erste Version: 7/2008
ausgegliedert aus O7.12: 1/2009
letzte Bearbeitung: 4/2010
Insgesamt ähnelt die Farbigkeit und die Art wie Farben in Nahtoderfahrungen zugeordnet werden, sehr an die synästhetische Farbwahrnehmung.
O7.D5
Vergleich der gesehenen Farben bei Synästhesie, beim Aurensehen und in Nahtodeserfahrungen
In einem lieblichen Paradiestal: Dann rasteten einige von ihnen, und ich setzte mich dazu. Ich bemerkte eine Müdigkeit, obwohl es Tag zu sein schien. Zumindest war es hell. Ein blendfreies, starkes Licht aus einer nicht zu identifizierenden Quelle umfing uns alle. Es war anders als Sonnenlicht. Auch hier war alles schattenlos. 5.3.4
Ein anderes schönes Licht schloss sich uns an, allerdings war es kleiner. Es war ein ungefähr 10-jähriges Mädchen. Sie sah irgendwie so aus wie ich. Ich konnte sehen, wie sie mich erkannte. Wir umarmten uns und sie sagte: 'Ich bin Deine Schwester, ich wurde nach unserer Großmutter Willamette benannt, welche einen Monat vor meiner Geburt starb. Unsere Eltern nannten mich kurz Willie. Sie warteten darauf, Dir später von mir zu erzählen, wenn Du dazu bereit wärst'. Wir sprachen mit einander ohne Worte. Es war richtig seltsam, wenn ich mich so zurückerinnere, aber zum damaligen Zeitpunkt schien es mir ganz natürlich. Sie küsste mich auf den Kopf und ich spürte ihre Wärme und Liebe. 'Du musst nun zurückgehen, Sandy,' sagte sie." 5.5 Nr. 8.
Nahtodeserlebnis eines Soldaten, der die Pest hatte, aus den «Dialogen» von Papst Gregor dem Großen, siebtes Jahrhundert: "Der Soldat sagte, er sah eine Brücke über einen schwarzen, morastigen Fluß, aus dem unerträgliche, faule Dämpfe aufstiegen. Jenseits der Brücke aber lagen herrliche Wiesen voll weichem grünem Gras und lieblich duftenden Blumen ... An jenem Ort besaß jeder seine eigene Behausung, die von wunderbarem Licht erfüllt war ... Auf der Brücke wurde jeder auf die Probe gestellt. Wollte sie ein Ungerechter überqueren, rutschte er aus und fiel in das trübe, stinkende Wasser. Die Gerechten aber, die nicht von Schuld beschwert waren, schritten frei und ungehindert in das Land der Wonne." 3.1 S.113
Im Rigveda heißt es: "Wo das ewige Licht ist, in welche Welt die Sonne gesetzt ist, in diese versetze mich, O Pavamana, in die unsterbliche, unvergängliche Welt!" Jenseitige Freuden waren aber nur für jene bestimmt, die ein lauteres Leben geführt hatten. Übeltäter wurden in eine Höllenwelt geworfen, die sich durch tiefschwarze Dunkelheit auszeichnete; über eine eventuelle Bestrafung ist allerdings nichts bekannt. 3.3 S.115
Veränderungen der Farb- und Zeitwahrnehmung und plötzliche positive oder negative Gefühlsausbrüche können Zeichen einer Temporallappenepilepsie sein und während eines Krampfanfalles oder Stunden bis Tage danach auftreten. Auch verschiedenfarbige Lichtvisionen werden im Rahmen von Temporallappenepilepsien beschrieben. Temporallappenepilepsien und schizophreniforme Psychosen im Rahmen von Temporallappenepilepsien können auch religiöse Inhalte haben und zu religiöse Konversionen führen. 1.6Visionen von Theresa von Avila
Wie die Karmeliterin in ihren Büchern beschreibt, werden die Visionen von "einem sehr hellen Licht" eingeleitet. Dem folgen Halluzinationen von Seelen in blühenden Gärten, in denen Vögel singen und Engel musizieren. Auch von mit ... Feuer umgebenen Speeren wurde Theresia durchbohrt. Körperliche Schmerzen und Krämpfe unterlagen einem Gefühl der Wonne, das sich nach den Anfällen einstellte, wie wenn die Seele "in sich gekehrt ist"; ja sie führten sogar zu dem Verlangen, "immer an diesem Schmerz zu leiden" 1.6
Allerdings äußern sich solche Lichterscheinungen doch meist anders als bei Nahtodeserfahrungen. Bei Temporallappenepilepsie äußern sich die das sehen betreffenden Anteile der Erfahrungen beispielsweise in verschwommener Sicht, Hemianopsie, das ist eine Blindheit des halben Gesichsfeldes, völliger Blindheit sowie in groben Lichtblitzen. Außerdem berichtet nur ein Bruchteil der von Temporallappenepilepsie Betroffenen von positiven Gefühlen. 3.3 S.246
Hilft das beim Verständnis der Wahrnehmung von Licht und Farben in Nahtodeserlebnissen irgendwie weiter?
Nicht sehr. Und dafür gibt es mehrere Gründe:
Sieht man es denn als etwas Gelbes oder Weisses?
Man nimmt es wahr? Gehen wir etwas ins Theologische: Ich habe diese Energie, als allumfassende, schöpferische Liebesenergie wahrgenommen, die alles durchpulst und dank der alles Leben "schwingt". Und gleichzeitig war eine Persönlichkeit in dieser Energie, ES hat mich geliebt (lacht). Dieses Gefühl war dermassen überschwemmend und hat mich dermassen getroffen mit einer ungeahnten Wucht. Das hatte ich ja noch niemals erlebt, auf diese uneingeschränkte Art geliebt zu werden.
Nicht vergleichbar mit "der Liebe auf Erden"?
Nein. Man kann es vielleicht vergleichen mit dem Gefühl, wenn man über beide Ohren verliebt ist in einen Menschen. Man sitzt diesem gegenüber und alles, was man sieht, liebt man einfach. Man hat Herzklopfen und es ist...überwältigend. Dieses Gefühl, aber millionenmal verstärkt, erfüllt einen in diesem Licht. 5.3.7
Auch Synästhetiker, die Gefühle als Farben wahrnehmen, sind bekannt. 13.4
Ein Beispiel für eine Erfahrung eines Gefühlssynästhetikers: "Ich las vom Tod eines Nachbarn; die Zeitung wurde plötzlich grün und kam in wirbelnde Bewegung; als ich die Einzelheiten las, verblaßte die Farbe etwas aber viele Stunden lang behielt meine Bilderwelt einen grünen Schimmer. Später am Tag nahm ich das American Magazine und entdeckte einen bezug zu einer alten Bekanntschaft. Der grüne Schimmer wandelte sich zu Farben die für fröhlichere Stimmungen charakteristisch sind: rosa, orchideenfarben (=helles Purur) und cremegelb." 13.4
Wenn der Tunnel in der Tunnelerfahrung schwarze Wände hat, muß er nicht mit unerfreulichen Gefühlen verbunden sein.
Wenn das Licht in den Jenseititsvisionen eigentlich Liebe ist, dann ist klar, warum das Licht nicht von etwas Totem wie einer Sonne oder Glühbirne ausgeht sondern von Wesenheiten die ein Bewußtsein haben. Es ist auch klar, warum Wesen um so dunkler erscheinen, je weniger liebevoll sie sich verhalten.
Die Annahme daß es sich bei der Lichtwahrnehmung in Jenseitsvisionen eigentlich um eine synästhetische Wahrnehmung von Gefühlen handelt, ist also durchgehend stimmig mit den Beobachtungen.
Wenn das Licht im Jenseits eigentlich Liebe ist - was sind dann die dortigen Gegenstände? Sind sie Gegenstände oder eigentlich etwas ganz anderes? Auch dazu findet sich eine Aussage in einem der vielen Nahtodeserfahrungsberichte.
Wenn fremde Gefühle als Farben wahrgenommen werden, so ist zwar die Übersetzung der Gefühle in Farbe durch Synästhesie erklärt, nicht aber, daß man die Gefühle überhaupt wahrnehmen kann.
Ebenfalls nicht durch Synästhesie erklärbar, ist wie man durch eine Nahtodeserfahrung zu wissen kommen kann, das man vorher nicht besaß:
Auch daß in Außerkörperlichen Erfahrungen die Dinge so gesehen werden wie im Alltag und daß auch in Jenseitsvisionen manchmal Farben offensichtlich irdische Farben meinen und die Form der Wesen in Nahtodeserfahrungen ist keine Synästhesie.Ich bin Deine Schwester
Ein anderes schönes Licht schloss sich uns an, allerdings war es kleiner. Es war ein ungefähr 10-jähriges Mädchen. Sie sah irgendwie so aus wie ich. Ich konnte sehen, wie sie mich erkannte. Wir umarmten uns und sie sagte: "Ich bin Deine Schwester, ich wurde nach unserer Großmutter Willamette benannt, welche einen Monat vor meiner Geburt starb. Unsere Eltern nannten mich kurz Willie. Sie warteten darauf, Dir später von mir zu erzählen, wenn Du dazu bereit wärst". Wir sprachen mit einander ohne Worte. Es war richtig seltsam, wenn ich mich so zurückerinnere, aber zum damaligen Zeitpunkt schien es mir ganz natürlich. Sie küsste mich auf den Kopf und ich spürte ihre Wärme und Liebe. "Du musst nun zurückgehen, Sandy," sagte sie. "Du musst Deine Mutter aus dem Feuer retten. Das ist sehr wichtig, Du musst zurückkehren und das muss jetzt geschehen." Sie sagte es mit Mitleid und Freundlichkeit in ihrer Stimme, als sie mir zärtlich zulächelte. "Nein, ich will nicht", sagte ich, "lass mich hier bei Dir bleiben." "Die Mutter braucht Dich, dass Du sie vor dem Feuer rettest," wiederholte sie noch immer in ihrer sanften liebenswürdigen Art. Ich schrie wie ein kleiner eigensinniger Balg und hatte einen Tobsuchtsanfall. Ich fiel zu Boden und schluchzte und schlug um mich und verursachte großes Unbehagen um mich herum.(...)
Er wies mit seinem Finger zu einem anderen Licht, das in einiger Entfernung in Erscheinung trat. Zu meinem großen Entsetzen formte sich daraus mein lieber Freund und Wohnungsnachbar Glen, welcher laut rief: "Sandy geh nach Hause, geh sofort nach Hause." Er sagte es mit solchem Nachdruck, das ich sofort mit dem Weinen aufhörte und mich im nächsten Augenblick in meinem Körper vorfand.
Ich öffnete meine Augen und sah die erleichterten und freudigen Gesichter meiner Eltern. Ich erzählte ihnen sofort von meiner Erfahrung, welche sie zuerst als Traum abtaten. Sie sagten mir, dass am Tag nach meiner Einlieferung ins Spital unser Wohnungsnachbar Glen an einem unerwarteten Herzinfarkt verstorben war. Er war ein freundlicher alter Mann, der meinen Bruder und mich und all die anderen Kinder aus der Nachbarschaft oft zu sich in seinen Hinterhof eingeladen hatte, damit wir mit den fünf Hunden spielen konnten. Er mochte Kinder gerne und gab uns oft zu essen und schenkte uns Süßigkeiten und kleine Geschenke. Seiner Frau wurde es manchmal zu viel und sie schickte uns nach Hause. Dann schimpfte er mit ihr und sagte, "Rose, sag niemals Sandy, dass sie gehen soll, sie kann dableiben so lange sie will." Ich war für ihn die liebste von allen Kindern, die in sein Haus kamen. Es war ein solcher Schock für mich, dass er mich so anschrie, dass ich meine Gegenwehr aufgab und ein bisschen verlegen über mein Verhalten war. Ich erinnere mich auch, dass ich da ein bisschen verletzt war. Ich erfuhr von seinem Tod erst durch meine Eltern, als ich ihnen meine Geschichte erzählte.
Ich zeichnete ein Bild meiner "Engelsschwester", die mich begrüßt hatte und beschrieb alles, was sie gesagt hatte. Meine Eltern waren sehr schockiert, das Entsetzen stand in ihren Gesichtern zu lesen. Ratlos standen sie auf und verließen das Zimmer. Nach einiger Zeit kamen sie schließlich zurück. Sie bestätigten, dass sie eine Tochter namens Willie verloren hatten. Sie starb an einer Vergiftung durch eine tragische Verkettung ein Jahr vor meiner Geburt. Meine Eltern hatten beschlossen, mir und meinem Bruder nichts zu sagen, bis wir in der Lage sein würden zu verstehen, was Leben und Tod bedeuteten. Was die Rettung meiner Mutti vor einem Feuer betrifft, so weiß niemand was es damit auf sich hätte.
Meine Mutti hilft mir dies aufzuschreiben und ich fragte sie, wie ihr Leben ausgeschaut hätte, wenn auch ich gestorben wäre, also meinen Willen durchgesetzt hätte und einfach im Himmel geblieben wäre. Sie erwiderte: "Ich weinte monatelang nachdem uns Willi verlassen hatte. Wenn wir auch Dich verloren hätten, so wäre das die Hölle für uns gewesen." Die Zeit wird es uns lehren aber zum jetzigen Zeitpunkt scheint es eine gute Antwort gewesen zu sein. Ich glaube, dass wir eines Tages Willie sehen werden und ich werde sie persönlich fragen, was sie damit meinte. 5.5 Nr. 8.
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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