erste Version zwischen dem 15.02.2000
und dem 01.05.2000
letzte Überarbeitung: 7/07
Wenn ein Mensch etwas Neues herausfindet, geht er dabei immer folgenden Weg:
Welche Beobachtungen jemand macht, hängt von seiner Einstellungen ab: Jeder sieht nur die Dinge, die da stehen, wo er hinschaut, nimmt die Einzelheiten der Realität bewußt wahr, die er zuvor als wichtig klassifiziert hat. Die so ausgewählten Beobachtungen nutzt der Forscher um zu neuen Theorien zu kommen. Zum Schluß fügt er diese Theorien in sein Weltbild ein und baut es, falls nötig, entsprechend um. Wer die Forschungsergebnisse eines Anderen angemessen beurteilen will,
muß den umgekehrten Weg gehen. Also:
Das Weltbild des Anderen darf am Anfang auf seine innere Stimmigkeit überprüft werden - keinesfalls aber darauf, ob es mit dem des Lesers übereinstimmt. Die Realität ist zu kompliziert und vielfältig, um vollständig von einem Weltbild wiedergegeben werden zu können, das sich für den Alltagsgebrauch verwenden läßt. Wer am Anfang schon beurteilen will, ob das Weltbild des anderen richtig oder falsch ist, kann nichts Wesentliches dazulernen, was zu dem Irrtum verleitet, man wüßte schon alles. Schon Beobachtungen Anderer sind ohne Wissen um deren Weltbild nicht nachvollziehbar. Als nächstes müssen die für das betrachtete Thema wichtigen Theorien aus diesem fremden Weltbild heraus erfaßt und verstanden werden. Danach werden die Beschreibungen der zugrundeliegenden Beobachtungen daraufhin überprüft, ob sie die vom Forscher gemachten Schlußfolgerungen erlauben. Zum Schluß wird überprüft, ob die Beobachtungen des Forschers sich mit der Realität vereinbaren lassen, die der Leser selber beobachten kann. Dann wird noch einmal der umgekehrte Weg gegangen, um die Erkenntnisse des Anderen mit dem eigenen Weltbild in Einklang zu bringen:
Wer an irgendeinem Punkt dieser Reihe einen Schritt ausläßt, kann nicht zu vernünftigen Ergebnissen kommen.
|
VA5.
Gefährliche Formen der Aufklärung VA30. Der Unterschied zwischen Meinungsbildung und Pauken VA48. Direkte Zensur - indirekte Zensur - Gedankenzensur VA52. Kann unser Denken den Zufall beeinflussen? VA61. Kritikfähigkeit hat zwei Seiten VA66. Der Unterschied zwischen alt und veraltet VA122. Erkenntnistheorie: Was ist Wahrheit? VA126. Forschungsstrategien: Wenn ein Mediziner, ein Physiker und ein Historiker sich mit demselben medizinischen Thema beschäftigen, kommt nicht dasselbe dabei heraus VA178. Der Unterschied zwischen "schlecht recherchiert" und "nicht allwissend sein" VA187. Übersetzung der Wahrnehmungen der geistigen Welt in die Sprache unseres Denkens VA189. Schule: Auslese oder Berufsfindungshilfe VA246. Der Unterschied zwischen Argumenten, Argumentationstricks und persönlichen Angriffen VA253. Der Unterschied zwischen wahr, bewiesen, nicht bewiesen, nicht belegbar, nicht beweisbar, widerlegt, falsch VA260. Leben mit der Fähigkeit zu vernetztem Denken VA267. Die Spanne zwischen Dogmatismus, Kreativität und Chaos - oder - Ist Ritalin bei ADHS Doping? |
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.