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M14.Da nahezu alle Frauen im Dorf dadurch ein fundiertes Grundwissen in der Heilkunde erwarben, wurden die Menschen und Tiere im Dorf wesentlich seltener krank, als das in meiner Kindheit der Fall gewesen war. Sie gingen aber weiterhin auf meine Empfehlung regelmäßig zur Kirche, denn von Jesus hielt ich viel. Von der Kirche dagegen um so weniger, denn sie hielten sich nicht an die Regeln, die Jesus gelehrt hatte.
Nach der Generation der Eltern bildete ich deren Töchter und Enkelinnen zu einer weiteren Gruppe von 13 Hexen aus.
Bald hatte ich im Dorf ein ebensogroßes Ansehen, wie die weisen Frauen es zu Zeiten meiner Urgroßeltern gehabt hatten. Wenn nicht größer.
Auch die reichen Bauern, die früher zum Arzt in der Stadt gegangen waren, kamen bald mit ihren Kranken zu mir und auch in den benachbarten Dörfern war ich bekannt.
In den benachbarten Dörfern gingen die Hexenverbrennungen weiter. Nach und nach erfuhr ich, wie die Freundinnen meiner Kindheit alle verbrannt wurden. Nur die alte Idra ist vorher gestorben. Ich wußte nicht, ob es eine jüngere Generation gab, glaubte aber nicht daran. Wenn wurden die Kinder sehr im Geheimen ausgebildet. Oder von einer Gewissen Äbtissin, die die Novizinnen ihres Klosters in allem ausbildete, was die Kirche nicht ausdrücklich verbot. Mir und Kerta zeigte sie auch den Rest.
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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