erste Version zwischen dem 01.05.2000 und dem 07.06.2000
letzte Überarbeitung: 10/2021

V150.

Den Fachleuten vertrauen?

Übergeordneter Artikel:
V5. Kersti: Braucht Schulmedizin keine Beweise?
Dieser Text:
Immer wieder bekam ich den Ratschlag, ich solle doch den Fachleuten vertrauen.

Nun, manchmal vertraue ich den Fachleuten. Ja, ich verlasse mich eigentlich bei den meisten Themen darauf, daß die Fachleute schon anständig gearbeitet haben werden. Ich kann zwar einiges Überprüfen - aber nicht alles, nicht einmal ein Zehntel meines Wissens.

Doch von Zeit zu Zeit stolpere ich über Beweise, daß da wohl irgendetwas nicht stimmen kann. Dann fange ich an zu recherchieren, bis ich eine Vorstellung habe, was wohl wahrscheinlich richtig ist und in einigen fällen stelle ich fest, daß die Lehrmeinung an universitäten bereits meinen Zweifel berücksichtigt ist, in anderen Fällen finde ich Beweise, daß daran tatsächlich etwas nicht stimmt und komme zu einer eigenen Vorstellung, was wohl am wahrscheinlichsten richtig ist.

Was mir gegen den Strich geht, ist der Zeitpunkt, wo ich den Ratschlag bekomme, doch den Fachleuten zu vertrauen. Ich bekam diesen Ratschlag jedesmal, wenn ich an einen toten Punkt bei meiner Informationssuche gekommen war. Ich bekam ihn immer zu Zeiten, wenn ich weitaus mehr Beweise hatte, daß die Lehrmeinung falsch ist, als für ihre Richtigkeit. Und dann ist dieser Ratschlag schlicht fehl am Platze. Es ist sogar fehl am Platze, diejenigen für "die Fachleute" zu halten, die die Lehrmeinung vertreten, ohne ein Buch mit Beweisen vorzulegen.

Ein Fachmann ist immer derjenige, der seine Meinung belegen kann. Mit möglichst vielen, möglichst unterschiedlichen Beweisen.

Also muß ich in diesen Fällen oft eher die Vertreter der Außenseitermeinungen als Fachleute betrachten - und die Fachleute, die die Lehrmeinung vertreten haben sich noch nicht gezeigt. Um mir aber sicher sein zu können brauche ich beide. Auch Lehrmeinungen fallen nicht vom Himmel. Aber mit "vertrauen" ist es nicht getan. Hier kann ich nur überprüfen oder sagen: ich weiß nicht, wer in wie weit recht hat.

Kersti

 

1/2010

Anmerkung

Nachdem ich nun einige Jahre studiert habe, stellte ich in zwei Dritteln dieser Fälle fest, daß das, was mir damals als Lehrmeinung verkauft wurde, tatsächlich um Jahrzehnte veraltet ist und daß die aktuellen Lehrmeinungen ganz anders lauten. Es haben also oft beide Parteien auf einem um Jahrzehnte veralteten Stand diskutiert.

 
Inhalt

Halbgötter in Weiß

Ärzte werden häufig ironisch als "Halbgötter in Weiß" bezeichnet, wenn sie sich in überzuogener Weise auf ihre Qualifikation als Ärzte berufen und berechtigte Wünsche auf angemessene Aufklärung sowie auf ihrem Recht über ihren Körper selbst zu bestimmen übergehen. Wenn diese Kritik kommt, handelt es sich meist um diejenigen Fälle, wo die Standartlösung eben nicht funktioniert hat, so daß der Patient viele problematische und teilweise gefährliche Erfahrungen mit der Medizin gemacht hat und dann so lange gesucht hat, bis er für sein persönliches Problem besser informiert ist als der Arzt. Der Grund für eine solche Konstellation setzt sich meist aus mehreren der Folgenden Punkte zusammen.

  • Der Patient ist intelligent genug, um eine solche Arbeit überhaupt leisten zu können
  • Er hat mehrere schlechte Erfahrungen hinter sich, die ihm gezeigt haben, daß er sich besser selbst informiert
  • Es existieren Gründe, warum das medizinische System die passende Lösung nicht im Standartangebot hatte, wie
    • Eine seltene Krankheit
    • Eine Krankheit, deren Behandlung mit der grundsätzlichen medizinichen Behandlungsweise, die für die aktuelle Schulmedizin typisch ist nicht oder schlecht zu bessern geht
    • Eine Minderheitenveranlagung, die die Behandlung der Krankheit verkompliziert, da Medikamente eine abweichende Wirkung haben
    • Mehrere Krankheiten, die bei der Behandlung alle bedacht werden müssen und zu Irrtümern bei der Behandlung und Diagnose führen, da keines der Krankheitsbilder noch in reiner Form vorliegt

Kersti

V5. Kersti: Braucht Schulmedizin keine Beweise?
V16. Kersti: Manipulation durch Umweltschutz
V22. Kersti: Sektenstrukturen in der normalen Gesellschaft
V32. Kersti: Heilpraktiker sind realistischer als Ärzte
V34. Kersti: Medizin: Bitte informiert euch...
V96. Kersti: Suche nach Beweisen für den Nutzen von Impfungen
V98. Kersti: Krebs: Heilen heißt Probleme aus dem Weg schaffen
V140. Kersti: Die zerstörerische Arroganz der herrschenden Meinung
V147. Kersti: Erst ihr Gutes macht Sekten gefährlich
V155. Kersti: Waldschäden durch Radioaktivität?
V165. Kersti: Meinungsfreiheit - ein Luxus?
V194. Kersti: Was unterscheidet eine Gehirnwäsche von einem Dazulernen?
V212. Kersti: Was ist Freiheit?
V224. Kersti: Warum gerade diese Links?
V243. Kersti: Ist die Schulmedizin wirklich so schlecht, wie das hier auf meiner Internetseite erscheint?
V244. Kersti: Warum Vertreter von Außenseitermeinungen besser informiert sind, als Vertreter weit verbreiteter Meinungen
V277. Kersti: Das Prinzip der Narrenfreiheit
V292. Kersti: Populärwissenschaftliche Bücher?
V294. Kersti: Warum Außenseitermeinungen für Fachleute schwerer zu verstehen sind als für Laien
V296. Kersti: Impfen: Überwiegt der Nutzen den Schaden?

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.