erste Version zwischen dem 15.02.2000 und dem 01.05.2000
letzte Überarbeitung: 7/07

VB15.

Zwischen den Stühlen

Wer selber denkt, statt eine von anderen vorgefaßten Meinung nahezu unverändert zu übernehmen, erregt überall Anstoß. - Hoffentlich Denkanstöße!

Es macht auf mich einen seltsamen Eindruck, daß gerade Menschen, die zu einem Thema nur eine Seite betrachtet haben, mir mit der größten Überzeugung vorwerfen, ich hätte keine Ahnung. Auf die Frage wie sie zu ihrer Meinung kommen, erzählen sie Dinge, die ich schon mehrfach gelesen habe, die aber mit zusätzlichen Informationen aus mehreren anderen Quellen ein ganz anderes Bild ergeben. Diejenigen aber, die mir wirklich einiges an Wissen voraushaben, sind nie aggressiv, wenn sie meine Meinung korrigieren und ergänzen. Sie erschlagen mich nicht mit Argumenten, sondern geben mit wenigen Worten etwas Neues zu bedenken, und verlassen sich darauf, daß ich zum richtigen Ergebnis komme.

Kein Mensch ist fähig, sich eine Meinung zu bilden, ohne von Zeit zu Zeit Fehler einzubauen. Da auch Wissenschaftler Menschen sind, irren auch sie. Nur wenn in einem System Kritik erwünscht ist, ist es Menschen möglich, zu einem realistischem Weltbild zu gelangen. Kritik heißt, daß jeder Gedanke, jede Meinung, alles, was als eindeutig erwiesene Tatsache gilt, in Frage gestellt werden darf. Auch vom jüngsten Schüler, denn der hat durch sein geringes Wissen die Fähigkeit, wirklich Neues zu sehen. Dieses Infragestellen ist keine Bosheit, kein Angriff auf irgendeinen Menschen. Es ist nur eine Suche nach einem neuen Blickwinkel, von dem aus betrachtet die Welt ganz anders aussieht, so daß man neue Zusammenhänge erkennen kann, die vorher unlösbar erscheinende Probleme leicht lösen lassen.

Kersti

VB2. Kersti: Lernen ist Spiel
VB3. Kersti: Das darfst du nicht sagen, du mußt wissen, daß es falsch ist!
VB4. Kersti: Warum ich so viele persönliche Erfahrungen beschreibe
VB5. Kersti: Spiel macht unser Lernen realitätsbezogen
VB7. Kersti: Danke für Kritik
VB12. Kersti: Wahres Spiel ist anstrengend
VB15. Kersti: Lernen: Zwischen den Stühlen
V82. Kersti: Meinungsfreiheit - Wer könnte Zensur üben?
V92. Kersti: ...als hätte ihnen jemand das Denken verboten!
V93. Kersti: Fantasyersatz und die Scheißwahrheit...
V94. Kersti: Eine Sammlung sämtlicher denkbarer Verrücktheiten
V140. Kersti: Die zerstörerische Arroganz der herrschenden Meinung
V244. Kersti: Warum Vertreter von Außenseitermeinungen besser informiert sind, als Vertreter weit verbreiteter Meinungen
V277. Kersti: Das Prinzip der Narrenfreiheit
V294. Kersti: Warum Außenseitermeinungen für Fachleute schwerer zu verstehen sind als für Laien

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.