12/08

Reinkarnationserinnerung: Der teuflische Engel

FF46.

Rache für Luzifers Leid

Dieser Text ist aus der Sicht meines Hellen Zentralanteiles Thi geschrieben.

Doch es kam noch schlimmer. Luzifer, der mir von allen am nächsten stand, wurde von C'her einem Fürsten der Dunklen gefangengenommen und gefoltert. Und zu allem Überfluß war es derjenige Fürst der Dunklen, der zu mir gehörte. Ich schämte mich furchtbar dafür. Und ich war wütend, weil ich mich durch meinen Dunklen so verraten fühlte.

Er war einige Jahre dort gefangen und niemand von uns erfuhr mehr als Gerüchte darüber, wie es ihm ging. Nur daß er in dem Hof der Burg C'hers in so einer Art Hundehütte gehalten wurde, war allgemein bekannt.

Von seinem Tod erfuhr ich dadurch, daß seine Seele zurückkehrte. Und er wurde von einem Anteil der Seele dieses Dunklen namends C'her verfolgt. Wütend fragte ich ihn:
"Was suchst Du hier - scher dich zurück zu Deiner schwarzen Burg!"
"Ihr könnt euch den ganzen Tag freuen. Ich will lernen wie man das macht." sagte er mit einem furchterregenden Grollen.
"Und wenn wir es Dir aber nicht beibringen wollen?" fragte ich schnippisch zurück.
"Dann bleibe ich in euerer Nähe und beobachte euch, bis ich es heraushabe." antwortete er wieder mit dieser schrecklichen grollenden Stimme.
Mir machte diese Ankündigung Angst. Ich wollte nicht ständig einen dieser Dunklen um mich haben, die einem immer wehtun.

Außerdem mußte ich dringend mit Luzifer reden, ohne daß mir dieser Dunkle zuhört. Ich sagte:
"Ich muß in Ruhe mit Luzifer reden können, um zu überlegen, ob wir Deinen Wunsch erfüllen können."
"Dann muß einer, den Du magst, bei mir bleiben, bis ihr zurückkommt." forderte er.
Ich war wütend, daß er von mir eine Geisel verlangte, rief aber Alanar, einen meiner Schüler und befahl ihm aufzupassen, daß C'her sich benimmt. C'her sagte ich, er solle mindestens einen Meter Abstand von meinem Schüler halten. Alanar warf mir einen Blick zu, der mir deutlich zeigte, daß er sich von mir verraten fühlte, gehorchte aber.

Zuerst erzählte mir Luzifer, wie es ihm als Gefangener des Dunklen Fürsten C'her ergangen war. Ein Bericht hierzu aus C'hers Sicht findet sich hier:
FFI3. Kersti: Inhalt: Der Dunkle Fürst
Ich war vorher schon wütend gewesen, aber als ich hörte, wie C'her Luzifer kurz nach dessen Gefangennahme gequält hatte und daß er ihm alle seine Erinnerungen weggenommen hatte, um einen wehrlosen Sklaven zu haben, war ich zuerst fassungslos, wie jemand etwas so Grausames tun konnte und dann kannte meine Wut keine Grenzen. Ich wollte es ihm heimzahlen. Alles. Auf die leise Stimme meines schwindenden Engelbewußtseins, die mir sagte, daß das so nicht gut ist, wollte ich nicht hören.

Im weiteren Gespräch mit Luzifer kam uns auch eine Idee, wie sich das umsetzen ließ. Wir würden ihm einfach erzählen, das wäre nötig, damit er das Glücklichsein lernt. Danach planten wir ein Leben, das uns wie die perfekte Rache an C'her erschien.

Als wir zu Alanar und C'her zurückkehrten, saßen beide einträchtig nebeneinander und schienen sich zu unterhalten. Das war ein so friedliches Bild, daß ich meinen Augen kaum traute. Ich wußte doch, daß Dunkle nie friedlich sind! Alanar bemerkte mich und leuchtete zu meiner Begrüßung auf. C'her nickte mir zur Begrüßung nach Art der Dunklen zu.
"Leuchten können sie ja nicht, was zeigt, was für eine unfreundliche Natur sie haben!" dachte ich.

Ich schickte Alanar weg und erklärte C'her den Lebensplan, den ich für ihn vorgesehen hatte. Was er sich bei diesem Plan dachte, ist mir unklar. Er hörte sich unsere Worte ruhig an, stellte viele Rückfragen, warum er in bestimmten Situationen so handeln sollte, wie wir das vorsahen und erklärte sich dann mit dem Plan einverstanden.

Ich war fassungslos. Und erst recht wütend, denn meine gut geplante Rache schien ihn nicht im Geringsten zu beeindrucken. Und während er dieses furchtbare Leben lebte, dachte ich mir einen noch schlimmeren Plan für sein nächstes Leben aus.

Als er von seinem Leben zurückkehrte schimpfte Luzifer ihn für jede Handlung aus, wo er auch nur ein klein wenig unfreundlich zu jemandem anders war. Dann übergab Luzifer C'her meinen zweiten Racheplan - und auch mit diesem Plan erklärte C'her sich einverstanden.

Meine Wut kannte keine Grenzen, denn langsam kam ich mir vor wie ein bockiges Kind, dessen Wutanfälle von einem Erwachsenen als bedeutungslos ignoriert werden. Alanar redete mir ins Gewissen. Mein Engelbewußtsein versuchte mich umzustimmen. Aber ich hörte nicht auf sie und plante zusammen mit Luzifer weiterhin solche Racheleben.

Rätselhafterweise schienen diese Leben den C'her-Anteil, der sich zu uns gesellt hatte, nicht nur nicht im Geringsten zu beeindrucken. Er wurde trotz der ständigen gegen ihn gerichteten Grausamkeiten auch sichtlich heller. Und freundlicher. Und fröhlicher. Ich war fassungslos, daß meine Rachepläne offensichtlich das Gegenteil vom Gewünschten bewirkten.

Luzifer kam vor mir zur Vernunft. Oder genauer gesagt, irgendwann wurde er von C'her heftig zurechtgewiesen, weil diese Racheleben ihm eine falsche Vorstellung davon vermittelt hatten, wie wir unsere Leben füreinander planen und er deshalb einen der Hellen schwer geschädigt hatte.
FF39. Kersti: Nebenwirkungen der Rache
Danach dachte er über sich selbst nach und bereute, wie er C'her behandelt hatte.

Ich änderte meine Vorliebe für Racheleben nicht und wenn ich meinen Dunklen Anteil an die Aufgaben schickte, die mein Engelbewußtsein für nötig hielt, tat ich mein Bestes, damit diese Aufgaben für ihn möglichst unangenehm wurden. Während er diese miesen Leben immer noch mit bewundernswertem Gleichmut ertrug, reagierte er zunehmend verletzter darauf, daß ich ihm nichts Schönes gönnte.

Kersti

Quelle: Erinnerung an ein eigenes früheres Leben


FF48. Kersti: Fortsetzung: Thi'ah'nas Entführung
FF46. Kersti: Voriges: Eine viel zu scharfkantige Welt
FFI4. Kersti: Inhalt: Der teuflische Engel
FFI Kersti: Inhalt: Gefallene Engel
VA106. Kersti: Reinkarnation
EGI. Kersti: Kurzgeschichten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
Z51. Kersti: Erinnerungen an frühere Leben
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben
Sonstiges
Kersti: Hauptseite
Kersti: Suche und Links
Kersti: Über Philosophie und Autorin dieser Seite

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, Internetseite: https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.