erste Version zwischen: 20.04. und 11.05.02
letzte Bearbeitung: 2/2011
Heilige und WunderSieht man sich die Geschichte von Menschen an, die wirklich heiliggesprochen wurden - und da kann man bei Jesus anfangen - stellt man fest, daß auch sie weder fehlerlos sind noch alles besser können. Ihre jeweiligen Zeitgenossen haben jeden von ihnen hart kritisiert, sie für Verrückte, Frevler gehalten. Viele wurden für "Missetaten" hingerichtet, die - wenn man es bei Licht betrachtet - niemandem schaden. Ein guter Rat für Heilige wäre also: Wenn du heilig bist, dann paß bloß auf, daß es niemand merkt! Viele Heilige waren sich dessen durchaus bewußt und haben sich sehr bemüht, unbekannt zu bleiben."Was ist an Heiligen so gefährlich, daß man sie unbedingt totschlagen muß?" könnte man sich fragen. Nun: im Wesentlichen sind es die Wunder. Habt ihr noch nie ein Wunder erlebt? Ich meine ein richtiges Wunder. So etwas, das man sich anschaut und dann seinen Augen nicht traut. Etwas, wo die anderen meinen, wenn man davon erzählt, das, was man gesagt hat, kann ja gar nicht gemeint gewesen sein. Ich schon. Und ich kann euch sagen: Wunder sind absolut erschreckend und verunsichernd. Die ganze Welt scheint unzuverlässig geworden zu sein und hält sich nicht mehr an die vereinbarten Spielregeln. Wie soll man da sein Leben planen? Beispielgeschichte, Kersti:Entsprechend empört werden Leute abgelehnt, die Wunder hervorbringen. Nicht, weil diese Wunder irgendwem schaden würden, sondern weil sie unser Weltbild lächerlich erscheinen lassen. Weil sie uns unwiderlegbar vor Augen führen, daß dieses Weltbild die Naturgesetze nur unvollständig abbildet und deshalb manchmal zu falschen Voraussagen führt. So falsche Voraussagen wie: "Wenn ich mit der Straßenbahn fahre, bin ich eine Viertelstunde später in der Innenstadt als ich an der UNI losgefahren bin." - Tatsächlich bin ich eine 3/4-Stunde früher in der Innenstadt angekommen als ich losgefahren bin. Und wie sollen wir uns ohne Weltbild in der Welt zurechtfinden können? Ohne Weltbild, das ist klar, sind wir hilflos! Aber - haben denn Heilige ein Weltbild, das solche Wunder vorhersagen kann? Oder wie gehen die damit um, daß sie ständig Wunder verursachen? Heilige KÖNNEN kein Weltbild haben, das Wunder vorhersagen kann. Denn Wahrheit ist wie ein Lied ohne Ende. Da sie ewig ist, kann man sie nie ganz aussprechen. Ein Weltbild ist ein Konstrukt unseres Denkens und deshalb endlich. Es kann niemals die Realität vollständig wiedergeben, von der es ein Teil ist. Das Weltbild eines Heiligen enthält sicher ein wenig mehr Erklärungen für Dinge, die normalen Menschen wie Wunder erscheinen als das Weltbild eines Durchschnittsmenschen. Aber auch ein Heiliger steht vor seinen von ihm selbst geschaffenen Wundern oft fassungslos davor und kann nicht glauben, das dergleichen möglich ist. Da er aber aus seinen bisherigen Erfahrungen mit Wundern gelernt hat, daß solche Überraschungen normal sind, weil ein Weltbild immer nur ein UNGEFÄHR richtiges Modell der Realität ist, kriegt er sich schneller wieder ein und gerät nicht in Panik. Er verwendet einfach das beste Weltbild, das er hat weiter und verläßt sich darauf, daß es MEIST richtige Vorhersagen macht. In der Realität ist mehr auch nicht notwendig. Um auf der Erde zurechtzukommen, muß man nicht unfehlbar sein - und tatsächlich ist ja niemand unfehlbar. Auch kein Heiliger.
Angst vor Weltbildänderungen |
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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