Reinkarnationserinnerung - Katzenärzte

FG15.

Menschen sind dumm

Bei meinem Anblick dachte der Herr an den Weg zu seinen Katzen. Ich freute mich, daß ich jetzt wußte, wo sie waren und lief dorthin. Sie waren hinter Gittern. Eine Frau mit ihren Kindern. Sehnsüchtig schaute ich sie an und wünschte mir, ich könnte auch welche bekommen. Die Katzenmutter spürte meine Sehnsucht, kam ans Gitter und dachte mir zu, daß ich bei meinem Gesundheitszustand sowieso keine Kinder bekommen könnte, selbst wenn sie mich nicht kastriert hätten. Das wußte ich und ich war traurig deshalb. Sie fragte, was sie denn mit mir gemacht hätten. Ich erinnerte mich an die Klinik, was dort mit Katzen und Menschen geschieht. Sie war entsetzt und schnurrte für mich, um meine inneren Wunden zu heilen.

Da tauchten die Menschen auf. Ich fühlte mich in dem Gespräch gestört, sah zu meinem Mensch auf.
"Siehst du, ich sagte doch, daß er bei den anderen Katzen ist." sagte er.
Der neue Herr musterte mich ziemlich überrascht und erleichtert. In seinem Kopf war die Vorstellung gewesen, daß ich raus aus dem Haus wäre und von einem Auto kaputtgefahren. Ich hatte gar nicht gewußt, daß Autos so etwas machen. Danke für die Warnung. Dann würde ich vorsichtig sein müssen, wenn ich mal draußen schaue. Vielleicht war es klüger, beim ersten mal meinen Menschen mitzunehmen. Der wußte draußen besser bescheid als ich, auch wenn er lange nicht mehr draußen gewesen war. Erst mußte ich sowieso das Haus erkunden. Hier würde ich schließlich ab jetzt leben.

Ich fragte mich, wo das Menschenkind war, das wir heilen sollten. Die Katzenfrau war überrascht und bestürzt. Sie hatte gar nicht gewußt, daß es hier ein Mädchen gab, das krank war.
*Dann hätte ich doch für sie geschnurrt.* meinte sie.
Menschen sind nicht nur komisch - manche sind sogar regelrecht dumm. Sie wußten doch, daß wir heilen können! Der Kerl hat eine Katze im Haus und läßt sie nicht zu seinem kranken Kind. Nein, also das lag wirklich außerhalb meines Fassungsvermögens.

Ich nahm Verbindung mit meinem Menschen auf und bildete ein so starkes geistiges Bild von einem kranken Kind, wie ich konnte.
"Wo ist eigentlich das Kind, das wir heilen sollten?" fragte er.
Er antwortet mir manchmal, ohne zu merken, daß ich mit ihm geredet habe. Das machen viele Menschen. Auch darin sind sie komisch. Ich gab ihm ein Bild ein, daß die anderen Katzen mitkommen sollten.
"Vielleicht könnten die anderen Katzen uns helfen."
"Das ist doch nicht nötig. Wenn sie so viele Jahre krank war, kommt es doch auf einen Tag mehr oder weniger nicht an!"
"Miau" schimpfte ich ihn aus.
"Meine Katze ist anderer Meinung." sagte mein Mensch.

Ich ging von außen, die Katzenfrau von innen an die Käfigtür und wir beide sahen den Mensch erwartungsvoll an.
"Man könnte fast meinen, sie hätten es verstanden..."
Fassungslos starrte ich den Herrn an - glaubte er wirklich, wir hätten NICHT verstanden? Wir sind doch keine Tiere!
"Selbstverständlich. Katzen sind Telepathen." antwortete mein Mensch ihm.
Brav.

Der Herr dachte an den Schlüssel, damit wußte ich wo er war. Aus mir rätselhaften Gründen wollte er nicht aufschließen und brachte mich und meinen Menschen ohne die andere Katze zum kranken Mädchen. Sobald er mir den Rücken zugedreht hatte, huschte ich raus, holte den Schlüssel, schloß den Käfig auf und kam mit der anderen Katze und ihren Kleinen zurück. Es war schwierig die Kinder mit den Pfoten zu tragen, weil Katzen nicht dazu gebaut sind, aufrecht zu gehen wie Menschen - aber ich konnte sie ohne Zähne im Maul nicht halten. Wir taten sie auf ein gemütliches Kissen auf dem Sessel in der Ecke, damit sie zuschauen konnten, wie wir arbeiteten. Die andere Katze legte sich neben das Mädchen und schnurrte für sie. Ich setzte mich neben das Bett, damit mein Mensch die verschmutzte Energie(VA180. Definition Eso) auf mich übertragen konnte. Es dauerte nicht lange, bis wir fertig waren. Schließlich hatten wir sonst ohne die Hilfe einer zweiten Katze drei Patienten pro Tag behandelt.

Dann nahm jeder von uns eine kleine Katze und wir gingen in das Zimmer von meinem Menschen und wir beiden schnurrten für ihn. Mein Mensch und ich schliefen dann ein - das war die Müdigkeit von vielen Jahren, in denen wir immer mehr hatten tun müssen, als wir eigentlich konnten.

Die Katzenmutter mit ihren Kindern aber schaute sich noch ein wenig im Haus um und legte sich dann im Zimmer des Mädchens schlafen. Sie hatte meinem Menschen versprochen, daß sie nicht alleine rausgehen würde und nur gucken. Nicht auf Schränke klettern. Nichts anfassen. Mein Mensch hatte ihr erklärt, daß manches in Häusern gefährlich ist, und er würde ihr morgen erklären was gefährlich und was ungefährlich ist und dann dürfte sie die ungefährlichen Dinge tun.

Kersti


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