Ich habe zwei Bücher gelesen, die sich im Kern damit befassen, daß die jeweiligen Menschen beschreiben, wie ihr bildliches Denken funktioniert. Einmal " Thinking in pictures1." in dem Temple Grandin ursprünglich annimmt, Autisten wären deshalb so anders, weil sie alle bildlich denken und sich in der späteren Auflage korrigiert, daß das nur auf einen Teil der Autisten zutrifft1.. Außerdem Alexander Romanowitsch Lurias " The Mind of a Mnemnonist3." in dem die Denkweise von Solomon Shereshevsky beschrieben ist. Diese Bücher sind für mich sehr leicht nachvollziehbar, denn ich habe ein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen und kann in Bildern denken, wenn ich das will, meine Hauptdenkweise ist aber vernetzt und nichtsprachlich-abstrakt und wird von mir Denken in Gedankenkristallen genannt.
Konkretes bildliches Denken heißt, daß die Betroffenen Bilder verwenden, um geistige Operationen durchzuführen und sich Dinge zu merken. Dies kann geschehen, indem er beispielsweise eine Maschine als Vorstellung, wie einen Film in ihrem Geist laufen lassen und dadurch erkennen können, ob und wie sie funktioniert, es kann sein, indem sie Bilder in einem Raum oder an einer Straße anordnen, um sie später dort wiederzufinden und sich so zu merken. Sie können aber auch rechnen, indem sie ähnlich wie in der Mengenlehre, die Rechnungen bildlich ausführen.
Ich fange erst an zu zeichnen, wenn ich einen fertigen dreidimensionalen Plan im Kopf habe
Ich habe zuerst Bauzeichnerin gelernt, einen Beruf, in dem ich mein außergewöhnlich gutes räumliches Vorstellungsvermögen nutzen konnte. Auch heute plane ich gelegentlich noch ein Haus oder einen Anbau für Familie und Freunde. Das läuft dann so ab, daß ich mir die Zimmer als kleine Kästen vorstelle, die ich hin- und herschiebe und bei Bedarf verforme, sowohl zur Seite als auch vielleicht in den nächsten Stock. Ich habe also ein komplettes räumliches Modell des geplanten Gebäudes im Kopf und fange erst an zu zeichnen, wenn ich einen fertigen dreidimensionalen Plan im Kopf habe.
Probleme mit Abstraktionen im primär bildlichen Denken
Während ich wie beschrieben bildliche Operationen wie das Zeichnen von Plänen ähnlich ausführe, wie Menschen, die in Bildern denken, ist mein eigentliches Denken nicht bildlich, sondern ich denke in logischen Netzwerken, in die zwar Bilder oder Worte eingebunden werden können wie in gedruckte Texte, die aber an sich weder aus Worten noch aus Bildern bestehen. Ich brauche weder Bilder noch Worte zum denken, ich brauche logische Zusammenhänge und wenn ein Begriff mit zu wenigen anderen Begriffen zusammenhängt, kann ich ihn mir nicht merken. Temple Grandin hat ein anderes Problem, sie versteht zwar Sprache und benutzt sie, aber wenn sie kein konkretes Bild für einen Gedanken hat, kann sie nicht über das Thema nachdenken1. S.29. Temple Grandin hat Probleme mit abstrakten Begriffen, weil sie sich nicht in Bilder umsetzen lassen, ich nicht.
Ich schildere, wann immer möglich, selbst erlebte Beispiele. Das tue ich nicht, weil es keine anderen gäbe, mit denen man dasselbe belegen kann, sondern weil ich die Literatur mit neuen, zusätzlichen Beispielen bereichern will.
VA272.
Wenn meine Beispiele alle von mir handeln - heißt das etwa,
daß ich selbstbezogen bin?
Selbst erlebte Beispiele sind - da sie aus erster Hand sind - genauer beschrieben als Beispiele aus meiner Praxis, wo ich die Erklärungen meiner Patienten mißverstanden haben könnte und sie deshalb möglicherweise falsch wiedergeben könnte.
V175.
Kriterien zum Bau eines realistischen Weltbildes:
Realitätsnähe
Und diese sind genauer und richtiger als aus der Literatur übernommene Beispiele, da ich bei diesen die betroffene Person nicht einmal persönlich kenne und das Beispiel deshalb möglicherweise in einen falschen Kontext einordne.
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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