erste Version zwischen: 13.1.2002 und 20.04.2002
letzte Bearbeitung: 7/2010
Zum Artikel V30. schrieb jemand in einer Mail: "Irrenanstalt ist abwertend" und erwartete daß ich dieses Wort daraufhin nicht mehr verwende. Ich meine, solange Menschen dazu neigen, Menschen, die unter psychischen Erkrankungen leiden, als minderwertig zu betrachten, so lange wird jedes Wort mit ein paar Jahren Verzögerung als abwertend empfunden, das man für diese Anstalten verwenden könnte. Deshalb empfinde ich es als wenig sinnvoll, in regelmäßigen Abständen neue Wörter dafür zu erfinden. Jedenfalls ist es bezeichnend, daß andere von derselben Wurzel abgeleitete Bezeichungen und Redewendungen wie "Ist ja irre!", "Irren ist menschlich", "Irrtum", "herummirren", "sich verirren" nicht als abwertend empfunden werden. Nur diejenigen die sich auf Menschen mit Geisteskrankheiten beziehen, empfinden wir als Abwertung: "Irrer", "Irrenanstalt". Viel wichtiger wäre es doch, endlich die innere Einstellung den Geisteskrankheiten gegenüber zu ändern. Ich finde diese Abwertung nicht gerechtfertigt, weil es jedem Menschen passieren kann, daß ihm in seinem Leben Erlebnisse oder Konflikte begegnen, die über seine persönlichen Kräfte gehen. Dann hat man entweder das Glück über ein sehr unterstützendes Umfeld zu haben - oder wird irre an seinem kranken Umfeld und landet in einer Irrenanstalt. Die schwersten Geisteskrankheiten sind letztlich oft auf Vernachlässigung, psychische oder körperliche Mißhandlung von Kindern zurückzuführen. Daneben können Mobbing, Kriege und Gewaltverbrechen Ursachen sein. Derjenige der psychisch krank wird, ist das Opfer, nicht der Täter und die meisten psychisch kranken Menschen wären psychisch gesund, wenn ihnen nicht Unrecht getan worden wäre. Schlechte Ernährung - wovon der obige Artikel handelt - spielt insofern eine Rolle, daß ein körperlich nicht richtig versorgter Mensch auch psychisch nicht so belastbar ist.
"Zweitens finde ich es nicht gut, dass sie diese Begriffe (mongoloide
Kinder, Irrenanstalt) in einem Zusammenhang verwenden."
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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