O7.1 Kersti: Wissenschaftliche Forschungsergebnisse zu Nahtodeserfahrungen (Quellen hierzu)
O7.10 Kersti: Psychologie der Nahtodeserfahrung

ausgegliedert aus O7.10: 1/2009
letzte Überarbeitung: 1/2009

O7.59

Wissen in Nahtodeserfahrungen

Vorhersagen der Zukunft in Nahtodes- und ähnlichen Erfahrungen

In etwa 3%-6% der Nahtodeserlebnisse werden auch präkognitiv Teile der eigenen oder globalen Zukunft gesehen, die später zuweilen tatsächlich wahr werden. immer kommt es dabei zu einer Aufhebung des gängigen Zeitablaufs insofern, als in der kurzen Nahtodeserfahrung viel mehr als gewöhnlich möglich erlebt wird. 1.5, 1.8, 1.19, 3.1.3, 3.3 S.305ff

Außerhalb der Nahtodeserlebnisse treten nicht selten präkognitive Träume auf. 1.10

Persönliche Vorhersagen

Obwohl manche dieser Vorhersagen wirklich erstaunlich sind, für einen Menschen nach menschlichem Ermessen nicht vorhersehbar sein können und eintreffen, treffen andere nicht ein.

Für Vorhersagen die auf diese überraschende Art nur halb eintreffen, gibt es prinzipiell zwei mögliche Erklärungen:

  1. Es könnte sich um eine von mehreren realen Zukünften handeln. Entscheidungen könnten dazu führen, daß die Welt sich in verschiedene Parallelwelten aufspaltet, so daß nur in einer der Welten die Vorhersage eintrifft.
  2. Es könnte sich bei diesen Vorhersagen nicht um einen Blick in die Zukunft sondern um eine Lebensplanung handeln, die auf begrenztem aber weit umfassenderem Wissen beruht, als wir es auf der Erde haben können.
Autor: Kenneth Ring vermutete, man könne diese Phänomene durch die Annahme einer vierten Dimension zu erklären. Er meint, vielleicht könnten die von einem Todesnähe-Erlebnis Betroffenen ihr Leben wie eine Bergkette unter sich liegen sehen, manchmal von der Geburt bis zum «Tod». Sie können es, so Ring, nicht ändern, sondern bloß «überschauen». 3.1 S.44

Ring berichtete ausführlich von Visionen, die manche Experiencer von ihrem zukünftigen Leben gehabt haben wollten. Der Grund für seine weitgehend unkritische Akzeptanz solcher Berichte kann darin gesehen werden, dass man die Experiencer in einer "Region" vermutete, die von Raum und Zeit abgekoppelt ist. Analog dazu gehen philosophische und theologische Argumente, ein allwissender Gott befinde sich außer halb von Raum und Zeit und sei nicht etwa aktuellem Geschehen verhaftet. Autor: Stefan Högl erscheint die grundsätzliche Möglichkeit solcher "Wahrnehmungssmöglichkeiten" auf den ersten Blick für durchaus denkbar. Im theologischen Bereich wird sie bestimmten Mystikern und Propheten bei einer Entrükkung durchaus eingeräumt. Er meint jedoch auch, dass es sich bei den ErIebnisberichten meist um "gefärbte" Schilderungen handelt, in denen auch Zukunftshoffnungen einfließen können und daß man die Lage deshalb kritischer betrachten müsse. Gerade bei Prognosen, die die eigene Zukunft betreffen, ist zudem die Gefahr gegeben, dass der jeweilige Experiencer aktiv an der Erfüllung dieser Voraussagen arbeitet. Der Unterschied zu einem ganz gewöhnlichen Ziel, das gesetzt und schließlich verwirklicht wurde, verschwindet so. 3.3 S.305

Bei den oben gezeigten Beispielen befriedigt allerdings die Erklärung mit der Zukunftsplanung nur, wenn man davon ausgeht, daß sie auf einem deutlich umfassenderen Wissen beruht, als wir es irdisch haben.

Globale Vorhersagen

Ring untersuchte einige globale Vorhersagen: Sie betrafen den Ausbruch von Vulkanen, Erdbeben, Naturkatastrophen sowie Hungersnöte und Nuklearkriege. Daneben war auch von einer "Ära der Brüderlichkeit" die Rede und von einem Frieden, der die Welt umspannen wird. In den geschilderten Fällen stellt sich das Szenario zudem als ein nicht abwendbares Schicksal dar. Die vorhergesehenen Ereignisse sollten oft 1977 eintreten, keine der Prophezeiungen, die sich auf hinreichend konkrete Begebenheiten bezogen hatte, erfüllte sich. Ebenfalls ohne Überraschung sind die allgemeineren Vorhersagen geblieben. Die prognostizierten Entwicklungen waren von ihrer Art her meist absehbar und lassen sich eher als Ausdruck einer seinerzeit vorherrschenden Erwartungshaltung verstehen, die als subjektiver Faktor in das Erlebnis einfließen konnte. Mangels echter und im Detail verifizierbarer Prophezeiungen ist der Aspekt der Präkognition mittlerweile wieder aus dem Blickfeld der Nahtodforschung gewichen. 3.3 S.75 + 306-307

Das Gefühl von Allverstehen oder Allwissen in Nahtodeserfahrungen

Manche Experiencer haben berichtet, sie hätten während ihrer Erfahrung Zugang zu umfassendem Wissen gehabt. In Nahtodeserfahrungen taucht dieses Gefühl der Allwissenheit in 33% der Fälle auf. Das Motiv des vergessenen Wissens findet sich auch in religiöser Literatur sowie in der bekannten Beschreibung des Soldaten Er bei Platon. Dieser berichtete vom Fluss des Vergessens - Lethe -, aus dem die im Jenseits angetroffenen Personen vor ihrer Wiedergeburt getrunken hatten, was ihm selbst aber verwehrt wurde. Die betreffenden Personen können nach der Nahtodeserfahrung auf dieses Wissen nicht mehr zugreifen zu und erinnern sich nur noch an dieses Gefühl der Allwissenheit. Ohne weitere Informationen kann man dieses Gefühl entweder als eine Täuschung oder als Wahrheit deuten und da dieses Wissen dem Bewußtsein nach der Erfahrung nicht mehr zugänglich ist, ist es auch nicht dierekt überprüfbar. 1.5, 1.19, 3.3 S.304-305

Nachtodkontakte

Bei einem Nachtodkontakt:

Im Außerkörperlichen Erlebnis

Viele Menschen erinnern sich daß sie während ihres außerkörperlichen Erlebnisses ein weit umfassenderes Wissen besaßen als sie es hier auf der Erde besitzen.

Im Außerkörperlichen Erlebnis im Rahmen einer Nashtodeserfahrung:

Im Jenseits

Wissen, das man auf der Erde nicht mehr hat:

Lichtwesen

Durch die Begegnung mit dem Lichtwesen im Rahmen einer Nahtodeserfahrung:

Erhöhte Wertschätzung des Lernens durch Nahtodeserfahrungen

Aus Todesnähe Zurückgekehrte haben eine neue Achtung vor dem Wissen. Manche sagen, dies sei die Folge der Rückschau auf ihr bisheriges Leben. Das Lichtwesen habe ihnen erklärt, das Lernen sei mit dem Tod nicht zu Ende, Wissen sei etwas, das wir mit uns nehmen könnten. 3.1 S.55

Andere sprechen von einem ganzen Bereich des Lebens im Jenseits, der allein dem begeisterten Wissenserwerb diene. Eine Frau beschrieb diesen Ort als eine Art großer Universität, in der die Menschen eingehende Gespräche über die Welt um sie herum führten. Ein Mann sprach von diesem Bereich als von einem Bewußtseinszustand, in dem einem alles Gewünschte zur Verfügung stehe. Dächte man an einen Stoff, den man erlernen möchte, so erschiene er aufnahmebereit vor einem. Dieser Mann versicherte, es sei fast so, als stünden einem Informationen in Form von ganzen Gedankenbündeln zur Verfügung. Dies gilt für Informationen aller Art. Wenn ich zum Beispiel wissen wollte, wie es ist, Präsident der Vereinigten Staaten zu sein, brauchte ich mir diese Erfahrung nur zu wünschen, und schon stand sie mir zur Verfügung. Oder wenn ich mich für das Leben eines Insekts interessierte, könnte ich mir auch diese Erfahrung herbeiwünschen, und zwar in aller kürzester Zeit. Dieses kurze, aber nachhaltige Erlebnis des totalen Lernens während ihres Aufenthalts in Todesnähe führt bei vielen Zurückgekehrten zu einer Neuorientierung. Sie haben nach der Rückkehr in ihren irdischen Körper einen starken Wissensdurst. 3.1 S.55-56

Oft wechseln sie den Beruf oder beginnen eine neue Ausbildung. Von denen, die ich kennengelernt habe, strebt jedoch keiner nach Wissen allein um des Wissens willen. Vielmehr glauben alle, daß Wissen nur dann wertvoll ist, wenn es zur Ganzheit der Person beiträgt. Auch hier kommt wieder das Gefühl der Verbundenheit ins Spiel: Wissen ist gut, wenn es die Ganzheit im Leben fördert. 3.1 S.57

Deutung: Während der Nahtodeserfahrung hat man ein umfassenderes Wissen als hier aber ist nicht allwissend

Spirituelle Deutung: Die teilweise zutreffenden Prophezeihungen zeigen, daß Planung im Jenseits auf umfassenderem Wissen beruht als wir im Tagesbewußtsein besitzen. Daraus, daß im Jenseits eine erhebliche Wertschätzung des Lernens besteht, läßt sich eindeutig ablesen, daß das Gefühl, allwissend zu sein, eine Täuschung ist. Zwar ist das Wissen dort - wenn man diese Allwissenheitserfahrungen und Zukunftsvorhersagen, die auf verblüffende Weise eintreffen können oder auch nicht, ernst nimmt - durchaus größer als hier, doch es ist nur umfassendes Wissen, keine Allwissenheit, denn sonst wäre es nicht hilfreich, hier und drüben dazuzulernen.

Materialistische Betrachtung: Nicht alles Wissen, das wir irgendwo abgespeichert haben, ist uns bewußt. Vieles ist verdrängt oder vergessen, obwohl noch Gedächtnisspuren im Gehirn vorhanden sein können. Das Gefühl der Allwissenheit könnte darauf zurückzuführen sein, daß Gedächtnisinhalte, deren Abruf unter normalen Umständen durch Verdrängungs- oder Filtermechanismen unterdrückt werden, in der Nahtodeserfahrung dem Bewußtsein zugänglich sind. Materialistisch sind ein Teil der Prophezeiungen sehr schwer zu erklären, da nicht einzusehen ist, wie die Betroffenen auf irdischem Wege an die Information gekommen sein sollten.

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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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