erste Version: 12/2007
ausgegliedert aus O7.1: 2/2008
letzte Überarbeitung: 8/2008
Dennoch beweist das nicht zwangsläufig, daß Nahtodeserlebnisse real sind, denn die Erfahrungen ohne erkennbaren realen Hintergrund unterscheiden sich so erheblich voneinander, daß auch rein subjektive Erfahrungen denkbar wären, die uns emotional so beeindrucken könnten, wie Nahtodeserlebnisse das tun.
Hier wird die Physiologie untersucht, die zu Nahtodeserlebnissen gehört. Das heißt, es wird untersucht, wie die körperlichen Vorgänge während des Nahtodeserlebnisses ablaufen und ob und wie sie zur Entstehung des Nahtodeserlebnisses beitragen.
Wenn Nahtodeserlebnisse komplexe Halluzinationen wären, wäre damit zu rechnen daß ein bestimmter körperlicher Zustand der Auslöser wäre. Das könnte die Hormonsituation sein, die bei Angst besteht aber auch ein Auslöser wie Sauerstoffmangel. Es ist nicht zu erwarten, daß ihr Auftreten unabhängig vom körperlichen Gesundheitszustand und von der vorhergehenden emotionalen Stimmung möglich ist.
Wären Nahtodeserlebnisse reale Geschehnisse in einem Jenseits, ist es zwar möglich, daß man bei gestörtem Kurzzeitgedächtnis oder wenn es sich um eine unerfreuliche Erfahrung handelt, das Erlebnis vergißt oder verdrängt. Es ist aber unwahrscheinlich, daß der körperliche Zustand und die vorhergehende Stimmung einen großen Einfluß darauf hat, ob man ein solches Erlebnis hat oder nicht. Der körperliche Zustand wird kaum Einfluß auf die Inhalte des Erlebnisses haben. Dann wird man ein Nahtodeserlebnis haben, wenn die Gefahr besteht daß man sterben könnte oder das Risiko besteht, daß man sich umbringen könnte - unabhängig von der Konstellation, die zur Lebensgefahr führt. Wenn man sich dann nachher an ein Nahtodeserlebnis erinnert, ist es dazu notwendig, daß die Erfahrung spätestens beim Erinnern ins Gehirn eingespeist wird, alternativ ist es möglich, daß die Erfahrung, während sie stattfindet, vom Jenseits aus in den Körper eingespeist wird. Denkbar ist, daß zwischen beiden Möglichkeiten je nach körperlichem Zustand gewechselt werden kann, was dazu führen würde, daß bei gesundem Körper während des Nahtodeserlebnisses oft Gehirnströme meßbar sind, die die Verarbeitung des Erlebnisses anzeigen, während bei schlechtem Zustand des Körpers keine derartigen Gehirnströme während des Erlebnisses meßbar wären. Je nach Übertragungsmodus könnten die Gehirnströme auch sehr unterschiedlich sein, obgleich das Erlebnis ähnlich erinnert wird.
Diese statistischen Daten legen die Deutung nahe, daß alle oder mindestens 80% derjenigen, die eine lebensbedrohliche körperlichen Krise durchgemacht haben, an der sie beinahe gestorben wären, eine Nahtodeserfahrung machen, daß aber nur ein Teil der Betroffenen sich nachher daran erinnern kann. Es wäre aber auch ohne diese Annahme zu erklären, indem man vermutet, daß bei Kindern und Menschen die dazu neigen paranormale Erfahrungen zu machen, Verarbeitungsvorgänge ins Bewußtsein gelangen, die in Gehirnbereichen ablaufen, die normalerweise dem Bewußtsein nicht oder nur unter Einfluß psychodelischer Drogen zugänglich sind.
Da viele Aspekte der Nahtodeserfahrung sich durch Drogen hervorrufen lassen, werden sie oft als komplexe Halluzinationen und damit letztlich als Einbildung gedeutet. Es wurden Gehirnbereiche und Botenstoffe des Gehirns identifiziert, die beim Nahtodeserlebnis theoretisch eine Rolle spielen müßten. Es wurde jedoch nicht bewiesen, daß diese Vorgänge tatsächlich während des Nahtodeserlebnisses im Gehirn ablaufen. Die Sauerstoffmangeltheorie wird durch die beobachteten Fakten widerlegt. Selbst wenn die vermuteten Vorgänge im Gehirn nachgewiesen würden, würde das jedoch nicht beweisen, daß diese Erfahrungen Halluzinationen sind: Jede Alltagserfahrungen ist mit Verarbeitungsvorgängen im Gehirn verbunden, ohne dabei irreal zu sein. 1.1, 1.2, 1.4, 1.5, 1.6, 1.8, 1.9, 1.10, 1.11
Bei Unfällen, die der Betroffene unverletzt überlebt, können körperlich völlig gesunde Menschen nahtodeserlebnisähnliche Erfahrungen haben. Bei den Totenbettvisionen der Schwerkranken können Nahtodeserlebnisähnliche Erfahrungen Monate bis Tage vor dem Tod aus dem Wachzustand heraus auftauchen. Unabhängig davon, ob die Ursache der Bewußtlosigkeit eine chronische Krankheit, die zum Tode führt oder ein akutes Ereignis wie ein Herzstillstand oder ein Unfall ist, treten inhaltlich gleiche Nahtodeserlebnisse bei Bewußtlosigkeit auf, teilweise sogar wenn das EEG nachgewiesenerweise flach ist. Es ist dabei unwesentlich für das Nahtodeserlebnis, ob der Betroffene vor der Erfahrung geistig klar oder verwirrt war. Die einzige Gemeinsamkeit bei den Situationen, die Nahtodeserlebnisse auslösen, ist, daß der Betroffene aus irgendeinem Grund in Lebensgefahr schwebte oder daß er bald sterben wird. 1.1, 1.2, 1.3, 1.5, 1.6, 1.7, 1.8, 2.1, 2.8, 2.15
Das variable EEG bei experimentellen außerkörperlichen Erlebnissen und nachgewiesene außersinnliche Wahrnehmung in Nahtodeserlebnissen würden eher in die Richtung deuten, daß die Erlebnisse echt sind. Daß der körperliche Zustand offensichtlich kaum eine Rolle für das Auftreten und die Zusammensetzung des Nahtodeserlebnisses spielt und nur die Erinnerung daran durch ein gestörtes Kurzzeitgedächtnis gestört sein kann und das oft auch nur vorübergehend, deutet darauf hin, daß das Nahtodeserlebnis eben nicht durch körperliche Vorgänge ausgelöst wird.
1.6, 1.11
O7.39
Außerkörperliche Erfahrungen enthalten außersinnliche Wahrnehmungen
Zusammengefaßt ist kein auslösender körperlicher Zustand für das Nahtodeserlebnis feststellbar und die Inhalte der Nahtodseserfahrung hängen nicht vom körperlichen Zustand ab. Die Inhalte von außerkörperlichen Erfahrungen lassen sich oft verifizieren. Der Körperliche Zustand scheint allerdings zu beeinflussen wie gut, ob und wann man sich an eine Nahtodeserfahrung erinnert. Die ersten Erinnerungen können auch erst Jahre nach dem Erlebnis bewußt werden.
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
Werbung ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.