erste Version zwischen: 16.5.01 und 29.08.01
letzte Überarbeitung: 5/07
Deine Erfahrung zur Schule als Aussenseiterin kann ich
nachvollziehen - war selber in der Lage, dass Mitschüler und
Kollegen mich nicht einbezogen haben. Diese Situation zieht
sich übrigens wie ein roter Faden auch durch mein
bisheriges berufliches Leben. Allerdings... :-((( In meiner Schulzeit gab es trotz Hinterfragen der Situation Veränderung keine Chance zur Konfliktbewältigung. Ganz im Gegenteil, es wurde mit mir einfach nicht mehr gesprochen. Typisch für unsere Gesellschaft. Ein absolut asoziales Verhalten. Meine Pfadfindergruppe wäre mit niemandem so umgegangen. Und deshalb waren da so einige voll integriert, die in ihrer Schulklasse und so ausgegrenzt wurden. Dieselbe Situation ergab sich ferner auch, als ich mich für einen Kollegen in einer Arbeitsgruppe einsetzte. Dieses Team hat dann nach dem Meeting einfach mit mir nicht mehr kommuniziert, mit dem Kollegen schon. Nach ca. 11/2 Jahren habe ich dieses Team und Freund verlassen. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, dass die Schulzeit und die Erfahrung an meiner ersten Arbeitsstelle einmalige Erlebnisse bleiben würden. Dies ist leider nicht der Fall. Früher habe ich mich schon gefragt, warum das so ist. Wenn man in der Schulzeit ausgegrenzt wird, erlernt man viele soziale Verhaltensweisen nicht. Ich hatte das Glück eine Pfadfindergruppe zu haben, die mit Hilfe der Meckerrunde dafür gesorgt hat, daß jeder diese Verhaltensweisen erlernte, der sie bis dahin noch nicht kannte. Grundsätzlich ist jede Ausgrenzung so verletzend, daß die meisten nachher nicht mehr fähig sind sich anderen zu öffnen und sich dadurch nirgendwo mehr richtig intergrieren können. Nach einer gewissen Zeit der "LMA"-Einstellung habe ich jedoch dann einen Weg gefunden, mit einer Aussenseiterrolle umzugehen. Dies ist sehr schwer, voller Entbehrung und nur mit sehr gutem Buchmaterial zu bewältigen. Es ist merkwürdig - nach dem Abitur war ich Option Institut - was für mich die Möglichkeit war, mich wieder auf mich selbst zu besinnen. Interessanterweise bin ich danach nie wieder ausgegrenzt worden. - Tatsächlich war es so, daß ich immer in Kreisen gelandet bin, wo es im Gegenteil ungewöhnlich herzlich und freundlich zuging. Inzwischen denke ich, DAS lag an mir. Denn es ist mein Grundsatz, ausnahmslos jeden Menschen zu lieben. Vor der Schulzeit war es aber so, daß ich dermaßen entsetzt war, wie die Menschen miteinander umgehen, daß ich einfach nur fassungslos danebenstand. Nach der Schulzeit mit ihrer Ausgrenzung hatte ich es irgendwie als Tatsache akzeptiert und es bedurfte nur einer kleinen Hilfe, daß ich mich auf mich selbst besonnen habe und einfach in den Gruppen, in die ich kann, den Ton angegeben habe, indem ich auf jeden freundlich eingegangen bin, der irgendwie zur Zielscheibe des Spottes der anderen hätte werden können. So haben sich dann alle sicher gefühlt und niemand hat auf andere eingehackt - selbst wenn jemand da war, mit dem wirklich schwer umzugehen war, weil er selber innere Probleme hatte. Aber ich glaube, das könnte nicht jeder - denn dazu muß man im Grunde die stärkste Persönlichkeit der Gruppe sein - oder eine der stärksten. |
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.