erste Version: 11/2021
letzte Bearbeitung: 11/2021

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Im Stich gelassene Sklaven

F2161.

Sirtaka Evadon hatte in den Geist von einen der Gestaltwandler geschaut und das mußte wohl etwas viel für ihn gewesen sein

Vorgeschichte: F2159. Sirtaka Evadon: "Gut dann erzählst du mir jetzt, warum du nicht mit ihm reden willst." antwortete Dolon mir in einem Ton, der mir klar machte, daß er mich nicht gehen lassen würde, bis ich das Thema aufgearbeitet hatte

Dolon XZB12-14-33 erzählt:
Sirtaka Evadon hatte eigentlich auf den Mond gehen wollen, um mit Jender zu sprechen aber am Ende hatte er irgendwie die Gestaltwandler besucht und in den Geist von einen von denen geschaut und was er da gesehen hatte, mußte wohl etwas viel für ihn gewesen sein. Ich fand das nicht weiter verwunderlich, denn ich hatte bemerkt, daß er meinen Schlachtenerfahrungen und den Erinnerungen an kriminelle Adelige und was die mit normalen Sozialverhalten verwechseln ausgewichen war.

Jedenfalls wollte er danach unbedingt auf meine Raumstation und Jender hat mich benachrichtigt, daß ich ein Auge auf ihn haben solle und wenn er sich benimmt, als wäre er mit eine Schlacht nicht richtig fertiggeworden, solle ich ihn zur Therapie auf den Mond bringen, weil man da die nötigen Fachleute hinbringen kann.

Ich ließ ihn also im Auge behalten und am nächsten Morgen bettelte er ein nicht vorhandenes Monster an, es solle ihn nicht auffressen, meldete mir der Techniker, der ihn gerade im Blick hatte. Ich wartete also, bis er sich angezogen hatte und fing ihn dann an der Zimmertür ab. Glücklicherweise ordnete er mich als jemanden ein, der ihn vor dem Ungeheuer beschützen kann, daher kam er gehorsam mit, als ich ihm befahl, zu dem kleinen Raumschiff zu gehen, das ihn zum Mond fliegen sollte. Wir blieben in unserer Mondbasis, sondern wurden von dort an einen geheimen Ort gebracht, wo die Gestaltwandler wohnten.

Tania, die Gestaltwandlerin, die uns dort empfing, erklärte mir, daß er jetzt eine intensive Betreuung braucht, um die ganzen Themen aufzuarbeiten, die angetriggert wurden, als er sich Dinge in ihrem Geist angeschaut hat, die ihn überfordert haben. Sie fragte mich, ob ich dabei eine Zweistundenschicht übernehmen könnte. Das konnte ich natürlich machen. Ich bat den Erdenmenschentechniker, der mich geflogen hatte, weil unsere Zuchtmenschentechniker zu viel Arbeit mit den Ciakahrr-Sklaven haben, meinen Stellvertreter zu benachrichtigen, daß ich eine Weile nicht zurückkehren würde und daß er sich um alles kümmern soll.

Unsere Techniker sind ja im Augenblick mit den Ciakahrr-Sklaven so beschäftigt, daß sie sich nicht von der Arbeit freischaufeln können, aber wir XZB12s haben im Grunde nicht besonders viel Arbeit, weil die Kämpfe nur noch Kleinkram sind. Und ich hatte fünf wirklich gute Stellvertreter, die sich wirklich jeder hätten allein um alles kümmern können, ohne sich extra einzuarbeiten.

Dann hatte ich also täglich zwei Stunden Wache bei Sirtaka und den Rest der Zeit hatte ich eigentlich frei. Leider war ich von diesen lächerlichen zwei Stunden aber so erschöpft, daß ich mich dann aber auch zu nichts wirklich aufraffen konnte. Gut, ich habe in ihren geschichtlichen Aufzeichnungen gelesen, weil ich wieder einmal vor Augen hatte, daß ich überhaupt nicht verstanden hatte, womit sie den Leuten eigentlich solche Angst eingejagt hatten. Die Gestaltwandler waren doch nett!

Ich wollte auch Kampftraining machen wie jeden Tag und fragte die Gestaltwandler, ob ich bei ihrem Training mitmachen könnte. Sie sagten, einfach mitmachen ginge nicht, dazu würden mit die gestaltwandlerischen Fähigkeiten fehlen, aber sie hätten Gemini, einen jungen Mann, der üben wollte, normale Menschen kämpferisch zu trainieren und da wäre ich sicherlich ein besserer Übungspartner als die meisten Menschen, weil ich nicht so leicht einzuschüchtern wäre. Nun ja und dann stellte ich fest, daß ich dasselbe Problem hatte, was unsere Techniker haben, wenn wir ihnen kämpfen beibringen. Ich war dem Gestaltwandler kämpferisch einfach nicht gewachsen, weil er meine Gedanken lesen konnte und wirklich unmögliche Dinge tun konnte. Natürlich suchte ich trotzdem nach Möglichkeiten, ihn so reinzulegen, daß ich nach den Spielregeln gewonnen hätte - Spielregeln sage ich deshalb, weil er mich ja nicht verletzen durfte und deshalb war das Training nicht viel mehr als ein Spiel, denn das hieß, er konnte nur einen winzigen Bruchteil seiner Kraft einsetzen. Jedenfalls war es wirklich frustrierend, gegen ihn zu trainieren und ich dachte mir, daß das alle XZB12s machen sollten, weil man bei den Gestaltwandlern vor echte Herausforderungen gestellt wird. Ich fragte ihn, ob er Ausbildungen für meine Leute machen wollte und das wollte er sofort. Allerdings war eines wirklich komisch bei diesem Training. Einmal hätte ich schwören können, daß mein Arm gebrochen war, jedenfalls hatte der Unterarm einen richtigen Knick. Das lag daran, daß es mir wirklich gelungen war, ihn zu erschrecken. Er sagte dann nur "oh entschuldige, ich bringe das wieder in Ordnung", zog den Arm gerade und dann war alles wieder normal! Ich habe ihn dann gefragt, ob ich mir das nur eingebildet habe, aber er sagte, daß er das wirklich konnte. Ich hatte jedenfalls nach dem Training keine blauen Flecken, weil er die immer nachher wieder weggemacht hat.

Sirtaka brauchte eine Woche bis er wieder einigermaßen auf dem Damm war und er hat in meiner Schicht wirklich seltsame Dinge erzählt, als wäre er selber ein Gestaltwandler, der furchtbar von anderen Gestaltwandlern gefoltert wird. Ich habe ihn dann nachher gefragt, ob er so etwas wirklich in diesem Leben erlebt hat, denn ich hatte nicht den Eindruck, daß er seine Gestalt verändern kann, aber er hat sich dann plötzlich ganz komisch benommen. Wahrscheinlich muß er noch ein bißchen mehr aufarbeiten, bis man wieder vernünftig mit ihm reden kann.

Kersti

Fortsetzung:
F2162. Sirtaka Evadon: Ich habe in dem halben Jahr, in dem ich versuchte herauszufinden, was es mit den Gestaltwandlern auf sich hat, wirklich viel aufgearbeitet, aber dann reichte es mir mit den psychotischen Schüben
F2158. Dolon XZB12-14-33: Wir arbeiteten eng mit den Erdenmenschen zusammen, um die Piraterie in den Griff zu bekommen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben