Nahtodeserlebnisse bei Kindern sind unabhängig vom Stand der Persönlichkeitsentwicklung
Warum nach der materialistischen Weltsicht Nahtodeserfahrungen von Kindern anders sein sollten als die von Erwachsenen
Die Nahtodeserfahrungen von Kindern sind für die Forschung interessant, da man bei Atheisten eine Projektion soziokultureller Vorstellungen vermuten könnte. Kinder sind von der Erwachsenenwelt noch nicht so stark beeinflußt und kennen deshalb nur einen kleinen Teil der religiösen Vorstellungen, die Todesnähe-Erlebnissen ähneln. Im Laufe der Persönlichkeitsentwicklung wird das denken, wie die Entwicklungspsychologie nachgewiesen hat, stufenweise komplexer. Junge Kinder sollten deshalb Nahtodeserlebnise haben die wesentlich einfacher aufgebaut sind und weniger Elemente enthalten als die Erwachsener, falls sie von den Kindern unbewußt erfunden werden, ähnlich wie das mit Träumen geschieht.
3.1 S.68, 3.3 S.86-87
Kindliche Träume ähneln erst im Alter von 9 bis 12 Jahren denen Erwachsener. Kleinkinder träumen keine Geschichten, sondern meist nur einzelne Bilder, beispielsweise von Teddybären oder den Eltern. Allenfalls träumen sie kurze Sequenzen.
1.6, 1.8,
1.9, 1.11,
2.41, 3.3 S.85
Einige Forscher vertreten die Ansicht, Todesnähe-Erlebnisse seien der Abwehrmechanismus des Geistes gegen die Todesangst. Todesnähe-Erlebnisse von Kindern widerlegen diese Theorie, denn Kinder nehmen das Sterben ganz anders wahr als Erwachsene. So neigen Kinder unter sieben Jahren dazu, den Tod als vorübergehend, als eine Art Urlaubszeit anzusehen. Für sie ist der Tod etwas, von dem man zurückkehrt. Für etwa Sieben- bis Zehnjährige ist der Tod eine magische Vorstellung, die in den folgenden Jahren durch das Wissen abgelöst wird, daß er körperlichen Zerfall mit sich bringt. Vom siebten bis zehnten Lebensjahr stellen Kinder sich den Tod als Person vor, als ein Ungeheuer oder eine Art Kobold, der sie auffrißt. Sie glauben, er lauere im Dunkeln und sie könnten vor ihm wegrennen, wenn er auftaucht. Auf jeden Fall sehen Kinder den Tod ganz anders als Erwachsene.
3.1 S.71
Erwachsene fürchten die Auslöschung des Bewußtseins oder den Schmerz, der ihrer Meinung nach mit dem Sterben verbunden ist. Manche fürchten, allein und von Verwandten und Freunden abgeschnitten zu sein, andere haben Angst vor Höllenfeuer und Verdammnis. Einige fürchten den Verlust an Kontrolle, den der Tod bringt, die Notwendigkeit, die Führung ihres Geschäfts, ihrer Familie oder was immer sie leiten wollen, aus der Hand zu geben. Manche haben Ur-Ängste vor körperlicher Verstümmelung. Kinder sind noch nicht in dieser Weise kulturell konditioniert. Diejenigen, die Todesnähe-Erlebnisse gehabt haben, übernehmen diese Konditionierung oft gar nicht erst. Sie haben so gut wie keine Angst vor dem Tod und, sprechen oft freudig von ihren Todesnähe-Erfahrungen. Manche Kinder, mit denen ich gesprochen habe, äußerten den Wunsch, wieder zu dem Licht zurückzukehren.
3.1 S.71-72
Nahtodeserfahrungen von Kindern ähneln denen der Erwachsenen
Schon Kinder unter zwei Jahren erleben Nahtodeserlebnisse. Es ist in diesem Fall nahezu sicher, daß sie kein Vorwissen zum Thema haben. Ihre Nahtodeserlebnisse ähneln denen der Erwachsenen erstaunlich. Dies schließt nicht nur Vorinformation aus, sondern zeigt auch, daß diese Erlebnisse von der Persönlichkeitsentwicklung und den Vorstellungen die ein Mensch vom Tod und seiner Bedeutung hat unabhängig sind. Nur Tiere scheinen bei Kindern eher vorzukommen und ein Lebensfilm findet sich möglicherweise erst bei älteren Kindern. Kinder beschreiben das Lichterwesen in derselben emotionalen Weise, wie man es von Erwachseen kennt. Nachzuweisen, daß Kinder schon im vorsprachlichen Alter Nahtoderlebnisse haben, ist schwieriger.
1.6, 1.8,
1.9, 1.11,
2.41,
3.1 S.68 + 80, 3.3 S.85-86
Nachzuweisen, daß Kinder schon im vorsprachlichen Alter Nahtoderlebnisse haben, ist schwieriger. Gründe, warum etwa ein klinisch totes Kind kein NTE haben sollte, sind bislang nicht vorgebracht worden.
3.3 S.86
Unterschiede zeigen sich erst durch den statistischen Vergleich zwischen Nahtoderfahrungen von Kindern, Jugenlichen und Erwachsenen
Im Alter zwischen vier und acht Jahren lernen Kinder in materiell
ausgerichteten Kulturen zwischen innerer und äußerer
materieller Realität zu unterscheiden. Danach erst sind sie fähig die feinstoffliche Realität als dritte Kategorie einzuführen und werden für einen solchen Übergang mehrere Jahre brauchen. Ein solcher Übergang findet in über der Hälfte der Fälle auch statt: In Europa glauben durchschnittlich zwischen 48 und 59% der Bevölkerung an ein Leben nach dem Tod (Ausnahme ehem. DDR 15%), in Amerika glauben 68% der Bevölkerung an parapsychologische Phänomene.
(
B125.1, S.24ff), 3.12 S.337,
8.2 S.43
Fenwick untersuchte die Häufigkeit der Nahtoderfahrungselemente bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und stellte dabei folgene Prozentanteile fest.
3.10 S.184f
Element
Alter: 3-9 Jahre
Alter: 10-15 Jahre
Alter: über 16 Jahre
Entwicklungspsychilogische Phase
Materialistisches Weltbild noch nicht stabil
Materialistisches Weltbild stabil, Offenheit für den nächsten Übergang besteht
Spirituelle oder religiöse Weltbilder sind häufiger
Häufigkeit ansteigend
Fühlte Liebe
24%
33%
40%
Auftreten einer Entscheidung zur Rückkehr ins Leben
52%
70%
75%
nachher religiöser geworden
50%
75%
90%
Häufigkeit zuerst gleichbleibend, dann ansteigend
Fühlte Freude
34%
33%
40%
Dunkelheit
33%
33%
38%
Außerkörperliches Erlebnis
61%
61%
65%
Häufigkeit zuerst ansteigend, dann gleichbleibend
sah Landschaften
20%
25%
25%
Wollte ins Leben zurückkehren
50%
60%
59%
Häufigkeitsgipfel bei den Jugendlichen
Erlebte eine Grenze oder Absperrung
10%
33%
25%
Scenen aus der Zukunft gesehen
9%
25%
13%
Losgelöst oder emotional nicht beteiligt
50%
76%
65%
Fühlte Frieden/Ruhe
67%
90%
83%
Sah Farben
33%
43%
36%
Fühlte Angst
14%%
20%
14%%
ESP, Wahrnehmung von Dingen, die sich anderswo abspielen
33%
50%
33%
Bekannte Personen bemerkt
41%
51%
37%
Fremde Personen bemerkt
50%
61%
40%
Häufigkeitsminimum bei den Jugendlichen
Rückkehrentscheidung ins Leben selbst getroffen
50%
33%
54%
Licht
90%
66%
71%
Häufigkeit erst gleichbleibend, dann abnehmend
Hörte Musik
24%
25%
19%
Häufigkeit abnehmend
Tunnel
80%
60%
50%
Lebende Personen bemerkt
55%
43%
36%
Religiöse Figuren erlebt
44%
39%
33%
Beispiele für Nahtodeserfahrungen von Kindern
In einem Fallbericht mit dem Titel «Near-Death Experiences in the Very Young» (Todesnähe-Erlebnisse bei kleinen Kindern) schildert Herzog das Erlebnis eines sechs Monate alten Mädchens, das mit einer schweren Erkrankung in die Intensivstation eingeliefert wurde. Sie bekam sofort eine fachgerechte Versorgung. Einschließlich Sauerstoffgaben zur Stabilisierung ihres Zustandes, so daß es ihr nach kurzer Zeit wieder besser ging. Mehrere Monate später geriet dieses Mädchen jedoch in Panik, als ihre Geschwister sie ermunterten, durch einen Spielzeugtunnel in einem örtlichen Kaufhaus zu kriechen. Dr. Herzog, der die Angstreaktion des kleinen Mädchens als Tunnel-Panik diagnostizierte, berichtet, daß dieses Verhalten bei verschiedenen späteren Gelegenheiten erneut auftrat. Nach Angaben der Mutter, sprach die kleine Patientin während dieser Vorfälle sehr schnell, wurde von unangemessener Furcht überwältigt und schien den Tunnel bereits gut zu kennen. Mit drei einhalb Jahren, als die Mutter ihr den herannahenden Tod der Großmutter erklärte, erwiderte das Kind: "Muß Oma durch den Tunnel im Kaufhaus, um zu Gott zu kommen?"
3.1 S.77-78
Unter dem Namen "Stuart" wurde das Nahtodeserlebnis eines Mannes mit angeborener spastischer Querschnittslähmung bekannt, das er im Alter von zweieinhalb Jahren erlebt haben soll. Wegen einer schweren Krankheit mit hohem Fieber und zunehmendem Druck der Wirbelsäulenflüssigkeit kam es zu Muskelkontraktionen und zunehmender Spastizität. Stuart kann verständliche Geräusche für ja/nein geben. Er kann nicht lesen, hätte von NTE aber aus den Medien erfahren können, was Stuart aber verneint. Im Jahre 1988, 37 Jahre nach seinem angeblichen Erlebnis, machte er sich lebhaft bemerkbar, als sein Therapeut einer anderen Person aus einem Buch Raymond Moodys vorlas. Daraufhin hat Stuart seine noch lebhaften Erinnerungen an das damalige Lichterlebnis geäußert und angegeben, 1989 weitere sechs OBE und NTE mit normaler Tiefe und Schmerzfreiheit - die ganz im Gegensatz zum Alltag der Krankheit stand - gehabt zu haben.
3.3 S.86
Dr. Melvin Morse vom Children's Orthopedic Hospital and Medical Center in Seattle berichtet über ein siebenjähriges Mädchen, das um Haaresbreite in einem öffentlichen Schwimmbad ertrunken wäre. Morse sah das Mädchen zum ersten mal, als sie in die Notaufnahme gebracht wurde. Er gab ihr die nötigen Infusionen und schloß sie für drei Tage an eine Beatmungsmaschine an. Nach einer Woche wurde sie aus dem Krankenhaus entlassen. Bei einer Nachuntersuchung zwei Wochen später rückte das Mädchen damit heraus, ein Todesnähe-Erlebnis gehabt zu haben. Auf die Frage, woran sie sich erinnere, antwortete sie, sie wisse nur noch, daß sie «mit dem himmlischen Vater gesprochen» habe. Dann wurde es ihr zu peinlich, noch weiter über ihr Erlebnis zu sprechen. Eine Woche später befragte Morse sie erneut. Sie reagierte verlegen, als er auf ihr Todesnähe-Erlebnis zu sprechen kam, ließ sich dann aber doch auf ein Gespräch ein, weil «es ein schönes Gefühl ist, darüber zu reden». Sie wollte jedoch nicht, daß das Gespräch aufgezeichnet würde, und fing erst an zu sprechen, nachdem sie das Erlebte in gezeichneten Bildern dargestellt hatte. Hier ein Zitat aus Morses Studie: «Die Patientin nannte als erste Erinnerung an ihr Beinahe-Ertrinken, sie sei . Sie erzählte: Eine Frau namens Elizabeth sei erschienen, und der Tunnel habe sich erhellt. Die Frau sei groß gewesen und habe hellblondes Haar gehabt. Zusammen seien sie zum Himmel gegangen. Die Patientin sagte: Sie erwähnte, rings um den Himmel habe es eine Grenze gegeben, über die sie nicht hinwegschauen konnte. Sie habe viele Menschen getroffen, darunter ihre toten Großeltern, ihre verstorbene Tante mütterlicherseits und Heather und Melissa, zwei Frauen, die darauf warteten, wiedergeboren zu werden. Dann habe sie den gesehen, die sie gefragt hätten, ob sie auf die Erde zurückkehren wolle. Sie habe nein gesagt. Darauf habe Elizabeth sie gefragt, ob sie ihre Mutter wiedersehen wolle. Das habe sie bejaht und sei im Krankenhaus aufgewacht. Zum Schluß behauptete sie, sie habe mich in der Notaufnahme gesehen, ohne jedoch aus den drei Tagen, die sie im Koma gelegen hatte, weitere Einzelheiten nennen zu können.»
Morse fragt auch nach den religiösen Überzeugungen der Patienten. Als Mitglied der Religionsgemeinschaft der Mormonen hatte dieses Mädchen gelernt, daß die Erde nur eine Zwischenstation auf dem Weg in den Himmel sei. Man hatte sie gelehrt, daß sie eines Tages wieder mit ihren verstorbenen Verwandten vereint sein werde, also auch mit ihrer Tante, die zwei Jahre vor ihrem Fast-Ertrinkungstod gestorben war. Die Mutter der Patientin hatte ihr erklärt, der Tod sei "wie das Abschiednehmen von Menschen auf einem Segelboot. Wir können nur bis an den Uferrand vortreten und ihnen zuwinken." Die Seele sei wie ein Handschuh, so hatte man ihr erklärt, den man im Tod verliert und später im Himmel wiederbekommt. Morse gibt zu, daß sich die Bestandteile des Sterbeerlebnisses seiner Patientin - das Zusammentreffen mit Jesus und mit gestorbenen Verwandten nahtlos in ihre religiöse Erziehung einfügen.
3.1 S.78-80
Eine Frau berichtete Moody ein Todesnähe-Erlebnis, das sie als Kind gehabt hat: «Es war etwa Mittag, ich war sieben Jahre alt und ging von der Schule heim zum Essen. Mitten auf der Straße war eine kleine Eisfläche, und ich lief hin, um ein wenig zu schlittern, wie Kinder es machen. Na, und als ich hinkam, glitt ich aus und schlug mit dem Kopf auf. Ich stand auf und ging drei Straßen weiter nach Hause, aber ich war nicht mehr fähig, zusammenhängend zu denken. Meine Mutter fragte, was los sei, und ich sagte ihr, daß ich ausgerutscht sei und mir den Kopf gestoßen hätte. Sie gab mir ein Aspirin, aber als ich es nehmen wollte, konnte ich meinen Mund nicht finden. Sie brachte mich sofort ins Bett und rief den Arzt. In dem Augenblick wurde ich ohnmächtig. Ich war insgesamt zwölf Stunden weg, und keiner wußte, ob ich leben oder sterben würde. Ich kann mich natürlich an nichts von alledem erinnern. Ich weiß nur noch, daß ich in einem Garten voller großer Blumen aufwachte. Wenn ich sie beschreiben müßte, würde ich sagen, sie glichen großen, hohen Dahlien. Es war warm und hell in diesem Garten, richtig schön. Ich schaute mich in dem Garten um und sah auf einmal dieses Wesen. Der Garten war zwar außergewöhnlich schön, aber gegenüber diesem Wesen verblaßte alles. Ich fühlte mich in seiner Gegenwart rundherum geliebt und gestärkt. Es war das wunderbarste Gefühl, das ich je gehabt habe. Und obwohl es schon einige Jahre her ist, kann ich es immer noch spüren. Das Wesen sagte zu mir, ohne Worte: "Du willst also zurückgehen." Und ich antwortete im gleichen Ton: "Ja." Es fragte mich, warum ich in meinen Körper zurückkehren wolle, und darauf sagte ich: "Weil meine Mutter mich braucht." In dem Moment bewegte ich mich durch einen Tunnel abwärts, und das Licht wurde immer kleiner. Und als ich kein Licht mehr sehen konnte, wachte ich auf. Ich stand auf und schaute herum und sagte: "Hallo, Mutter." Bei der Rückerinnerung an dieses Erlebnis ist mir klar, daß ich in Gegenwart jenes Wesens völlig ausgereift war. Wie gesagt, ich war erst sieben, aber ich weiß, daß ich erwachsen war."
3.1 S.85-86
Moody schreibt: "Auf das erste aus Todesnähe zurückgekehrte Kind stieß ich per Zufall, als ich an einem Krankenhaus in Georgia Assistenzarzt war. Ich nahm eine routinemäßige Untersuchung an einem Patienten vor, den ich Sam nennen möchte. Er war neun Jahre alt und im vorangegangenen Jahr fast an einem durch eine Erkrankung der Nebennierendrüsen versursachten Herzstillstand gestorben. Während ich mit ihm über seine Krankheit redete, fing er schüchtern an: «Ungefähr vor einem Jahr bin ich gestorben.» Ich begann, ihm geduldig zuzureden, mir mehr darüber zu erzählen. Er berichtete mir, nachdem er gestorben sei, sei er aus seinem Körper herausgeschwebt und habe von oben zugesehen, wie der Doktor auf seine Brust drückte, um sein Herz wieder in Gang zu bringen. Aus seinem veränderten Zustand heraus habe er versucht, dem Doktor beizubringen, daß er ihn nicht weiter bearbeiten solle, aber der Arzt habe nicht auf ihn gehört. An diesem Punkt hatte Sam das Gefühl, sich sehr rasch aufwärts zu bewegen und die Erde unter sich zurückzulassen. Dann sei er durch einen dunklen Tunnel geglitten und auf der anderen Seite von einer Gruppe von «Engeln» empfangen worden. Ich fragte ihn, ob diese Engel Flügel gehabt hätten, was er verneinte. «Sie glänzten», sagte Sam, sie leuchteten, und alle schienen ihn sehr zu mögen. An diesem Ort sei alles voller Licht gewesen, sagte er weiter. Durch dieses Licht hindurch habe er eine wunderschöne, ländliche Umgebung erkennen können. Dieser himmlische Ort sei von einem Zaun umgeben gewesen, und die Engel hätten ihn gewarnt, wenn er über diesen Zaun hinausgehe, könne er nicht mehr ins Leben zurückkehren. Dann habe ihm ein Lichtwesen (Sam nannte es Gott) gesagt, er müsse zurückgehen und wieder in seinen Körper zurückkehren. «Ich wollte nicht zurückkommen, aber er befahl es mir», sagte Sam. Dieses Gespräch war besonders aufregend für mich."
3.1 S.69-70
Ein Junge, den 'Moody Jason nennt, spricht ebenfalls sehnsüchtig von seinem Todesnähe-Erlebnis. Er geriet in Todesnähe, als er beim Radfahren von einem Auto angefahren wurde. Dann machte er ein interessantes, komplettes Todesnähe-Erlebnis durch, das einen Großteil der Elemente des Kernerlebnisses enthielt und sehr intensiv war. Ich interviewte Jason drei Jahre nach seinem TNE, als er vierzehn war. Tests haben gezeigt, daß er trotz seines schweren Unfalls keine Gehirnschädigung davongetragen hat. Jason ist, wie Sie aus seinen Antworten sehen können, keineswegs auf den Kopf gefallen.
Jason: "Es geschah, als ich elf war. Ich hatte zum Geburtstag ein neues Fahrrad bekommen. Am Tag danach fuhr ich damit herum, sah das Auto nicht kommen und wurde überfahren. Ich kann mich an den Aufprall nicht mehr erinnern, aber auf einmal sah ich mich selber von oben. Ich sah meinen Körper unter dem Rad liegen. Mein Bein war gebrochen und blutete. Ich weiß noch, daß mir auffiel, daß meine Augen geschlossen waren. Ich selber war oben. Ich schwebte etwa eineinhalb Meter über meinem Körper, und ringsherum standen viele Leute. Ein Mann versuchte, mir zu helfen. Ein Krankenwagen kam angefahren. Ich verstand nicht, warum die Leute sich aufregten, denn mir ging es prima. Ich beobachtete, wie sie meinen Körper in den Krankenwagen schoben, und versuchte, ihnen zu sagen, daß es mir gut ging, aber keiner konnte mich hören. Doch ich kriegte mit, was sie sagten. "Helfen Sie ihm", sagte jemand. "Ich glaube, er ist tot, aber wir versuchen es trotzdem", sagte ein anderer. Der Krankenwagen fuhr los, und ich bemühte mich, ihm zu folgen. Ich schwebte über dem Krankenwagen und versuchte mitzukommen. Ich glaubte, ich sei tot.
Dann auf einmal war ich in einem Tunnel mit einem hellen Licht am Ende. Der Tunnel führte anscheinend immer weiter aufwärts. Ich kam auf der anderen Seite heraus. Da waren eine Menge Leute in dem Licht, aber ich kannte keinen von ihnen. Ich erzählte von meinem Unfall, und sie sagten, ich müsse zurückkehren. Sie meinten, ich sei noch nicht bereit zu sterben und müsse deshalb wieder zu meinem Vater, meiner Mutter und meiner Schwester zurück. Ich war lange Zeit in dem Licht, jedenfalls schien es mir so. Ich spürte, daß alle mich gern hatten. Alle waren froh.
Ich glaube, das Licht war Gott. In dem Tunnel wurde ich hinaufgewirbelt zu dem Licht wie in einem Wasserstrudel. Ich hatte keine Ahnung, warum ich in diesem Tunnel war oder wohin ich ging. Ich wollte nur zu diesem Licht. Und als ich dort angekommen war, wollte ich nicht mehr zurück. An meinen Körper dachte ich schon fast nicht mehr.
Als ich in dem Tunnel hochstieg, halfen mir zwei Leute. Als sie in das Licht hinaustraten, konnte ich sie sehen. Sie hatten mich den ganzen Weg begleitet. Dann sagten sie mir, ich müsse zurückgehen. Ich ging wieder durch den Tunnel, bis ich schließlich im Krankenhaus ankam, wo zwei Ärzte mich versorgten. Sie riefen: Jason, Jason! Ich sah meinen Körper auf dem Operationstisch, er war ganz blau. Aber mir war klar, daß ich zurückkommen mußte, denn die Leute in dem Licht hatten es mir ja gesagt. Die Ärzte machten sich Sorgen, aber ich versuchte ihnen zu erklären, daß ich in Ordnung war. Einer der beiden setzte mir Gummiteller auf die Brust, und dann sprang mein Körper in die Höhe. Als ich aufwachte, sagte ich dem Arzt, daß ich ihn gesehen habe, als er die Gummiteller anbrachte. Ich wollte es auch meiner Mutter sagen, aber keiner wollte es hören.
Später sagte ich es einer Lehrerin in der Schule, und sie hat es Ihnen weitergegeben.»
Moody: "Jason, wie erklärst du dir das alles? Dieses Erlebnis ist nun schon drei Jahre her. Hat es dich in irgendeiner Weise verändert? Was glaubst du, was es bedeutet?"
Jason: "Ich habe natürlich viel darüber nachgedacht. Meiner Meinung nach bin ich gestorben. Ich bin da gewesen, wo man hinkommt, wenn man stirbt. Ich habe jetzt keine Angst mehr vor dem Sterben. Ich habe dort gelernt, daß es das Wichtigste ist zu lieben, solange man lebt. Letztes Jahr ist ein Junge aus meiner Klasse gestorben. Er hatte Leukämie. Keiner wollte darüber sprechen, aber ich habe gesagt, daß Don okay ist, da wo er sich jetzt aufhält, und daß der Tod gar nichts so Schreckliches ist. Ich habe erzählt, wie es war, als ich gestorben bin, und daraufhin hat die Lehrerin es Ihnen erzählt."
Moody: "Jason, ist dir an den Menschen, die mit dir in dem Tunnel waren, etwas aufgefallen?"
Jason: "Die beiden Menschen, die mit mir in dem Tunnel waren, haben mir sofort geholfen, als ich dort ankam. Ich wußte nicht so recht, wo ich war, ich wollte nur zu diesem Licht am Ende des Tunnels kommen. Die beiden sagten mir, alles werde gut werden, und sie würden mich in das Licht führen. Ich spürte Liebe von ihnen ausstrahlen. Ihre Gesichter konnte ich nicht sehen in dem Tunnel, sondern bloß Umrisse. Als wir in das Licht kamen, habe ich ihre Gesichter gesehen. Es ist schwer zu erklären, weil es ganz anders ist als das Leben auf der Welt. Ich habe keine Worte dafür. Es sah so aus, als ob sie lange, strahlendweiße Kleider anhätten. Alles war voller Licht."
Moody: "Vorhin sagtest du, du seist tot gewesen. Kannst du mir darüber etwas sagen?"
Jason: "Sie meinen, als ich über dem Krankenwagen schwebte? Ich schaute von oben auf den Krankenwagen hinunter. Ich wußte, daß mein Körper da in dem Krankenwagen lag, aber ich war irgend wie weiter oben. Einer der Männer im Krankenwagen sagte, ich sei wahrscheinlich tot, und als ich mit ihnen redete, hörte mich keiner, da wußte ich, daß ich tot war. Sobald mir das klar wurde, öffnete sich auf einmal dieser Tunnel vor mir, und ich sah das Licht am anderen Ende. Als ich hineinging, machte es schwupp. Es war lustig da drinnen"
3.1 S.73-76
Einer der Patienten, der auf dem Operationstisch an Herzstillstand «gestorben» war, erzählte seinen Eltern: «Ich muß euch ein wunderbares Geheimnis verraten. Ich war halb im Himmel.» Er sagte, er sei «auf einer dunklen Treppe hochgestiegen». Etwa auf halbem Weg habe er sich entschlossen zurückzukommen, denn er hatte einen jüngeren Bruder gehabt, der schon gestorben war, und nun habe er sich gedacht, er sei noch nicht so weit, zu ihm zu gehen, weil sonst seine Eltern einsam wären.
3.1 S.82
Eines elf jähriger Junge, der in der Eingangshalle eines Krankenhauses einen Herzstillstand erlitten hatte erinnerte sich, daß er in der Halle des Krankenhauses war und auf einmal ein flaues Gefühl bekam, "wie wenn man im Auto über einen Hubbel fährt und der Magen einem wegsackt". In seinen Ohren war ein Sausen, und er vernahm Gesprächsfetzen. Dann schwebte er an der Decke des Raumes und sah auf seinen Körper hinunter. Der Raum war düster, doch sein Körper wurde von einem sanften Licht erhellt. Er hörte eine Krankenschwester sagen: "Ich wünschte, wir brauchten das nicht zu machen", und beobachtete die Bemühungen der Ärzte, Herz und Lunge wieder in Gang zu bringen. Der Patient sah, wie eine Schwester ihm "etwas auf den Körper schmierte" und dann "dem Doktor diese Gummidinger reichte". Die Elektroden wurden an seinem Körper befestigt, und "als der Doktor auf den Knopf drückte, war ich auf einmal wieder in meinem Körper und schaute zu ihm hoch". Bei der Verabreichung des Elektroschocks spürte der Patient einen starken Schmerz. Wie er angibt, erlebte er die mit diesem Verfahren (elektrische Kardioversion, Normalisierung des Schlagrhythmus des Herzens) verbundenen Schmerzen in mehreren Alpträumen wieder. Die bei der Wiederbelebung anwesenden Krankenschwestern geben an, daß der Patient danach die Augen öffnete und sagte: "Das war wirklich komisch! Erst schwebte ich über meinem Körper, und dann wurde ich in ihn zurückgesaugt." Später konnte er sich an diese Bemerkung jedoch nicht mehr erinnern.
3.1 S.83-84
Kinder sind drüben meist erwachsen
Moody fragte von Todesnähe-Erlebnissen betroffene Kinder, wie alt sie währenddessen waren. Mit anderen Worten: Ist ihr spiritueller Körper der eines Kindes oder der eines Erwachsenen? Eine überraschend hohe Zahl antwortete, sie seien während des Erlebnisses Erwachsene gewesen, obwohl sie nicht angeben konnten, woher sie das wissen. Wenn man annimmt, daß bei einem Todesnähe-Erlebnis der Geist seinen irdischen Körper verläßt, dann könnte das bedeuten, daß der Geist eine alterslose Entität ist, die einen ständig sich ändernden Körper bewohnt. Hat er einen Körper verbraucht, geht er in eine andere Welt ein. Eine andere mögliche Erklärung wäre, daß die Kinder sich in Gegenwart der Lichtgestalten so wohl fühlen, daß sie sich wie unter Gleichgestellten vorkommen. Das könnte sie auf den Gedanken bringen, sie seien ebenso alt wie diejenigen, denen sie während des Todesnähe-Erlebnisses begegnen.
3.1 S.84
Frau berichtete: "Bei der Rückerinnerung an dieses Erlebnis ist mir klar, daß ich in Gegenwart jenes Wesens völlig ausgereift war. Wie gesagt, ich war erst sieben, aber ich weiß, daß ich erwachsen war."
3.1 S.85-86
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
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