12/08

Erinnerung an eine Erfahrung aus der geistigen Welt: Gefallene Engel - Geschnitzte Anteile

FF42.

Luzifer als Höllenfürst

Ein Anteil von mir wurde, nachdem er von meinem Hauptanteil abgeschnitten und mit Implantaten gespickt worden war, in einer kleinen dunklen Kammer, in der er sich kaum bewegen konnte, gefangengehalten. Hier erzählt dieser Anteil seine Erlebnisse.

Sobald der betreffende Satananteil mir den Rücken zuwandte, habe ich die Kammer auf Fluchtwege untersucht. Das brachte mir trotz meiner Vorsicht einige Strafen durch die Überwachungssysteme der Kammer ein, aber eine Möglichkeit zu entkommen, entdeckte ich nicht. Damit hatte ich auch nicht wirklich gerechnet. Aber einen Versuch war es wert, denn ich ging davon aus, daß mich sowieso viele weitere Foltern erwarten würden.

Ich weiß nicht, wie lange ich dort gefangen war, aber irgendwann holte der betreffende Satananteil mich heraus und brachte mich zu einem Gast, der bei ihm am Tisch saß und Geflügel - also Engel - aß. Satan nannte das immer Lichtnahrung und behauptete es sei gesund. Ich war froh, daß ich in der geistigen Welt nicht mehr auf Nahrung angewiesen war seit kurz nachdem Luzifer mir mein Inneres Licht gezeigt hat.

Dann erst erkannte ich, wer da am Tisch saß und erstarrte mitten in der Bewegung. Luzifer!
*Aber das ist doch ein Heller.* dachte ich verwirrt.
Es war wirklich Luzifer. Luzifer, dem ich unendlich dankbar war, weil er mir mein inneres Licht gezeigt hatte und mir beigebracht hatte was Liebe ist.

Luzifer gab sich nicht die geringste Mühe, zu verbergen, daß er grade totunglücklich war. Er machte keine Anstalten, Satan zu schmeicheln oder so zu tun, als wäre er Satans treuer Untertan. Er sagte direkt, daß er nur zu Satan gekommen war, weil die Hellen ihn verstoßen hatten, und weil er sonst nichts hatte, wo er hingehen könnte. Und als diese ungeliebte Malzeit an Satans Tafel vorbei war, nahm er mich mit und brachte mich in seinen Palast oder wie man das nennen soll. Dort sperrte er mich in eine kleine Kammer und ging, um irgendeinen Auftrag von Satan auszuführen.

Die Kammer sah gar nicht wie ein Kerker aus - eher wie eine Abstellkammer. Ich untersuchte sie auf Mechanismen, die meine Flucht hätten verhindern können und fand keine. Jedenfalls wenn man den Riegel vor der Tür nicht mitzählte, der sich mit einem kleinen Stöckchen leicht hochheben ließ. Ich konnte es nicht fassen, denn ich selbst hatte Luzifer beigebracht, wie man dafür sorgt, daß Gefangene auch Gefangene bleiben - er mußte sehr genau wissen, daß er mich mit so etwas ganz sicher nicht festhalten konnte und Satan hatte ihm angedroht, sie würde Luzifer hart bestrafen, falls ich entkomme.

Ich verließ die Abstellkammer und sah mir Luzifers Räume in der Hölle an. Auch sie hatten keinerlei Mechanismen, die mich am Entkommen hätten hindern können oder Feinde daran hätten hindern können, hier einzudringen. Ich konnte es einfach nicht fassen. Was war denn mit Luzifer los? Ich dachte, daß man das wirklich so nicht lassen kann und legte selber unauffällig einige Verteidigungs- und Umgebungsüberwachungsanlagen an.

Als diese mir später anzeigten, daß Luzifer zurückkehrt, sperrte ich mich selber wieder in diese Abstellkammer ein, so daß er nicht zur Kenntnis nehmen mußte, daß ich ausgerissen war. Luzifer betrat die Räume, kam direkt in die Abstellkammer und sagte:
"Bitte nimm mich in die Arme."
Ich gehorchte, was komisch aussah, weil mein Anteil seinem nur bis zur Hüfte reichte.
"Komm laß uns zu deinem roten Sofa gehen, Luzifer." sagte ich.
"Ich hasse das Sofa!" antwortete er.
"Ich nicht. Das Sofa ist nur ein Gegenstand und hat mir nichts getan." antwortete ich.
"Ich habe kein Sofa verdient. Ich bin böse, ich gehöre bestraft."
Trotzdem ließ er sich von mir zu diesem Sofa führen und als ich ihn bat, mir zu erzählen, was inzwischen passiert war, tat er das.

Daß keiner meiner großen Anteile noch frei war, hatte ich schon vorher herausgefunden. Auch daß mir im Himmel die Schuld an der ganzen Misere zugeschrieben worden war, war mir schon bekannt. Daß sie Luzifer aus dem Himmel verstoßen hatten, weil er mein Freund war, war mir neu. Und es machte mich sehr traurig, denn er hatte das nun wirklich nicht verdient. Luzifer erzählte, daß einige Engel Anteile von ihm angegriffen und verletzt hatten und daß sie jeden Anteil von ihm, den sie fangen konnten ins Dunkle Land stießen, wo sie dann gefoltert und zugrundegerichtet wurden. Ich ließ ihn in meinen Armen weinen und es brach mir das Herz, ihn so traurig zu erleben.
F70. Kersti: Das dunkle Land

Die Zeit danach war schlimmer. Luzifer galt bei seinen Kollegen in der Hölle als sehr grausamer Herrscher. Einige der einfachen Dämonen glaubten das Märchen auch. Aber Luzifers direkte Untergebene liebten Luzifer sehr, weil er niemals grausam und immer wieder mal liebevoll zu ihnen war. Er war damit in der Hölle die absolute Ausnahme. Sie rätselten, wer wohl die Wesen sein mochten, die Luzifer immer so hart und grausam bestrafte. Und nur ich kannte sein Geheimnis: Es waren alles Luziferanteile.

Es brach mir jeden Tag aufs neue das Herz, zu sehen, wie Luzifer, mein geliebter Lichtengel in Selbsthaß versank und sich immer wieder neue grausame Strafen für sich selbst ausdachte, weil er zu schwach war, sich selbst treu zu bleiben. Aus Angst vor dem Dunklen Land. Und da man niemanden vor sich selbst schützen kann, konnte ich nichts dagegen tun.

Wenn Luzifer bei mir war, weinte er in meinen Armen und wenn er weg war, weinte ich um ihn.

Kersti

Quelle: Erinnerung an Erfahrungen meiner feinstofflichen Anteile in der geistigen Welt


FF76. Kersti: Fortsetzung: Der Dunkle Herr
FF40. Kersti: Voriges: Geschnitzte Anteile
FFI6. Kersti: Inhalt: Geschnitzte Anteile
VA106. Kersti: Reinkarnation
EGI. Kersti: Kurzgeschichten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
Z51. Kersti: Erinnerungen an frühere Leben
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, Internetseite: https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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