erste Version: 8/2023
letzte Bearbeitung: 8/2023

Der verschwundene Flottenkommandant

F2493.

Ich mochte die Raumstation der Reptos sehr gerne

Vorgeschichte: F2492. Tyros: Wir selbst wurden manövrierunfähig geschossen und dann gefangen genommen

Tyros erzählt:
Dabei stellte ich fest, daß die anderen Techniker sich bei der Arbeit mit der Raumstion unterhielten und ich schaute mir das schnell ab, weil es mich so an meine Kindheitsträume erinnerte, in denen ich mich immer mit meinem Raumschiff unterhalten hatte.

Ich mochte die Raumstation der Reptos sehr gerne. Sie hatte einen wunderbaren Humor und ich konnte sie nach allem fragen, was ich wissen wollte. Ich fragte also, wie es meinen Gefährten ging und erfuhr, daß sie noch zur Behandlung im Krankenhaus waren. Ich fragte auch nach der Lebenseinstellung und nach den Kindheitserinnerungen der Leute, mit denen ich zusammenarbeitete. Einige von ihnen waren als Sklaven einer anderen Kultur aufgewachsen, die ihnen Herrschersitz beim Sirius hatte. Dasselbe galt auch für das Stationsgehirn und ich erlebte, daß sie sich gegenseitig bei Tätigkeiten deckten, mit denen ihre reptilianischen Herren so gar nicht einverstanden gewesen wären. Sie waren auf Intelligenz gezüchtet und viel intelligenter, als ich es bin, aber sie nahmen mich bereitwillig in ihre beschützende Gemeinschaft auf und sorgten einige Male dafür, daß ich nicht für Dinge bestraft wurde, die ich nicht gedurft hätte, aber getan hatte. So etwas wie mein Raumschiff reparieren und mit Proviant ausstatten - nur daß die Reptos wohl nicht eins und eins zusammenzählten, weil die Station immer einen Auftrag erfand, den ich angeblich hätte und wegen dem ich Lebensmittel oder Ersatzteile transportieren müsse. Irgendwann war mir klar, daß ich durch ihre Hilfe Möglichkeiten hatte, mit denen ich nicht gerechnet hätte, als ich in Gefangenschaft geriet.

Ich überlegte mir genau, was ich dazu brauchte und fragte die Raumstation dann, ob sie meine Flucht decken würde. Sie hörte sich meinen Plan im Einzelnen an und erklärte mir, sie würde mir einen Techniker zur Seite stellen, der mit mir in die Galaktische Konföderation fliehen wolle und sie hätte noch ein paar Verbesserungen für meinen Plan. Ich solle alles vorbereiten und mich bereit halten.

Kurz darauf kam ein neuer Befehlshaber aud der Station an, der uns alle nervte, weil er mit seinen idiotischen Kopfgeburten verhinderte, daß wir die Lebenshaltung anständig warten konnten. Dabei sollte selbst ein Repto wissen, daß wir uns auf einer Raumstation befinden, auf der es absolut tödlich ist, wenn die Lebenshaltungssysteme ausfallen.

Nachdem das eine Woche so gegangen war, gingen die Sirenen los, angeblich weil eine Fehlfunktion in der Lebenshaltung vorläge. Die Raumstation fing mich, als ich mich dem Alarm entsprechend verhalten wollte, zwischen zweier ihrer Schotten ein und erklärte mir, ich solle mich zu meinem Schiff begeben und fliehen. Der Alarm wäre nur inszeniert, um den Repto-Kommandanten zur Raison zu bringen. Meine beiden überlebenden Gefährten wären schon da. Ich tat also, was sie mir befohlen hatte und stellte fest, daß noch mehr Verletzte aus der Galaktischen Konföderation in der Krankenstation waren. Eigentlich zu viele für das kleine Schiff, aber zusätzliche Lebenshaltung aus der Repto-Raumstation war auch schon eingebaut worden. Ich startete das Schiff und sah zu, daß ich weit genug wegkam, um völlig aus der Sicht der Station zu verschwinden, bevor der Alarm vorbei war.

Der Rückweg nach Hause war langwierig. Das kleine Schiff war für solche Fahrten nicht gebaut und daher nicht so schnell wie die großen Mutterschiffe. Bis zur nächsten eigenen Station dauerte es Wochen und als wir dort ankamen, verschwanden wir nach einem kurzen Blick auf den Schiffsverkehr wieder im Hyperraum und flohen weiter. Dieses Sternensystem war von den Sirianern erobert worden. Wir flohen weiter zu dem nächsten Ort, von dem wir meinten, daß dort eigene Leute wären. Wir beiden gesunden Techniker entschieden, daß wir das Essen rationieren mußten. Das konnten wir für die Kranken nicht tun, weil sonst die Gefahr bestand, daß sie sterben, ehe sie bei einer richtigen Klinik ankommen. Aber wir wußten, daß wir selber ein paar Wochen ohne essen auskommen konnten, ohne Schaden zu nehmen, also taten wir das und nahmen Medikamente die die Umstellung auf Fastenstoffwechsel unterstützen sollten.

Wir kamen also nach einigen Wochen wieder in den normalen Raum und prüften, ob wir hier in Sicherheit waren. Es sah alles normal aus und unsere telepathische Anfrage bei der Station wurde mit einem warmen Willkommen beantwortet.

Wir näherten uns also der Station und brachten die Verletzten endlich in eine Klinik, die nach den Standarts der Galaktischen Konföderation eingerichtet war. Bis jetzt hatten wir unsere Verletzten nur am Leben erhalten können, jetzt würden sie wieder richtig gesund werden.

Kersti

Fortsetzung:
F2494. Gandir: Ich war also zunächst beunruhigt, als ein Schiff im System erschien, das sich irgendwie komisch anfühlte, als hätte sich irgendetwas Gruseliges als unsereins getarnt

  1. Die Herkunftskultur der Sklaven ist hier beschrieben:
    FI36. Kersti: Inhalt: Das Sternenreich der Zuchtmenschen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben