erste Version: 9/2004
letzte Bearbeitung: 7/2012

Gefallene Engel: Tiuval

FF38.

Machtübergabe

Vorgeschichte: FF37. Kersti: Der Lebensplan

C'her'lu erzählt:
Während Kedir sich mit seinem Vorgesetzten zurückzog, um mein nächstes Leben zu planen, blieb ich wieder mit Alanar alleine und fragte ihn aus.

Ich hatte mir vorgenommen auch an ihm mal das neue Konzept mit den Geschenken ohne Gegenleistung auszuprobieren. Also fragte ich ihn irgendwann, womit ich ihm denn eine Freude machen könnte.

Sofort meinte er, ich könne ja erzählen, wie man den mein Fürstentum am besten besiegen kann.
"Nein." erklärte ich "das gehört mir, und ich werde niemandem erlauben das zu erobern und zu besiegen, der vom Herrschen keine Ahnung hat wie ihr. Wünsch dir etwas anderes."
Er wirkte ziemlich verblüfft, daß ich das sagte.
"Aber es heißt doch, daß die Dunklen Herrn gewissenlos sind." meinte er.
"Was ist gewissenlos?" fragte ich nach dem unbekannten Begriff.
"Das ist, wenn man nicht weiß, was gut und böse ist." meinte er.
"Dann bin ich wohl gewissenlos." meinte ich "schließlich bin ich hier, weil ich das lernen will."
Er schien mit meiner Schlußfolgerung rätselhafterweise nicht so ganz einverstanden zu sein. Dabei war das mit gut und böse wirklich ein sehr rätselhaftes Konzept.

Es folgten drei, vier Leben, die alle etwas mit Foltern zu tun hatten. Ich fand jedes faszinierender als das Vorhergehende, weil ich merkte wie sehr sich das Verhalten der anderen mir gegenüber wandelte.

Dann fand Nezal, mein Stellvertreter, der in der Zwischenzeit meinen Quadranten der Milchstraße verwaltet hatte, mich.
"Endlich habe ich dich gefunden. Was machst du denn die ganze Zeit?" fragte er.
Natürlich würde er es nicht wagen, mir Vorwürfe zu machen, doch als mein Stellvertreter mußte er solche Fragen manchmal stellen, damit er eine Angelegenheiten richtig vertreten konnte. Ich erzählte ihm ein wenig von meinen neuen faszinierenden Erfahrungen und verwirrte ihn damit vollkommen. Schließlich kam er auf das Problem zurück, das ihn zu mir geführt hatte:
"Ich kann dich nicht bis in alle Ewigkeit im Rat vertreten, sie fragen schon alle wo du geblieben bist."
Im Grunde hätte ich mit so etwas rechnen sollen, schließlich wußte ich, wie die Macht bei uns kontrolliert und verwaltet wurde. Trotzdem hatte ich nicht die geringste Lust auf einer dieser langweiligen Ratssitzungen zu erscheinen und weiterhin meinen Quadranten der Milchstraße zu verwalten. Bei Licht betrachtet - so wurde mir klar - hatte ich nicht das geringste Interesse, so etwas jemals wieder zu tun.

Also übergab ich ihm meine Insignien und sagte:
"Nimm das und sag ihnen, daß du mich besiegt hast."
"Aber das kannst du doch nicht machen!" protestierte er, verwirrt über dieses noch nie dagewesene Geschehen.
"Doch das kann ich. Das ist mein Reich und ich kann es schenken wem ich will." behauptete ich und merkte sofort, daß das falsch gewesen war - schenken war eines dieser neuen Wörter die ich gerade erst selbst verstanden hatte "Komm - du warst immer schon mein Stellvertreter. Jetzt übergebe ich es dir für immer. Und dann brauchst du meine Insignien und den Ruf mich besiegt zu haben, um das auch zu können. Nimm sie."
Zögernd nahm er meine Insignien an.
"Aber ich hätte dich nie angegriffen. Das weißt du doch, oder?"
"Ich weiß. Deshalb habe ich dich ja zu meinem Stellvertreter gemacht und dir alles beigebracht, was ich kann. Und deshalb will ich auch, daß du meinen Quadranten jetzt beherrscht, denn du weißt wie man so etwas macht. Und wenn sie dir zu viel Ärger machen, dann komm zu mir, ich verpasse dem Unverschämten dann einen Denkzettel." erklärte ich.

Tatsächlich wußte ich aus Übungskämpfen, daß er mich hätte besiegen können. Er war fast gleichstark mit mir. Ja, bei ihm wären meine Leute in guten Händen, er würde sich gut um sie kümmern. Und er konnte sie auch verteidigen.

Aber es kam anders - schon nach wenigen Tagen kam Nezal zu mir und wollte auch von Gedir lernen, was gut und böse ist.

Mir wurde dabei eines bewußt: obwohl ich nicht gewußt hatte, was Freundschaft ist und mein eigenes Verhalten zu Nezal sehr merkwürdig gefunden hatte, war Nezal schon sehr lange mein Freund gewesen. Die vielen Belohnungen, die nicht unbedingt nötig gewesen wären, damit er mir treu bleibt, hatte ich ihm gegeben, weil ich ihm eigentlich was schenken wollte, denn es hatte mir immer so gefallen, wenn er sich freute.

Kersti

Fortsetzung:
FF39. Kersti: Nebenwirkungen der Rache

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben aus der Geistigen Welt
EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
FFI Kersti: Inhalt: Gefallene Engel
FFI9. Kersti: Inhalt: Tiuval
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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