O5: Kersti: Inseltheorie: Zuwanderung, Aussterben und Evolution auf Inseln, OI5.

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ausgegliedert aus O5.25: 2/2009
letzte Überarbeitung: 2/2009

O5.74

1.2.1.1 Tasmanisches Pfuhlhuhn (Gallinula mortierii)

Körperbau

Körperbau

Tasmanische Pfuhlhühner wiegen etwa 400g. 78.

Das Brustbein des Tasmanischen Pfuhlhuhns ist im Vergleich zum Purpurhuhn (Porphyrio porphyrio) deutlich zurückgebildet. Rostrum (der obere Teil des Brustbeins, dem beim Menschen das Manubrium entspricht) und Brustbeinkamm im Vergleich zum Purpurhuhn schwächer ausgebildet aber nicht so stark zurückgebildet wie beim Takahe (Porphyrio hochstetteri). Dasselbe gilt für Schulterblatt und Schlüsselbein. 153.



Umgekehrt ist das Becken beim Takahe wesentlich stärker ausgeprägt als beim Grünfußpfuhlhun und das Purpurhuhn hat ein schwächer ausgeprägtes, kleineres Becken als beide Arten. 153.



Ernährung und Lebensweise
Tasmanische Pfuhlhühner ernähren sich überwiegend von Blättern und Samen. Dabei fressen sie sowohl einheimische Pflanzen als auch den als Futterpflanze eingeführten Klee. Sie besiedeln unterschiedliche Lebensräume wie offene Felder und Weiden, Süßwasserfeuchtgebiete. Es benötigt Wiesen mit kurzem Gras zur Futtersuche und ist heutzutage von durch eingeführte Arten wie Schafe, Rinder und Kaninchen beweideten Flächen abhängig. Früher entstanden geeignete Lebensräume durch Feuer und grasende Beuteltiere. 78., 171.

Sie sind flugunfähig, was sie für eingeführte Beutegreifer verletzlich macht. Dennoch ist die Art noch sehr zahlreich vorhanden und wird als landwirtschaftlicher Schädling betrachtet. Der weltweite Lebensraum umfaßt 20 000-50 000 km2 und das Tasmanisches Pfuhlhuhn wird bis jetzt noch nicht für gefährdet gehalten. Die seit kurzem eingeführten Füchse sind möglicherweise eine Bedrohung für die Art auch wenn sie jetzt (2007) noch selten sind. 78.

Ursprünglich gab es sie auch auf dem Festland in Australien, sie starben jedoch vor etwa 4 700 Jahren etwa zu der Zeit aus, als der Dingo in Australien einwanderte. Nun gibt es das Tier nur noch in Tasmanien. 78.


Grünfußpfuhlhuhn (Gallinula mortierii)
Quelle: 45.

Jungenaufzucht
Grünfußpfuhlhühner betreuen oft zu mehrereren ein Nest, das in der Nähe von Wasser liegt. Dabei gibt es sowohl einfache Paare, als auch Gruppen mit mehreren fruchtbaren Männchen als auch Gruppen wo mehrere Weibchen Eier legen. Die Gelegegröße hängt von der Zahl der Weibchen ab, da sie ihre Eier alle in dasselbe Nest legen. Die Größe der Gruppe varriiert zwischen zwei und 13 erwachsenen Tieren. Bei Tieren, die gemeinsam brüten, sind Tiere desselben Geschlechts meist miteinander verwandt. 14. - 17.

Der Beitrag zu den Gelegen einzelner Tiere ist sehr unterschiedlich. Jungtiere der letzten beiden Jahre helfen oft bei der Jungenaufzucht, ohne zu den Gelegen beizutragen.

Wenn die Nahrung reichlich vorhanden ist, legen Grünfußpfuhlhühner nicht nur - wie durchschnittlich - fünf Eier einmal im Jahr sondern neun bis zehn Eier zwei mal jährlich. Sie haben viele Feinde wie Beutelteufel, Raben, Weihen und Adler. Der Bruterfolg hängt deshalb stark von der Entfernung zwischen Wiese zur Nahrungssuche und Dickicht als Versteck abhängig. 14. - 17.

Dieselbe Gruppe besetzt ihr Brutterritorium über mehrere Jahre hinweg. Tiere in besonders guten Brutplätzen sind bei der Jungenaufzucht so erfolgreich, daß ihre Nachkommen nach und nach zusätzlich benachbarte Reviere besetzen. 14. - 17.

 

Abstammungsübersicht: Teichhühner, Pfuhlhühner (Gallinula), Z108. Rallen (Rallidae), Z108. Rallen (Ralloidea), Z108. Kranichvögel (Gruiformes), Z95. (Neoaves), Z95. Neukiefer (Neognathae), Vögel (Aves), Z98. Archosaurier (Archosauria), Z98. Schuppenechsen (Lepidosauria), Z98. (Romeriida, Diapsida), Z98. Schläfengrubenlose (Anapsida), Z98. Klasse: Reptilien (Reptilia), Z98. Amnioten (Amniota), Z98. Vierbeiner (Tetrapoda), Z98. Fleischflosser (Sarcoptergii), Z98. Knochenfische (Ostheichtyes), Z98. Kiefertragende (Gnathostomata), Z98. Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata), Z94. Reich: Tiere (Animalia), Z12. Überreich: Mehrzeller (Metazoa), Z12. Domäne: Eukaryoten (Eukaria), Z12. Lebewesen

O5.75

1.2.2 Flugunfähige Vögel auf Neukaledonien


O5.8 Flugunfähige Vögel, O5.24 Quellen
O5: Kersti: Inseltheorie: Zuwanderung, Aussterben und Evolution auf Inseln, OI5.
Z115. Inseln und Kontinente (alphabethisch)
Z103. Alphabetische Liste der Namen der Tiere auf latein, Z104. deutsch

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.