Reinkarnationserinnerung - Katzenärzte

FG1.

Verkauf an die Klinik

Aus der Sicht des von Arragon, dem Katzenforscher:
Gedankenverloren starrte Arragon die Katze an. Das etwa einen halben Meter große Tier - eigentlich sollte er es inzwischen besser wissen, sie war kein Tier, sondern mindestens so intelligent wie er selbst. Genau wußte er es nicht, denn sie weigerte sich beharrlich Intelligenztests mitzumachen, wie die anderen Katzen des Zentrums sich auch weigerten.

Arragon war Genbiologe und Verhaltensforscher für nichtmenschliche intelligente Rassen. Damit gehörte er zu den reichsten und angesehensten Menschen des Reiches, denn Lebenswissenschaftler bildeten die oberste gesellschaftliche Schicht. Sein besonderes Steckenpferd waren die Katzen, die fast wie normale Raubtiere aussahen und in Freiheit auch so lebten, aber eine fast menschliche Intelligenz hatten.

Als er vor über zehn Jahren den Auftrag erhielt, über diese Rasse bestimmte Forschungen anzustellen, hatte er nach den ersten Monaten geglaubt, daß die Intelligenz dieser nicht sprachfähigen Rasse wesentlich überschätzt würde. In den folgenden zehn Jahren seiner Arbeit mit ihnen machte er nach und nach Beobachtungen, die ihn zwangen, seine ursprüngliche Einschätzung nach oben zu korrigieren. Inzwischen vermutete er, daß die Katzen intelligenter waren, als die wissenschaftlichen Arbeiten über sie behaupteten. Sie schienen sich aber zu bemühen, das Menschen nicht merken zu lassen.

Jetzt war das Forschungsprojekt abgeschlossen. Die Katzen sollten verkauft werden und nur die nahegelegene Klinik hatte Geld für sie geboten. Katzen können benutzt werden, um in Zusammenarbeit mit menschlichen Heilern Kranke zu heilen. Dabei sterben sie innerhalb weniger Monate. Ebenso die Heiler. Was ihnen dort angetan wurde, war so übel, daß Arragon es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte, seine Tochter dort heilen zu lassen, obwohl das hieß, daß sie für den Rest ihres Lebens ans Bett gefesselt bleiben würde.

Die Katzen waren teuer, deshalb konnte Arragon es sich nicht leisten, alle zu kaufen. Aber seine Lieblingskatze kaufte er, um sie vor diesem Schicksal zu bewahren. Er richtete ihr in seinem eigenen Haus einen großen Käfig ein. Damit sie nicht alleine leben mußte, ließ er sie künstlich befruchten. Es würde sicher möglich sein, die Jungen in gute Hände zu verkaufen, wenn sie erwachsen waren.

Kersti


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