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letzte Überarbeitung: 5/07

V309.

Gibt es Außenseitereigenschaften?

Anderssein als Grund für Ausgrenzung:

Wenn jemand nur einen Arm, rote Haare, eine Brille, hat, im Rollstuhl sitzt, blind ist, schwarze Haut hat, dick ist, schwachsinnig ist, dann hat das keinen direkten Einfluß auf das Sozialverhalten und es gibt deshalb keinen Grund, weshalb der Umgang mit ihm schwer sein könnte.

Viele Kinder haben diese Eigenarten und sind voll intergriert. Beispielsweise sehe ich hier oft ein Mädchen, das mal mit einem Rollstuhl - öfter aber mit einer Stützkonstruktion mit Rädern unterwegs ist - und sie ist nomalerweise immer von drei-vier anderen Mädchen umgeben, nicht immer dieselben. Also scheint sie durchaus beliebt zu sein.

Wenn jemand wegen solcher Dinge ausgegrenzt wird, liegt der Fehler nicht bei dem Betreffenden - sondern die anderen haben sich ein Opfer gesucht, weil sie nichts Besseres zu tun hatten! Und wenn niemand mit solchen Eigenschaften dagewesen wäre, hätten sie sich einen anderen gesucht.

Das sind Zusammenhänge, die in Bezug auf Mobbing ziemlich gut untersucht sind.

Probleme des Sozialverhaltens

Wenn ein Kind grundlegende soziale Fähigkeiten nicht erlernt hat, bei Psychischen Schäden, die direkt das Sozialverhalten betreffen aber auch bei Taubheit ist das Sozialverhalten selbst anders und macht es schwieriger, die Betroffenen zu integrieren.

Dadurch ist es schwieriger untereinander auszuhandeln, wie man auf die gegenseitigen Bedürfnisse eingehen muß, damit das Zusammensein klappt. - Das macht es tatsächlich schwerer, denjenigen wirklich zu integrieren, da es schon schwierig ist, die gegenseitigen Bedürfnisse zu erfragen. Solche Leute werden oft an den Rand gedrängt, weil den anderen die nötigen sozialen Fähigkeiten fehlen, sie zu integrieren.

Ausgrenzungsfolgen als Ursache für Ausgrenzung

Wenn ein mensch ausgegrenzt wird, Und dann gibt es eben auch noch Eigenschaften, die direkt durch Ausgrenzung entstehen. Wer ständig von anderen angegriffen wird, wird mißtrauisch. Wer immer mit unerwarteten häßlichen "Späßen" konfrontiert wird, wird unsicher, nervös erwartet hinter jeder Ecke eine böse Überraschung. Wenn jede freundliche Annäherung zurückgewiesen wird, geht man irgendwann nicht mehr auf andere zu. Diese ganzen Probleme kosten Kraft und deshalb ist man irgendwann nicht mehr so belastbar wie die anderen, bricht eher mal in Tränen aus. Wer als Kind ausgegrenzt wird, hat darüberhinaus wenig Gelegenheit, ein angemessenes Sozialverhalten zu erlernen.

Der nächste Schritt ist dann, daß diese Eigenschaften als Rechtfertigung für die Ausgrenzung benutzt werden nach dem Motto: Er könnte sich ja ändern, und wenn er sich ändern würde, dann würden wir ihn auch nicht ausgrenzen. Und da diese Verhaltensweisen ja nicht beim einem Wechsel der Arbeitsstelle sofort wieder verschwinden, werden sie dann häufig der Grund für weitere Ausgrenzung.

Für Mobbing gibt es keine Entschuldigung

Aber unabhängig davon, warum jemand ausgegrenzt wird, ist es einfach völlig inakzeptabel, daß so etwas geschieht. Mit Mobbing kann man einen Menschen in den Wahnsinn treiben. Das hängt natürlich davon ab, wie stabil ein Mensch innerlich ist. Manche werden relativ gut damit fertig - andere landen innerhalb von drei Monaten in einer Nervenheilanstalt.

Im Grunde ist es ja dasselbe Problem wie mit der Ausgrenzung - das Glück jedes einzelnen Menschen muß wichtig genommen werden - so wichtig, daß jeder sofort Maßnahmen ergreift, wenn er solche ernsthaften Probleme erkennt. Mindestens 90% der Leute beschäftigen sich dann aber, statt wenigstens irgendetwas zu versuchen damit, sich einfach hilflos zu fühlen. Selbst wenn die Hälfte der Versuche nichts bringt, würde das doch die Situation in unserer Gesellschaft erheblich ändern, wenn jeder wenigstens einen Versuch in irgendeine Richtung starten würde.

Kersti

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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.