erste Version: 3/2007
letzte Bearbeitung: 3/2018

VA309.

Ist Feinstoffliches materiell?

Im Folgenden verwende ich Physikalisches Standartwissen und berechne damit Beispiele, die anschaulich nachvollziehbar machen, in welchem Bezug die esoterischen Vorstellungen zu heutigen und älteren physikalischen Begriffen stehen.

Inhalt

Übergeordneter Artikel:
VA306. Kersti: Spirituelle Erfahrungen: Was sich nicht im Rahmen eines materialistischen Weltbildes erklären läßt

Dieser Artikel:
VA309.1 Kersti: Äther ist feinstofflich
VA309.2 Kersti: Ist Feinstoffliches materiell?
VA309.3 Kersti: Wünschelrutengehen, Aurensehen und Licht
VA309.4 Kersti: Die Bedeutung des "Fein" in Feinstofflich
VA309.5 Kersti: Feinstoffliches und sein Verhältnis zum Begriff Dichte
VA309.6 Kersti: Ist alles feinstoffliche Licht?
VA309. Kersti: Quellen

 
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1. Äther ist feinstofflich

Buch: Gerthsen Physik., S. 896: "Bis 1900 zweifelte kaum jemand, daß sich Licht ähnlich dem Schall in einem materiellen Träger ausbreitet, dem Äther. - ´Wenn Licht eine Schwingung darstellt, muß doch etwas da sein, das schwingt´. Dieser Äther muß eine unvorstellbar geringe Dichte haben, dabei aber hochelastisch sein, vor allem aber die ganze Welt mit Ausnahme vielleicht der völlig undurchsichtigen Körper erfüllen."1.

Laut dieser Definition ist der Äther feinstofflich ("unvorstellbar geringe Dichte") und es wird ein auf das Feinstoffliche ausgedehnter Materiebegriff verwendet. Dieser Ätherbegriff wird auch von Autor: Max Heindel für die feinstofflichen Ebenen der grobstofflichen Welt verwendet2..
VA130. Kersti: 1.4-1.7 Feinstoffliche Ebenen der Physikalischen Welt: Äther

Autor: Rudolf Steiner verwendet ebenfalls die Bezeichnung Äther für diese Ebenen, erklärt aber ausdrücklich, daß er damit nicht den historischen Ätherbegriff der Physik meint.3. S.54

 
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2. Ist Feinstoffliches materiell?

Wenn man die Begriffe Materie und Stoff in einem Lexikon nachschaut erhält man folgende Definitionen. Aufbauend auf diesen Definitionen gibt es zwei mögliche Antworten auf die Frage, ob feinstoffliches zur Materie zu zählen hätte: Merke: Unterschiedlich definiert ist hier nicht der Begriff des Feinstofflichen sondern der der Materie.

Bei den älteren Autoren, die noch aus der Zeit stammen, in der der Äther in der Physik noch diskutiert und als materiell betrachtet wurde, wird das Feinstoffliche deshalb meist als materiell verstanden.

Neuere Autoren bezeichnen es als nichtmateriell, da sie sich auf den heute üblicheren Stoffbegriff der Chemie beziehen. Korrekt in Bezug auf die heutige Physik und Chemie ist die Aussage, daß das feinstoffliche nichtmateriell ist.

Daß man hier den Begriff des Äthers diskutieren muß, und später auch noch der Begriff der "Vier Elemente" erwähnt werden wird, illustriert ein generelles Problem von Außenseitermeinungen: Es gibt weitaus weniger Autoren, die sich mit den jeweiligen Themen auf hohem Niveau auseinandersetzen, als bei Themen, die wissenschaftlich etabliert sind. Deshalb werden oft noch Bücher gelesen und wiederaufgelegt, die fünfzig bis hundert, ja teilweise sogar mehrere hundert Jahre alt sind und sich auf einen entsprechend alten Stand der Naturwissenschaften beziehen. Viele der neueren Autoren versäumen es dann, diese alten Erkenntnisse mit dem jeweils aktuellem Stand der Naturwissenschaften in Beziehung zu setzen und im jeweiligen Buch Veraltetes auszusortieren.

 
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3. Wünschelrutengehen, Aurensehen und Licht

Das Feinstoffliche wird in der Esoterik oft als "Energie" oder "feinstoffliche Energie" bezeichnet.

Wenn man vergleicht, welcher physikalische Begriff mit der esoterischen "feinstofflichen Energie" im Zusammenhang steht, landet man nicht bei der Energie sondern beim Licht.

Beim Wünschelrutengehen gibt es eine physikalisch ausgerichtete Richtung, die allgemein als "Grifflängensystem" bezeichnet wird und die von Autor: Reinhard Schneider begründet wurde. Ihre Vertreter sind der Ansicht, daß mit der Wünschelrute elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen zwischen 1,60cm bis 1,80m gemessen werden. Es handelt sich dabei also um Zentimeterwellen, Mikrowellen und UKW, wie sie das Radio verwendet. Das eigentliche Meßinstrument ist der menschliche Körper. Die Wünschelrute wird als eine Antenne betrachtet, die die zu untersuchende Strahlung verstärkt und gleichzeitig als Zeiger, der die gerinfügigen Reaktionen des Körpers auf die Strahlung so verstärkt, daß sie sichtbar werden.

Um die gesuchte Strahlung so genau wie möglich zu identifizieren baute Schneider an eine Lecherantenne, deren Antennenlänge man durch eine verschiebbare Brücke abstimmen kann zwei Griffe an und erhielt damit eine Wünschelrute, mit dem sich die Wellenlänge der gesuchten Strahlung genau einstellen läßt. Ungenauer sind Plastikruten, bei denen die Stelle, an der die Grifflänge, mit der die zu suchende Strahlung optimal verstärkt wird, durch farbige Klebstreifen markiert ist.5., 6., 7.

Auch Autoren die nicht mit dem Grifflängensystem arbeiten, sind der Ansicht, daß es sich bei den sogenannten Erdstrahlen um elektromagnetische Strahlung handelt.8.
V117. Kersti: Wünschelrutengehen

In ihrem Buch Licht-Arbeit zählt Autor: Barbara Ann Brennan über zehn wissenschaftliche Untersuchungen auf, die die Aura mit elektromagnetischen Wellen in Verbindung bringen.9. S.69-80

Dr. Autor: Valerie V. Hunt et Al. stellen beim Vergleich von Aurawahrnehmungen mit am Körper gemessenen Elektrischen Frequenzen von 200-2000Hz fest, die abgesehen von Zusatzfrequenzen für blau und violett in der umgekehrten Reihenfolge wie im Regenbogen auftraten. Elektromagnetische Strahlung diesere Frequenz hätte Wellenlängen ca. 100-1000 Kilometer.9. S.77, 10. S.9f

O8: Kersti: Feinstoffliches und Licht, OI8, OB8: Quellen.

 
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4. Die Bedeutung des "Fein" in Feinstofflich

In der deutschen Umgangssprache gibt es zwei grundsätzliche Bedeutungen des Wortes "fein": Mancher vermutet, daß das feinstoffliche im Sinne von Materie die "etwas Besseres" sei benutzt wird. Die maßgeblichen esoterischen Autoren machen in ihren Ausführen aber durchweg deutlich, daß sie damit die physikalischen Eigenschaften der Feinstoffe beschreiben wollen.

Nach dem Plankschen Strahlungsgesetz kann ein strahlendes System nicht beliebige Energieportionen austauschen sondern nur ganzzahlige Vielfache des Energiequantums h*ν , wobei ν die Frequenz der Strahlung und h=6,626*10-34Js das Planksche Wirkungsquantum ist.1. S.580

Sichtbares Licht:
Blauviolett ca. 400nm, 5*10-15J
Rot ca. 700nm Ein Lichtquant entspricht 3*10-15J
Mit Hilfe der Avogadrokonstante und der obigen Formel von Einstein kann man ausrechnen, daß das leichteste Atom, ein Wasserstoffatom (1/6)*10-23g*(3*108m/s)2=1,5*10-10J entspricht. Es hat also die 5000-fache bis 3000-fache Energie. Deshalb könnte man behaupten, daß ein Lichtquant viel kleiner ist, als ein Atom und daß Licht deshalb ein viel feinerer (im dem Sinne wie in "feiner" Sand) Stoff ist als Wasserstoff. Rotes Licht ist dabei feinstofflicher als violettes Licht.

Physikalisch betrachtet läßt sich einem Atomkern noch ein Durchmesser zuordnen, bei einem Lichtquant ist das jedoch aus mehreren Gründen ein Ding der Unmöglichkeit. Zu den Gründen zählt, daß ein Lichtquant nicht wirklich ein Teilchen ist, sondern eine seltsame Kreuzung zwischen Welle und Teilchen. Ein zweiter Grund ist die durch die Unschärferelation bedingte Unmöglichkeit Ort und Geschwindigkeit eines Teilchens gleichzeitig genau zu messen.

Der Begriff "fein" wurde also hier wie weiter oben schon für den Begriff der "Dichte" festgestellt, auf einen Bereich ausgedehnt, wo man ihn nach dem normalen Sprachgebrauch nicht anwenden kann.

Für die mit Wünschelrute und durch Aurensehen beobachteten Wellenlängen haben die Quanten folgende Energie:
Wünschelrute: 1,6cm bis 1,80m - 1*10-25J bis 7*10-23J
Aura: 250Hz-2000Hz - 2*10-31J bis 1,4*10-30J
Durch Aurensehen untersucht man also vielfach feinstofflichere Energien als durch Wünschelrutengehen.

 
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5. Feinstoffliches und sein Verhältnis zum Begriff Dichte

In der Esoterik werden Feststoffe als grobstofflicher betrachtet als Flüssigkeiten, da sie durchschnittlich eine höhere Dichte haben. Ebenso werden Gase als feinstofflicher betrachtet als Flüssigkeiten, da sie durchschnittlich eine geringere physikalische Dichte haben.

Je grobstofflicher ein Material ist, desto weniger Raum nimmt eine bestimmte Masse ein. Bei den meisten Feststoffen nimmt ein Kilogramm weniger als einen halben Liter Platz ein, bei den meisten Flüssigkeiten ist es mehr als ein Liter und bei Gasen ist es etwa ein Kubikmeter, also der 1000-fache Platz.

Nach Einstein läßt sich nach folgender Formel wenig Masse in große Mengen an Energie umrechnen.

1kg*(3*108m/s)2=9*1016(kg m2)/(s2)=9*1016Ws Ein Kilogramm Masse würde damit 9*1016 Joule entsprechen.

Solarkonstante: 1,39kW/(m2) (Im Vakuum im selben Abstand wie die Erde zur Sonne)

9*1016Ws*3*108m/s
------------------ = 2*1022m3
1,39*103W/(m2)

Wenn Licht in etwa so dicht vorliegt wie es in der Erdumlaufbahn ist, würde die Menge Photonen, die einem Kilogramm entspricht also einen Würfel mit einer Kantenlänge von etwa 3*104km füllen. Er wäre größer als die Erde.

Das macht nachvollziehbar, warum die Esoterik Licht als weniger dicht und deshalb feinstofflicher als ein Gas betrachtet.

Merken muß man sich hier, daß die Esoterik den Begriff der Dichte auf Photonen ausdehnt, die kein Gewicht und deshalb keine Dichte im herkömmlichen Sinne haben.

Daß man die Energie des Lichtes tatsächlich in Materie umwandeln kann, ist seit 1933 bekannt. Damals wiesen Autor: Frédéric Joliot und Autor: Irène Curie das erste mal eine Paarbildung nach, bei der ein Gamma-Teilchen, also ein Photon in ein Paar aus einem Elektron und einem Positron (positiv geladenes Elektron, das Antiteilchen zum Elektron) umgewandelt wird13.. Das Elektron ist mit seiner Ruhemasse von 9*10-31kg1.1 ein sehr leichtes Teilchen, daher ist vergleichsweise wenig Energie nötig, um es zu erzeugen. Es ist so leicht, daß man sein Gewicht in allen Zusammenhängen in denen man die Masse von Neutronen (16726*10-31kg)1.1 und Protonen (16749*10-31kg)1.1 mit 1 u (atomare Masseeinheit, 16606*10-31kg16.) annimmt auf 0 abrundet. Inzwischen wurden auch Antiprotonen und Antineutronen nachgewiesen und es ist klar, daß es zu jedem Elementarteilchen ein Antiteilchen gibt, die, wenn sie zusammentreffen, in ein oder mehrere Photonen zerstrahlen können14..

Darstellung:

Bild aus einer Nebelkammer am Deutschen Elektronen Synchroton (DESY), auf dem eine Elektron-Positron Paarbildung farbig markiert ist. Die grün gemalte Bahn des Photons ist im Original nicht sichtbar, sondern wurde aus den Bahnen von Elektron und Positron rekonstruiert 15.
Daß die atomare Masseeinheit u mit 16606*10-31kg kleiner ist als die Massen von Neutronen (16726*10-31kg)1.1 und Protonen (16749*10-31kg)1.1 ist auf den Massedefekt zurückzuführen. Die atomare Masseeinheit u ist nämlich von dem Kohlenstoffatom mit sechs Protonen und sechs Neutronen abgeleitet und hat ein Zwölftel dieser Masse. Der Unterschied zwischen der Masse der einzelnen Teilchen, aus denen sich das Atom zusammensetzt und dem Atomgewicht ist die Bindungsenergie die frei wird, wenn die einzelnen Teilchen sich zu einem Atom zusammensetzen1. S.821. Je größer diese freiwerdende Energie ist, desto stabiler ist ein Atom, da eben diese Energiemenge nötig ist, um das Atom zu spalten. Auch in diesem Zusammenhang tritt also eine Umwandlung von Energie in Masse und umgekehrt auf. Dies wird bei der Kernspaltung und der Kernfusion ausgenutzt.

 
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6. Ist alles feinstoffliche Licht?

Nach den Aussagen der Esoteriker ist das nicht der Fall, denn es gibt noch höhere feinstoffliche Ebenen als die hier thematiserten, die durchweg mit physikalischen Mitteln meßbar sind.
VA130. Kersti: Feinstoffliche Welten: Das Sieben mal Sieben-Ebenen-System
Traditionell wird zwischen feinstofflichen Ebenen der materiellen Welt und den Ebenen der Geistigen Welt, sowie zwischen Geistiger Welt und noch höheren Ebenen ein ähnlicher Übergang postuliert, die zu einer grundlegend anderen Organisation des Wahrgenommen führt, wie sie der Übergang zwischen Materiellen Gegenständen und Licht darstellt.
Ich selber stimme dem prinzipiell zu habe mich aber eher damit beschäftigt, wie sich die jeweils feinstofflichere Ebene zu jeweils grobstofflicheren Ebene hin verdichtet hat.
VB99.2.1 Kersti: Erste Welle: Atome - Die Entstehung der Materie

Kersti

 
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.