Reinkarnationserinnerung - Katzenärzte

FG1.

Unvernünftige Katzen

Es war nervenaufreibend mit der Katzenfrau umzugehen. Sie behandelte mich wie der letzte Dreck. Ich wurde zwar mit jedem Tag ein wenig gesunder, aber das nahm sie nicht zur Kenntnis.

Dafür war sie bei allem, was ich anders dachte als sie, der Ansicht, es müsse auf irgendeine geistige Behinderung zurückzuführen sein. Beispielsweise fand sie es krankhaft, daß ich kein Heimweh nach dem Wald hatte. Ich frage mich nur, wie ich nach etwas Heimweh haben soll, was ich nie kennengelernt habe. Außerdem war es völlig unvernünftig, daß sie keine der kleinen Verbesserungen, zu denen wir den Herrn überredete wertschätzte. Mag ja sein, daß es im Wald schöner wäre - aber daß sie mit nichts zufrieden ist, bringt sie auch nicht in den Wald zurück. Und wenn sie dorthin will, sollte sie das richtig planen. Schließlich muß doch herauszubekommen sein, was das Wort für Wald ist und wie man dorthingelangt. Im Internet gibt es Landkarten, auf denen man Wege nachschauen kann. So hatte das nämlich mein Mensch gemacht, als er seinen Bruder besucht hat. Ich kann Karten nicht lesen - aber so etwas kann man lernen.

Noch nervenaufreibender ist ihr Umgang mit der menschlichen Technik. Wenn eine Maschine Krach macht, versteckt sie sich auf dem Schrank. Sobald sie ausgestellt ist, versucht sie sich an der Maschine zu rächen statt mit dem Menschen zu schimpfen, der sie angestellt hat. Außerdem nimmt sie meine Warnungen nicht ernst, daß manches gefährlich sein kann, was gar nicht so aussieht. Glücklicherweise kann ich gegen sie den Computer mit einem Passwort sichern, obwohl sie es ja aus meinen Gedanken lesen könnte, wenn sie aufpassen würde.

Weil sie die Kinder auch so unvernünftig erziehen wollte, hatte ich Streit mit ihr. Irgendjemand muß den Kleinen beibringen, wie man Menschen anständig erzieht. Sie aber wollte mich an ihre Kinder nie heranlassen. Ich kam gegen sie nicht an, weil ich keine Krallen und Zähne mehr hatte. Ich habe trotzdem mit ihr gekämpft, bis sie es aufgegeben hat, weil sie merkte, daß ich doch nicht nachgebe. Es war zu wichtig. Selbst Menschen die es gut meinen, wissen nicht von alleine, was eine Katze braucht. Man muß sie überreden, daß sie es geben.

Kersti


FG19. Kersti: Folgendes: Wenn sieben Katzen helfen...
FG17. Kersti: Voriges: Zeitung
FGI. Kersti: Inhalt: Katzenärzte
V4. Kersti: Merkwürdige Erfahrungen
EGI. Kersti: Kurzgeschichten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
Z51. Kersti: Erinnerungen an frühere Leben
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben
Sonstiges
Kersti: Hauptseite
Kersti: Suche und Links
Kersti: Über Philosophie und Autorin dieser Seite

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, Internetseite: https://www.kersti.de/     E-Mail an Kersti
Ich freue mich über jede Art von Rückmeldung, Kritik, Hinweise auf interessante Internetseiten und beantworte Briefe, soweit es meine Zeit erlaubt.