Als ich vor kurzem das Buch über
Nahrungsphosphat las, war ich verblüfft, wieviel davon mich an
mich erinnerte. Beispielsweise stand dort die Aussage, daß
Phosphatempfindliche nicht würden mit Streß umgehen
können. - Und im gewissen Sinne trifft das auf mich zu. - Obwohl wohl
niemand mir unterstellen würde, daß ich unfähig
wäre, mit Streß umzugehen.
Tatsächlich existiert diese Unfähigkeit auch nur auf der rein
körperlichen Ebene - und wenn ich meinem Körper nicht verrate,
daß es Streß gibt, gibt es auch keine Probleme. Wenn ich aber
anfange mich gestreßt zu fühlen, dann bekomme ich selbst die
einfachsten Tätigkeiten nicht mehr geregelt, weil ich es
nicht merke, wenn ich einen Arbeitsgang weglasse oder ähnliche
Scherze. Das ist der Grund, warum ich Spiele, wo man um die Wette eine
bekannte Antwort - beispielsweise ein Ergebnis des kleinen Einmaleins -
geben muß immer gehaßt habe - ganz gleich, wie gut ich das
Einmaleins konnte - allein die Situation, die Antwort auf Befehl sofort
geben zu müssen - je schneller desto besser - garantierte
dafür, daß sie mir nicht einfiel - obwohl ich dieselben
Aufgaben in einer Mathearbeit vielleicht schneller berechnet hätte
als jeder andere. Ich glaube so gut war ich nicht - aber selbst wenn,
hätte ich bei diesem blöden Spiel keine Antwort geben
können.
Probleme tauchen auch dann auf, wenn der Körper etwas schon rein
körperlich als Streß interpretiert, ohne mich erst zu fragen,
ob das Streß ist. Beispielsweise unerwartete Schmerzen. Also nicht
wenn ich gerade Kendo (Japanischer Schwertkampf, mit
Babusschwertnachbildungen geübt) übe und jemand trifft
ausversehen neben die Rüstung, sondern wenn ich mit völlig
unerwartet den Kopf stoße. Dann fange ich automatisch an zu
schimpfen wie ein Rohrspatz - ich komme einfach nicht ohne aus. Allerdings
ist das wenn ich ausgeschlafen und schon seit mindestens einer Stunde wach
bin noch nichts, was sehr auffällige Ausmaße annimmt. Direkt
nach dem Aufstehen aber...
VA14.
Wie es sich anfühlt ein Morgenmuffel zu sein...
Auffällig ist auch, daß ich, wenn ich hier gerade einen
Artikel schreibe und darüber nachdenke zwischendurch wie wild durch
die Wohnung hin und her laufe, weil ich das brauche, um nachdenken zu
können. - Auf den ersten Blick erscheint das zwar überraschend
- bis man sich klarmacht, daß durch Bewegung Streßhormone
abgebaut werden. Das habe ich mal im zusammenhang mit Herzinfarkt
gelesen. Und wenn ich mit Streß - selbst im geringen Ausmaß
rein körperlich nicht zurecht komme, ist es nur logisch, etwas zu
tun, was Streßhormone abbaut. Außerdem ist es auch bekannt,
daß Streß - wenn er sehr große Ausmaße annimmt
das sprachliche Denken abschaltet. Wer empfindlicher reagiert hat diese
Probleme dann schon bei Sachen, die andere noch nicht Streß nennen
würden.
Warum ich dennoch den Eindruck vermittele, ich hätte gute
Nerven
Die Antwort auf diese Frage ist ganz banal: Ich mache mir keinen
Streß.
Beispielgeschichte, Kersti:
Dann atme ich erst einmal tief durch, erkundige mich in
aller Ruhe, was denn alles zu tun ist
Im Alltag hat das dann den Effekt daß beispielsweise wenn der Chef
ins Büro gestürmt kommt und sagt:
"Schnell, schnell, beeilen Sie sich das muß heute Abend schon
fertig sein." Und es ist etwas, das eigentlich zwei Tage dauern
würde. - Dann atme ich erst einmal tief durch, erkundige mich in
aller Ruhe, was denn alles zu tun ist, spiele alle Möglichkeiten wie
man die Arbeit erledigen könnte im Kopf durch, (Manchmal kann es
enorm Zeitsparend sein, die Reihenfolge zu ändern, damit man
irgendeine einfache Routinearbeit nebenher machen kann, während man
beispielsweise nebenher dem Kopierer regelmäßig einen Stapel
neue Originale einlegt oder so.), überlege ob ich irgendwelche
Arbeitsgänge einsparen kann und sobald ich den schnellsten Weg
gefunden habe, eine Aufgabe zu erledigen, beginne ich ruhig und
konzentriert zu arbeiten. - Und meist ist die Arbeit dann am Abend fertig
und sieht eigentlich nicht so aus, als hätte sich da jemand besonders
beeilt. Tatsächlich habe ich zu einer so in Eile erstellten Zeichnung
(ich bin Bauzeichnerin) erzählt bekommen, ich würde
ungewöhnlich schön zeichnen.
Beispielgeschichte, Kersti:
Ich sortiere im Geiste die Worte in zwei Haufen:
nützliche Informationen und sinnloses Gefasel
Ein anderes Beipiel für das Streß von meinem Körper
fernhalten ist mein Umgang mit ungerechten Beschimpfungen und
Ähnlichem. Entweder muß ich sehr aufpassen, um über diesen
"Witz" nicht laut zu lachen oder - wenn der Druck größer wird -
schalte ich meine Ohren im wahrsten Sinne des Wortes auf Durchzug. Anders
ausgedrückt: Ich sortiere im Geiste die Worte in zwei Haufen:
nützliche Informationen und sinnloses Gefasel. Die nützlichen
Informationen sind alles, was ich brauche, um meine Arbeit gut zu tun -
das "sinnlose Gefasel" ist das Schimpfen - wobei es oft wirklich sinnlos
ist - oder welchen Sinn hat es, wenn jemand mich anmeckert, weil ER Fehler
gemacht hat? ... und das sinnlose Gefasel nehme ich zunächst einmal
nicht zur Kenntnis. Eventuell denke ich dann mal am Abend drüber
nach, ob der Bursche, der es von sich gibt es nicht vielleicht so weit
treibt, daß ich ihm dazu mal ein paar Takte sagen muß, damit
er nicht völlig jedes Maß verliert.
Auch auf die drei, vier lebensgefährlichen Situationen, die ich
bisher erlebt habe, habe ich eher mit gesteigerter Ruhe als mit
Streß reagiert - und so vernünftig und wirkungsvoll reagiert,
daß ich sie unbeschadete überlebt habe. Lebensgefahr macht mich ruhig, konzentriert und ich fühle mich in solchen Situationen so gut, daß da regelrecht die Gefahr besteht, danach süchtig zu werden.
- O7.C3
Als das Fahrrad so schleuderte, sah ich alles in Zeitlupe
- Nicht gefährlich, aber löste dieselbe instinktive Reaktion aus:
O7.C3
Der Fluchtinstinkt und ein Hund im Taschenformat
- Nicht lebensgefährlich aber immer noch gefährlich genug:
E4:
Nächtliche Begegnung
- Der Bus (lebensgefährlich) in:
O7.61
Geistführer, Schutzengel, Betreuer
- Vermutlich eine versuchte Vergewaltigung:
O7.58
Kersti: Ich konnte es nicht lassen, mich noch einmal umzudrehen
und ihm zuzugrinsen
5/07
Was mich streßt, was mich nicht streßt
Inzwischen habe ich herausgefunden, wofür meine Art, Dinge als stressig oder nicht stessig zu empfinden typisch ist. Für ADHS.
Kurz zusammengefaßt trifft auf ADHS-ler die Regel, daß Menschen auf Lärm genauso reagieren wie auf Gefahr oder Psychischen Druck nicht zu. Für den ADHS-ler sind oft auch leise Störgeräusche eine Belastung:
VA267.
Beispielgeschichte, Kersti: Vollkommene Erschöpfung durch Nichtstun
Dagegen kommen sie oft bei Gefahr, Eile (Morgen muß es fertig sein!) und jedes andere motivierende Element erst in eine Stimmung, wo sie ihre volle Leistungsfähigkeit erreichen.

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VA18.
Der Unterschied zwischen gleich und gleich
VA31.
Warum es unmöglich ist, bei vorurteilsgeladenen Themen auf
Wörter zu verzichten, die als abwertend gelten
VA35.
Ich kenne keine Langeweile
VA178.
Der Unterschied zwischen "schlecht recherchiert" und "nicht
allwissend sein"
VA197.
Entwicklungs- psychologische Trennung zwischen materieller
Realität, Fantasie und Geistigen Welten
VA210.
Wann wird telepathische Beeinflussung unmoralisch?
VA211.
Sucht ist, wenn man etwas an einer Stelle sucht, wo es nicht zu
finden ist
VA238.
Ist ADHS eine Krankheit?
VA250.
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VA260.
Leben mit der Fähigkeit zu vernetztem Denken
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Haben Kinder mit ADHS eine unrealistische
Selbsteinschätzung?
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ADHS: Schwäche oder Dominanz der rechten Hirnhälfte?
VA265.
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Motivationssystem im Gehirn?
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Die Spanne zwischen Dogmatismus, Kreativität und
Chaos - oder - Ist Ritalin bei ADHS Doping?
VA268.
Warum mich Bücher über ADHS oft wütend machen
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Sprachverwirrung durch ADHS-Wahrnehmung oder Langweilige
Routineaufgaben sind nicht langweilig
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einen solchen Mist zu glauben?
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V240. Intuition
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Aurensehen: Wahrnehmung, für die unserer Sprache Worte fehlen
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V302.
Strafe dafür, daß man etwas schon vor den anderen kann
V320.
Im oberen Teil der Brücke wird man verrückt!
O2:
Toleranz als Fähigkeit,
OI2.
O3:
Ist in der Schule das Denken verboten?,
OI3.
O4:
Unterbindet Ausgrenzung in der Schule soziales Lernen?,
OI4.
O6:
Hochbegabung als Verständigungshindernis,
OI6.
B5. Gruen, Arno /
Der Wahnsinn der Normalität
B67. Satprem /
Sri Aurobindo oder das Abenteuer des Bewußtseins
B69. Cytowic, Richard E. /
Farben hören, Töne schmecken
B71. Meister Vitale, Babara /
frei fliegen
B74. Vester, Frederic /
Leitmotiv vernetztes Denken
B75. Davis, Ronald D. /
Legasthenie als Talentsignal
B123. Weeks, David & James, Jamie /
Exzentriker. Über das Vergnügen, anders zu sein
B126.
Bücher über multiple Persönlichkeiten
B131.
ADHS
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