erste Version: 12/2003
letzte Bearbeitung: 6/2012

VA137.

Geheimwissenschaft: Esoterik ist keine Wissenschaft

Übergeordneter Artikel:
VA306. Kersti: Spirituelle Erfahrungen: Was sich nicht im Rahmen eines materialistischen Weltbildes erklären läßt
VA136. Kersti: Was ist eine Wissenschaft?

Dieser Artikel:
In dem Artikel
VA136. Kersti: Was ist eine Wissenschaft?
habe ich die Eigenschaften aufgezählt, die von einem Wissensgebiet zu fordern sind, damit man es als Wissenschaft betrachten kann. Hier gehe ich diese Punkte nun einzeln durch und überprüfe, ob sie auf die Esoterik zutreffen

Man beachte bitte, daß ich ihr nicht von der Parapsychologie spreche, die eine Wissenschaft ist, aber sich nicht erkennbar mit den Kerngebieten der Ersoterik beschäftigt, sondern nur dessen Randgebiete erforscht.
VB136.3.3 Kersti: Parapsychologie und andere Parawissenschaften: Beschäftigung mit ungewöhnlichen Themen fördert die Entwicklung zu Weltbildstufe fünf und sechs
VB136.3.4 Kersti: Skeptikervereine - oder - wenn man die Wissenschaft als Religion mißbraucht

1. + 2. Forschungs- und Auswertungsmethoden fehlen

Es gibt in der Esoterik eine Reihe an Methoden, die dazu diesen sollen spirituelle Erfahrungen hervorzurufen. In der Esoterik werden Aussagen gemacht, die sich von entsprechend begabten Menschen durchaus überprüfen oder widerlegen lassen. Das trifft zumindest auf die Bücher derjenigen Autoren zu, die die von ihnen verwendeten Begriffe ausreichend genau definieren, daß man weiß, was gemeint ist und deshalb von vielen Menschen, die sich schon länger mit Esoterik beschäftigen geschätzt werden. Es gibt auch Meinungen darüber, wie diese Erfahrungen zu verstehen sind.

Wie diese Erfahrungen auszuwerten sind, um daraus ein möglichst zutreffendes Bild der Geistigen Welt zu entwicklen, dafür gibt es keine allgemein anerkannten Regeln.

Die Punkte:

  1. Wissenschaft hinterfragt und überprüft die eigenen Forschungs- und Auswertungsmethoden auf Zweckmäßigkeit.
  2. Es gibt einen Katalog von als für dieses Wissensgebiet als "wissenschaftlich" anerkannten Herangehensweisen und Forschungsmethoden. Dabei werden überprüfbare und widerlegbare Aussagen gemacht und versucht diese Aussagen zu prüfen.
der Wissenschaftsdefinition sind damit nicht erfüllt.

3. Es besteht keine einheitliche Fachsprache (Nomenklatur)

Darüber daß die Esoterik keine einheitliche Fachsprache (Nomenklatur) hat, habe ich mich an anderer Stelle schon ausführlich geäußert:
VA132. Kersti: Begriffsverwirrung: Götter, Teufel und die Seele
V216. Kersti: Wirklichkeitsebenen und wo findet sich Gott
V14. Kersti: Was sind Engel?
V267. Kersti: Aurensehen: Wahrnehmung, für die unserer Sprache Worte fehlen

4. + 5. Wissen und Wissensvermittlungsmethoden

Jedes Wissensgebiet der Esoterik das von vielen als wichtig erachtet wird, wird in der Esoterik von einer großen Gruppe anderer Vertreter als pure Einbildung abgetan.

Es gibt zwar eine Reihe bekannte und beliebte Bücher, die in der Absicht geschrieben wurden, daß sie Lehrbücher sein sollten, jedoch keines, das allgemein anerkannt ist. Was der eine für absolut wahr hält, erscheint dem anderen als pure Einbildung und nicht einmal die Erfahrungen anderer werden immer als real betrachtet.

Die Wissensvermittlungsmethoden denen man begegnen kann stammen aus verschiedenen Kulturen und aus verschiedenen Subkulturen unserer Kultur, sie sind jedoch nicht fachtypisch.

6. + 7. Abschlüsse, Fachwissenschaftler und Wissensaustausch

In der Esoterik gibt es zwar Schulen die auch Abschlüsse verleihen, doch es ist völlig individuell, wer was als relevanten Abschluß betrachtet.

Esoterische Forscher, die genug Ahnung haben, daß man sie mit dem Begriff "wissenschaftlich ausgebildet" belegen könnte, kann man suchen wie die Stecknadel im Heuhaufen. Es gibt sie und wenn man alle finden würde, die diesen Ansprüchen genügen, käme auch eine "große Gruppe" zusammen - doch ein reger Wissensaustausch würde selbst aufgrund der mangelnden gemeinsamen Fachsprache selbst dann noch schwierig sein, wenn man sie alle zwangsweise zu einem großen Kongreß verfrachten würde, damit ihr Wissen austauschen.

Untergruppen kommen dem Ideal einer Wissenschaft näher, sind aber durchweg ebenfalls keine Wissenschaften

Untergruppen aus dem esoterischen Umfeld wie die Anthroposophen, Satanisten, Scientologen (inklusive freie Zone) kommen zwar jede für sich genommen dem Ideal einer Wissenschaft wesentlich näher, da sie sich über die Bedeutung der einschlägigen Fachbegriffe zumindest einigermaßen einig sind, doch bekommt man auch dort im allgemeinen keine eindeutige Definition zu hören, wenn man nach Definitionen für Fachbegriffe fragt und es gibt insegesamt so wenige Menschen, die man von der Wissensmenge und den inhaltlichen Ansprüchen, die sie selber stellen, her als wissenschaftlich ausgebildet für ihren esoterischen Bereich betrachten kann, daß ein reger Wissensaustausch zwischen einer GROSSEN Gruppe an wissenschaftlich ausgebildeten Forschern mangels Forschern nicht möglich ist.

Obwohl die Esoterik oft als "Geheimwissenschaft" bezeichnet wird, ist sie also ganz sicher keine Wissenschaft. Wenn man in der Erforschung esoterischer Inhalte so weit vorgedrungen ist, daß man sagen könnte, das inhaltliche Niveau beginnt, langsam nahezu wissenschaftlich zu werden, fehlen einem fast automatisch genügend Gesprächspartner und Menschen an die man dieses Wissen weitegeben könnte. Wenn man nach geeigneter Literatur sucht, findet man wenig, weil wirklich tiefgreifende Literatur in normalen Buchhandlungen kaum verkäuflich ist.

Die Parapsychologische wissenschaftliche Forschung ist nicht Teil der esoterischen Subkultur

Aus mir rätselhaften Gründen wird parapsychologische wissenschaftliche Forschung mit Esoterik gleichgesetzt.

Kersti

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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, Internetseite: https://www.kersti.de/     E-Mail an Kersti_@gmx.de