Satanistischer ritueller Mißbrauch - Ein komplexes Rätsel
Zusammenfassung
Der erste Teil der Artikels dient dazu, die Erkenntnisse aufzuführen, die den Standpunkt derjenigen, die die Erinnerungen zu satanistischem rituellen Mißbrauch für Erinnerungen an reale Geschehnisse halten, optimal zu begründen, seine sachlichen Grundlagen zu belegen und verständlich zu machen, daß es sich hierbei, sofern man die Erkenntnisse zur Häufigkeit von Mißbrauch, Satanismus und Mord und satanistischem rituellem Mißbrauch selbst außer Acht läßt, um einen durchaus vernünftig begründbaren Standpunkt handelt.
Der zweite Teil des Artikels befaßt sich mit der Widerlegung dieses Standpunktes durch forensissche Erkenntnisse und dem Ansatz der False Memory Foundation, alles als False Memories abzuwerten. Auch dieser Ansatz mißachtet einige Fakten, wirkt aber aufgrund der forensischen und mediensoziologischen Erkenntnisse, die belegen, daß es sich bei der behaupteten Gefährlichkeit des Satanismus um einen Mythos handelt, durchaus ebenso vernünftig wie der Gegenstandpunkt.
Es gibt tatsächlich False Memories, die letztlich so etwas wie Träume sind, die man für reale Ereignisse hält. Wie sie entstehen, wird am deutlichsten, wenn man sich die Oneiroide anschaut. Wenn Menschen auf der Intensivstation liegen und aus irgendeinem Grund nicht mit dem Krankenhauspersonal intergagieren können, erzählen sie nachher von Ereignissen, von denen man sicher weiß, daß sie so nicht stattgefunden haben, da die betreffenden Menschen ja unter der Aufsicht von diversen Menschen auf der Intensivstation lagen. Diese Erinnerungen fühlen sich subjektiv wie Erinnerungen an reale Ereignisse an, vermutlich weil das Gehirn im Wachmodus gearbeitet hat, aber nur mit einer Traumrealität arbeiten konnte, weil der Patient nicht handeln konnte. Wenn Menschen traumatisiert sind, hat das oft die Wirkung, daß er sehr unterschiedliche Arten von Schlafstörungen entwickelt und das kann ebenfalls dazu führen, daß Träume entstehen, die sich subjektiv wie Erinnerungen im Wachzustand anfühlen. Allerdings haben beide Formen der false Memories die Struktur von Träumen , indem darin oft unlogische Stellen, symbolische Verkleidungen des eigentlichen Themas vorkommen. Die meisten False Memories, die mir erzählt wurden, entstanden offensichtlich in ruhigen Situationen - die Person sitzt im Bus und in der Straßenbahn so daß sie nicht auf äußere Probleme reagieren muß und fängt an, etwas zu träumen was in eben diesem Bus oder der Straßenbahn spielt. Beispielsweise daß das Restaurantpersonal ihr nachsteigt und ihr erzählt sie müßte noch zahlen oder daß sie ausversehen die Notbremse gedrückt hätte. (Beides passiert in der Realität nicht. Restaurantpersonal fängt einem vor der Tür oder kurz danach ab, die Notbremse ist immer so angebracht, daß man nicht ausversehen dagegenfallen oder sich dran festhalten wollen kann.) Wenn jemand Alpträume von Folter und Mißbrauch hat, dann war die Realität möglicherweise weniger konkret - ein zerstückeln der Persönlichkeit könnte als ein zerstückeln des Körpers dargestellt werden - aber nicht harmloser als der alptraum, denn einen zerstückelten Körper ist man nach dem Tod los, an einer zerstückelten Persönlichkeit hat man viele Leben lang seine Freude, bis man das wieder in Ordnung gebracht hat!
Ein anderer Mechanismus, der zu false Memories führt, besteht darin, daß man Erinnerungen, die zu beunruhigend sind, symbolisch verkleidet. Man sieht beispielsweise ein Tier, wenn man eigentlich von einem Außerirdischen entführt wurde. Man erinnert sich daran unter eine Straßenlaterne gewartet zu haben, wenn man eigentlich vein UFO gesehen hat. Das ist ein Verdrängungsmechanismus. Hierbei muß man sich im Klaren sein: Verdrängungsmechanismen verharmlosen - sie stellen die Angelegenheit nicht schlimmer dar, als sie ist!
In den meisten Fällen ist nicht der Therapeut schuld, wenn Menschen false Memories entwickeln sondern die Menschen, die sie entwickeln, neigen dazu, weil sie traumatisiert sind und das als Abwehrmechanismus benutzen.
Neben selbst als Abwehrmechanismus produzierten false Memories gibt es aber auch zwei andere Faktoren, die man bedenken sollte.
Zum einen werden den Opfern von Mind-Control im Rahmen der Mind-Control-Programmierung falsche Realitäten als eine Art Theaterstück real physisch vorgespielt. So glaubte eine Person von UFOs entführt worden zu sein, bis sie sich erinnerte, daß das UFO im Hinterhof der Sekte stand, zu der sie gehörte. Eine Person erinnerte sich, sie sei Mitglied einer satanischen Sekte gewesen, bis andere Persönlichkeitsanteile eine ergänzente Information lieferten: Der Persönlichkeitsanteil war geschaffen worden, um einen Film über eine frei erfundene satanische Sekte zu drehen. Eine Person erinnerte sich, ihre Schulfreundin in einem Ritual ermordet zu haben. Die Polizei hat nach dieser Person gesucht und sie war lediglich in einen anderen Bundesstaat umgezogen, der Mord war also nur vorgespielt, wahrscheinlich mit Filmblut. Es ist also so, daß den abgespaltenen Anteilen Theaterstücke vorgespielt werden die der jeweilige Anteil nicht als Theaterstück entlarven kann, weil er zu wenig von der Gesamtrealität mitbekommt. Dabei muß man bedenken: wer Mord und Folter als Tarnung verwendet, will etwas Schlimmeres als das dahinter verbergen, sonst gibt die Tarnung keinen Sinn.
Darüber hinaus wird ihm Rahmen von Mind-control auch mit Hypnose und Suggestionen gearbeitet. Allerdings funktioniert dergleichen nicht so reibungslos, wie manche Leute sich das einbilden.
Der dritte Teil beschäftigt sich mit der Frage, warum die wissenschaftliche Debatte sich auf die oben genannten polarisierten Standpunkte konzentriert, statt gemeinschaftlich eine Synthese beider Standpunkte, die auf der zugrundeliegenden Forschung beruht, zu erarbeiten. Betrachtet man die Forscher ergibt sich folgendes Bild: In einigen Fällen scheinem dem lediglich Bildungslücken zugrundezuliegen, in anderen Fällen geben die Personen, Forschungsergebnisse, die ihren Standpunkt widerlegen könnten, erheblich verfälscht wieder. Es wirkt, als hätten sie sich nicht intensiv genug mit dem Standpunkt der Gegenseite auseinandergesetzt, um diesen zu verstehen. Es entsteht der Eindruck, daß die mangelnde Bereitschaft, sich mit den Argumenten und Beweisen der Gegenseite auseinanderzusetzen, zumindest teilweise auf das aufgeheizte Diskussionsklima zurückgeht. Den beteiligten Personen ist das Thema wichtig, weil ein solcher Mißbrauch sich zerstörerisch auf die betroffenen Kinder auswirken würde, weil fälschliche Beschuldigungen als Täter jahrzehntelange Gefängnisaufenthalte und die Zerstörung der Familie bedeuten oder weil mißbrauchende Erwachsene ein starkes Interesse haben, ihre Taten zu verschleiern. Dieses wiederum ist ein ernsthaftes Problem: Gerade bei für das menschliche Leben extrem wichtigen Themen wird durch die Emotionen der an der Diskussion beteiligten Parteien eine vollständige Erforschung des Problems und seine Lösung verhindert oder stark verzögert.
Der vierte Teil dient dazu, die bekannten Mechanismen zur Entstehung von Alpträumen, False Memories und Halluzinationen und ihren Bezug zu realen traumatischen Erlebnissen neu zu überdenken und verschiedene Interpretationsmöglichkeiten anzubieten. Hierbei beginne ich mit den am wenigsten umstrittenen Theorien, um zu vermeiden, daß innere Widerstände unnötig die Konzentration beim lesen stören.
Es ist möglich, daß die Personen, die sich an satanistischen rituellen Mißbrauch erinnern und ihre Therapeuten von der Realität dieser Erinnerungen überzeugen konnten, realen Mißbrauch und andere schädliche Erziehungspraktiken erlebt haben, während Satan und Satanismus Archetypen und Traumsymbole für das Böse in der Gesellschaft sind. Die False Memories zu satanistisch rituellem Mißbrauch spiegeln möglicherweise symbolisch verfremdet wider, daß Kinder, die durch ihre Eltern mißbraucht und mißhandelt werden, oft keine Hilfe bekommen, da die meist ungeschickten Versuche der Kinder, um Hilfe zu bitten, nicht erkannt werden und kollektiv verdrängt werden.
Allerdings gibt es tatsächlich Organisationen die systematisch Mißbrauch an Kindern betreiben.
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
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