Laufvögel des Festlandes und ihre Gegenstücke auf abgelegenen Inseln.
Obwohl die großen Laufvögel flugunfähig sind,
können sie sich im Gegensatz zu anderen flugunfähigen Arten
auch auf dem Festland durchsetzen, da viele von ihnen in etwa so schnell
und ausdauernd sind die wie schnellen Läufer unter den Huftieren.
Dafür sind sie zu groß, um sich dauerhaft auf Inseln
halten zu können, die deutlich kleiner sind als Madakaskar und
Neuseeland.
Da Vögel im Gegensatz zu Säugetieren flugfähig sind,
gelangen sie leichter als diese auf raubtierfreie Inseln, wo sie ihre
Flugfähigkeit oft verlieren, da sie sie dort nicht mehr brauchen.
Deshalb kann es vorkommen, daß große Vögel auf Inseln die
größten grasfressenden Tiere sind. So waren das in Madakaskar
die Elefantenvögel (Aepyornithiformes) und in Neuseeland
Moas (Dinornithiformes) und auf Hawaii riesenwüchsige
Abkömmlinge der Brandgänse (Branta canadensis), die Moa-Nalos
und Ähnliche.
Elefantenvögel oder Madagaskarstrauße
(Aepyornithiformes)
5 andere Arten aus dem Pleistozän. Apyornis mullerornis hat
wahrscheinlich bis vor wenigen tausend Jahren gelebt.
(Aepyornis maximus (=Ae. titan))
Lebten seit dem Tertiär auf Madagaskar, wurden bis zu 3,50m
groß, geschätztes Lebendgewicht: 500kg. Obwohl er damit nur
ein Hunderststel eines Dinosauriers wiegt, legte er erheblich
größere Eier als dieser.
Elefantenvögel legten die größten Eier der Welt:
31cm lang also 2cm länger als ein A4-Blatt und mit 9 Litern
Rauminhalt. 1658 ausgestorben.
Quellen Elefantenvögel
1. Martin Sander: Österlicher Rekordhalter: das Ei des Elefantenvogels http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/14876/
Neuseeland
Moas (Dinornithiformes)
Früher wurden Moas in 64 Arten und 20 Gattungen aufgeteilt. Neuere Autoren unterscheiden zwei Gattungen: die Emeidae mit 8 Arten und die Dinornithidae mit 3 Arten. Durch Genuntersuchungen wurde neuerdings nachgewiesen, daß die Dinornithidae nur eine einzige Art darstellen.
Aktuelle Systematiken zählen 11 Arten in sechs Gattungen auf (Megalapteryx, Dinornis, Pachyornis, Emeus, Euryapteryx, and Anomalopteryx).
Der letzte gemeinsame Vorfahr der Moas lebte noch nach der teilweisen Überschwemmung Neuseelands im Oligozän (33,9-23,03 Mio Jahre). Vor 4-10 Millionen Jahren spaltete diese Art sich aufgrund von Gebirgsbildung und Abkühlung des Klimas in mehrere Arten auf.
Sie wurden von Maoris, den menschlichen Ureinwohnern Neuseelands noch
vor der Ankunft der Europäer systematisch bejagt und geschlachtet,
bis keine mehr übrig waren. Ursprünglich nahm man an, daß
dieser Vorgang mehrere Generationen dauerte, neuere Forschungsergebnisse
legen jedoch nahe, daß es innerhalb von hundert Jahren nach
Ankunft der Maoris geschah.
9.
Moas haben haben Neuseeland vermutlich getrennt von den Kiwis
besiedelt, die ebenfalls zu den Paläognathen und Ratiten
zählen.
Die meisten Moas waren Waldbewohner da es auf Neuseeland vor Ankunft der
Maoris fast nur Wald gab. Das wurde anhand ihres Mageninhalts
nachgewiesen.
Sie trugen ihren Hals vermutlich s-förmig gebogen
Riesenmoa (Dinornithidae)
Durch Genuntersuchungen wurde neuerdings nachgewiesen, daß die Dinornithidae anfangs nur eine einzige Art und später zwei Arten darstellen. Sie wurde irrtümlich mehreren Arten zugeordnet, da die innerartlichen Größenunterschiede zwischen Angehören desselben Geschlechts erheblich sind und zudem die Weibchen anderthalbmal so groß und fast drei mal so schwer wie Männchen werden konnten. Die Art trennten sich im mittleren Pleistozän aufgrund der damaligen Trennung der beiden Inseln durch die Cookstraße auf. Es bleiben also nur zwei Arten übrig: Nordiselriesenmoa (Dinornis novaezealandiae Owen, 1843) und Südinselriesenmoa (Dinornis robustus Owen, 1846).
248., 249.
Weibliche Riesenmoas hatten eine Rückenhöhe zwischen 1,20 und 1,90 und ein Gewicht von 76 bis 242 kg. Größe und Gewicht hingen stark vom Lebensraum ab. Männliche Riesenmoas waren wesentlich kleiner mit eine Rückenhöhe zwischen 90 und 120 Zentimetern und einem Gewicht von 34 bis 85kg. Interessanterweise ist der Größenunterschied zwischen Moas im Wald am größten und in offenen Landschaften wesentlich kleiner bis nicht vorhanden. Die Männchen konnten sich dadurch im Wald von Kräutern und jungen Bäumen ernähren, während die Weibchen groß genug sind, um an das Laub der Bäume bis 2,50 oder 3m Höhe zu kommen. Dadurch können die Weibchen eine andere ökologische Nische ausfüllen als ihre Männchen als wären sie zwei getrennte Arten, dafür aber nur die Populationsgröße brauchen, die eine Art braucht um stabil erhalten zu bleiben. Da die weiblichen Riesenmoas die größten Moas überhaupt sind, hätten sie vermutlich nicht genug Platz für eine doppelt so große Population auf Neuseeland gehabt.
249.
3. Allan J. Baker, Leon J. Huynen, Oliver Haddrath, Craig D. Millar, and David M. Lambert: Reconstructing the tempo and mode of evolution in an extinct clade of birds with ancient DNA: The giant moas of New Zealand. doi:10.1073/pnas.0409435102 2005;102;8257-8262; originally published online May 31, 2005; PNAS
4. R. N. Holdaway, C. Jacomb: Rapid Extinction of the Moas (Aves: Dinornithiformes): Model, Test, and Implications. Science 24 March 2000: Vol. 287. no. 5461, pp. 2250-2254 DOI: 10.1126/science.287.5461.2250
5. : A preliminary report on the nesting habits of moas on the
East Coast of the North Island
6. Graeme Caughley: THE TAXONOMY OF MOAS. Tuatara: Volume 23, Issue 1, July 1977 http://www.nzetc.org/tm/scholarly/tei-Bio23Tuat01-t1-body-d3.html
7. Per Milberg, Tommy Tyrberg (1993) Naïve birds and noble savages - a review of man-caused prehistoric extinctions of island birds. Notornis 46: 457-460 (1999) O 1999 Ornitbological Society of New Zealand Ecography 16 (3), doi:10.1111/j.1600-0587.1993.tb00213.x
8. M.S. McGlone and B.D. Clarkson: Ghost Stories: Moa, Plant Defences and Evolution in New Zealand. Tuatara: Volume 32, April 1993
10. 8: Lambert DM, Baker A, Huynen L, Haddrath O, Hebert PD, Millar CD: Is a large-scale DNA-based inventory of ancient life possible? J Hered. 2005 May-Jun;96(3):279-84. Epub 2005 Feb 24. PMID: 15731217
Diamond, Jared; ARCHAEOLOGY: Enhanced: Blitzkrieg against the
Moas; Science 287: 2170-2171 (Perspectives);
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Michael D. Sorenson, Alan Cooper, Ellen Paxinos, Thomas W. Quinn, Helen F. James, Storrs L. Olson and Robert C. Fleischer; 1999; Proc. R. Soc. Lond. B. (1999), 2187-2193; http://www.royalsoc.ac.uk/
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T. J. Givinish, K. J. Sytsma, J. F. Smith, and W. J. Hahn; Thorn-Like Prickles and heterophylly in Cyanea: Adaptions to extinct avian Browsers in Hawaii; PNAS 1994, 91, 2810-2814, http://www.pnas.org/
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.