Wenn ich mit Saman rede, fühle ich mich jedes mal wie durch die Mangel gedreht. Außerdem komme ich mir dann als Sicherheitsachef völlig unfähig vor
Vorgeschichte:
F1614. Tanan LZB45-321-37:
Saman leitete das Gespräch damit ein, daß er Diro dazu beglückwünschte, daß er bald dreifacher Vater wäre
Diro von Karst erzählt:
Wenn ich mit Saman rede, fühle ich mich jedes mal wie durch die Mangel gedreht. Naja - nicht jedes mal. Aber bei den ernsthaften Gesprächen, die einem ewig im Gedächtnis bleiben. Außerdem komme ich mir dann als Sicherheitsachef völlig unfähig vor. Da läuft jedesmal so: Ich bin irgendwo bei meinen Recherchen gegen die Wand gelaufen und konnte etwas einfach nicht herausfinden, bin tagelang ratlos, wie ich das Problem noch angehen könnte oder wen ich noch fragen könnte, ob der das für mich herausbekommen könnte. Und irgendwann kommt dann Saman an, spricht mich beiläufig auf das Thema an "Ach übrigens ist das so!" - und nennt dabei so in die Einzelheiten gehende Details, daß ich völlig baff bin, denn um die hätte ich mich nicht einmal gekümmert, wenn ich alles gefunden hätte, worum es mir ging. Außerdem nennt er dabei immer ganz beiläufig diverse peinliche Details aus meinem Leben, die ich niemanden hatte wissen lassen wollen. Dabei wirkt er auf die meisten Leute wie ein gutmütiger aber ein wenig dummer Onkel!
Außerdem ist Saman jemand, der jedes mal eine Antwort weiß, wenn man ihn fragt, wie man ein unlösbares Problem lösen kann und bei dem die Lösungen nachher auch funktionieren.
Aber heute war es anders. Saman wirkte regelrecht verwirrt von Turins depressiver Verstimmung und als ich genauer nachfragte, stellte ich fest, daß er so etwas nie gehabt hatte. Und das verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Ihr Leben war doch eine einzige Hölle!
Ich habe mir ja gelegentlich die freigeborenen Kriegsklaven auf den Schiffen angesehen, auf denen ich gedient haben und die meisten waren nach ein, zwei Schlachten zu nichts mehr zu gebrauchen, außer um sie wieder aufs Schlachtfeld zu schicken. Man konnte nicht mehr vernünftig mit ihnen reden und sie haben sich verhalten wie wilde Tiere, die jeden angreifen der in ihren Käfig kommt.
Die XZB12-Kriegssklaven waren da anders. Auf naiv-freundliche Menschen wirkten sie gutmütig und etwas dumm. Die sind dann höchst erstaunt, wenn sie feststellen, daß die XZB12s zu ihrer persönlichen Unterhaltung in der Hälfte der üblichen Zeit mal eben so nebenher Doktortitel erwerben. Wenn man eher zu der Sorte gehört, die mit ihnen aneinandergeraten könnte, ist schon der erste Eindruck anders, weil sie durchaus wissen, wie man Leuten klar macht, daß es sehr dumm ist, sich mit einem XZB12 anzulegen. Sie wurden deshalb oft wie gefährliche Raubtiere angesehen, doch damit tut man ihnen unrecht, denn welches gefährliche Raubtier ist in der Lage, seinen Gegner so zu töten, daß niemand ihn dafür belangen kann, weil sich nicht nachweisen läßt, wer der Täter ist? Andererseits zeigt das Bild, das man so von ihnen hatte, bevor ich auf die Thorion versetzt wurde, auch sehr deutlich, daß sie normalen Menschen geistig überlegen sind, warum sonst wurden ihnen magische Fähigkeiten zugeschrieben, die sie definitiv nicht haben?
In meiner jetzigen Position vermittelt mir Saman eher das Gefühl unfähig zu sein, weil er so viel besser in einfach allem ist. Und dann bekommt der König Depressionen und man stellt fest, daß Saman das gar nicht nachvollziehen kann. Irgendwie scheint er die Kunst zu beherrschen, immer zufrieden zu sein, wenn gerade keiner auf ihn schießt.
Fortsetzung:
F1792. Turin vom hohen Licht:
Ich ging also zu meiner Frau und fragte sie, was sie sich dabei gedacht hatte, das wäre doch fast eine Vergewaltigung