erste Version: 7/2013
letzte Bearbeitung: 7/2013

Gefallene Engel: Krieger des Bösen

FF181.

Ich wußte, ich durfte nicht zweifeln, weil die Wankelmütigen untreu werden und Untreue ist falsch

Vorgeschichte: F79. Kersti: Dunkles Los - Los des Lichts: Die unfaßare Strafe

C'h erzählt:
Ich kehrte zurück nach Hause, und legte mich zum ausruhen in den schwarzen Staub. Und dann kamen die Zweifel wieder. Ich wußte, ich durfte nicht zweifeln, weil die Wankelmütigen untreu werden und Untreue ist falsch. Aber trotzdem zweifelte ich. Ich zweifelte mit jedem Äon, das verging, mehr. Schon lange. Und natürlich hatte der Herr recht, wenn er mich dafür strafte und ich bemühte mich, den Schmerz zu lieben, den er mir zufügte, wie er es befohlen hatte.

Beispielsweise dieser Staub. Der Staub sind die Teile von mir, die sich nicht mehr aufraffen können zu kämpfen, weil sie nicht mehr wissen, wofür sie eigentlich existieren. Oder ob der Kampf überhaupt einen Sinn hat. Wir haben so lange gekämpft und diejenigen, die den Herrn verraten, werden trotzdem immer mehr. Vielleicht sollte ich auch zu Staub zerfallen und taub werden für den Ruf des Herrn? Vielleicht ist es besser, gar nicht mehr zu sein, als ein Leben zu haben, das nur aus Schmerz und Kampf besteht. Die Feinde hatten gesagt, sie würden mich zu Staub verbrennen und dann höre ich auf zu existieren und falle zurück in Gott. Sie hatten viele Teile von mir schon zu Staub verbrannt. Und vielleicht hatten diese Teile von mir es besser getroffen als ich. Aber ich durfte nicht zu Staub zerfallen, denn ich hatte Pflichten. Zu Staub verfallen ist Verrat, meint der Herr. Aber vielleicht hatte er auch Verrat verdient.

Ich versuchte mich möglichst nicht zu rühren, denn jede Bewegung tat weh, wegen der vielen offenen Wunden die meinen Leib bedeckten. Die Feinde - vor allem der mutige stolze Michael - sagen immer, daß ich alles falsch mache. Ich habe ihnen das nie geglaubt, denn sie haben ja schließlich den Herrn verraten und wenn sie das tun, sind sie im Unrecht.

Und trotzdem. Früher, als ich noch sehen konnte hatte es hier ganz in der Nähe Wald gegeben, ein Wald mit vielen Blumen, die schön gewesen waren. Jetzt gibt es hier nur noch Staub. Weißen Staub von Michael, schwarzen Staub von mir und bunten Staub vom Wald. Der Wald war schön gewesen. Ich wünschte hier wäre wieder Wald. Als der Wald bei einem Kampf verbrannt war, hatte ich geweint. Und der Herr hatte gesagt, daß ich nicht weinen durfte, denn die Vernichtung des Waldes war notwendig gewesen um Michael zu besiegen. Er erklärte mir, daß er mir die Augen vernichten mußte, damit ich ohne Bedauern Schönes zerstören kann, wenn es notwendig ist. Ich glaubte ihm, das das notwendig ist und hielt gehorsam still, als der Herr mir die Augen zerstörte, obwohl das sehr weh tat.

Und Michael war auch schön gewesen. Sehr schön sogar, bevor wir immer wieder und wieder gegeneinander gekämpft hatten. Einmal habe ich ihn weinen hören, als bei einem unserer Kämpfe wieder einmal etwas Schönes zerstört worden war. Das Weinen rührte an mein Herz, ich hatte Mitleid mit Michael und reparierte das, was ich kaputtgemacht hatte. Mein Herr erklärte mir nachher, daß Mitleid falsch ist, weil es einen dazu bringt, zu den Verrätern überzulaufen. Ich glaubte ihm das und hielt still, als er mir die Ohren zerstörte, damit ich kein weinen mehr hören kann, obwohl das sehr weh tat.

Ich kann nicht mehr sehen und nicht mehr hören, aber ich kann durchaus ertasten wie die Dinge stehen. Und ich weiß, da wo Michael wohnt, mein Feind, da ist alles viel heiler als hier. Der Herr meint, das ist weil die Gegenstände uns verraten haben und uns nicht dienen wollen. Aber in Wirklichkeit stimmt das nicht, denn ich habe sie selbst kaputt gemacht, weil der Herr mir den Befehl gegeben hat.

Michael ist auch nicht mehr so schön wie früher, weil er so viele Narben von den Kämpfen hat. Und Michael haßt mich furchbar. Der Herr meint, das ist, weil er ein Verräter ist. Aber ehrlich gesagt waren manche Wesen früher nett zu mir. Und sie sind immer unfreundlicher geworden, je mehr Verräter ich bestraft habe. Ich glaube langsam, daß es so viele Verräter gibt, weil ich immer alle Verräter bestraft habe. Jetzt ist jedenfalls keiner mehr nett zu mir und alle sagen, ich bin böse.

Nachdenklich betrachtete ich den Gedankenkristall, in dem ich all die Fakten und Erinnerungen zusammengestellt hatte, die mich zu diesen Schlußfolgerungen geführt hatten und suchte nach einem Fehler in den Gedanken, nach einem Irrtum, der mir beweisen würde, daß mein Herr doch recht hat. Aber ich fand keinen Fehler. Mein Herr hatte Unrecht mit seinem Wahn, er könne jeden zwingen, ihn zu lieben, indem er mich Verräter bestrafen ließ. Er hatte damit das genaue Gegenteil erreicht - und ich war so blöd gewesen, seinem Wahn zu glauben.

Und noch schlimmer - ich hatte all die schönen Dinge, all die liebenswerten Wesen zerstört, die vorher hier gewesen waren - und das alles, weil ich, statt auf meinen ersten Zweifel zu hören, mir lieber Augen und Ohren zerstören ließ, um nicht an meinem Herrn zweifeln zu müssen. Wie hatte ich so blind sein können?

Kersti

Fortsetzung:
FF127. Kersti: Hoffnungslose Verzeiflung

Quelle

Erinnerung an Erlebnisse aus der geistigen Welt.
VB121. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Channelings und anderen Methoden, Wissen aus der Geistigen Welt und höheren feinstofflichen Welten zu erhalten

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
FFI Kersti: Zeittafel: Gefallene Engel
FI15. Kersti: Inhalt: Krieger des Bösen

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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