Definition und Beschreibung des Katathymen Bilderlebens
Der Begriff katathym kommt von den Worten kata = gemäß und thymos = Seele, heisst also "der Seele gemäß". Es handelt sich um eine Art geführte Meditation, in der der Therapeut eine generelle Situation vorgibt und der Patient beschreibt, welche Bilder ihm dazu kommen. Er befindet sich in einem entspannten Bewußtseinstzustand. Der Patient entscheidet nicht bewußt, welche Bilder ihm da kommen sondern die Bilder steigen ohne sein bewußtes Zutun aus seinem Unterbewußtsein auf. Geführte Meditationen führen zu derselben Art Bilder, jedoch redet man nicht während der Meditation darüber.
Argumente für die Entstehung der Nahtodeserlebnisbilder als aus dem Unbewußten aufsteigende Bilder
Argumente für die Entstehung der Jenseitsbilder als aus dem Unbewußten aufsteigende Bilder
Nahtodeserlebnisse könnte man für ähnliche Bilder halten, die aus dem Unbewußten aufsteigen. So haben hypnagoge Bilder wie die des Nahtodeserlebnisse einen autonomen Charakter und sind wie letztere sehr plastisch, lebendig und wirken realistisch. Auch im Katathymen Bilderleben, tauchen archetypische Bilder und PSI-Leistungen auf.
1.6
Ganz selten wurde während eines NDEs auch direkt die mentale Kreation anderer Welten mit Verstorbenen und Jesus erlebt. Auch experimentell korrelierten die Nahtodeserlebnis-typischen positiven Gefühlsqualitäten und die Nahtodeserlebnis-Vorerfahrung mit den Imaginationsfähigkeiten. Weiterhin fördern Imaginationsprozesse wie (ca. 10% aller) Träume außersinnliche Wahrnehmung, was wiederum das gemeinsame Auftreten von Imaginationen und Außersinnlicher Wahrnehmung in Nahtodeserlebnissen und Außerkörperlichen Erlebnissen erklärt.
1.6, 1.8
Ina Rippl-Rohmann: Mein Schöpfungsversuch
Es entstand wie eine Verdichtung der Energie und ich erlebte gleichzeitig in mir und doch wie von außen kommend den Aufruf:
"Sei kreativ! Erschaffe!! Zeige deine großartigste Schöpfung!!!"
Da merkte ich, dass jeder Gedanke vor mir auf der Wiese sichtbar wurde. Ich dachte Begriffe, häufte also Gegenstände vor mir an: Häuser, Gerätschaft, Möbel, Lebensmittel, zubereitete Speisen und konnte sie von allen Seiten beschauen. Als ich eine Pause machte, weil mir nichts mehr einfiel, war alles wieder verschwunden. Wie ein Urteil empfand ich den erneuten Aufruf, zu erschaffen. Ein Urteil das bedeutete, dass meine "Produktion" noch nicht das Wesentliche enthielt, dass etwas fehlte, dass noch etwas von mir erwartet wurde. - Ich versuchte, in vielen Anläufen dem Aufruf gerecht zu werden, bis ich ermüdete.
Die Fragen, die mir von diesem Erlebnis zurückblieben sind: Wie hätte ich denken, also erschaffen können? Gibt es eine Möglichkeit lebendig zu denken? Wie kann ich meinen Gedanken Leben geben? Habe ich meine Gedanken, meine Kreationen zuwenig geliebt, mich zu wenig mit ihnen verbunden?
5.3.5
Negative Nahtodeserlebnisse finden sich häufig bei Menschen wie beispielsweise Selbstmördern, die zuvor belastend-negative psychische Zustände erlebt haben. Auch die große Häufigkeit negativ-positiver NDEs häufig mit einem Gottesurteil im christlichen Mittelalter läßt sich durch die stärker ausgeprägten Schuldgefühle und Ängste der strenggläubigeren, autoritätsfürchtigen Christen dieser Zeit erklären. Diese somit katathyme Entladung eigener Anteile erklärt auch die Tatsache, daß derselbe, im wesentlichen unveränderte Mensch mehrere sowohl positive als auch negative Nahtodeserlebnisse erleben kann. Auch die Abhängigkeit Halluzinogeninduzierter Nahtodeserlebnisähnlicher religiöser Erfahrungen von Umfeld und Psyche und die Umwandlung negativer in positive Nahtodeserlebnisse durch Zentrierung auf positive Anteile zeigt die Abhängigkeit des Nahtodeserlebnisses von Psyche und Biographie des Erlebenden.
1.6
Argumente für die Entstehung des Außerkörperlichen Erlebnisses als aus dem Unbewußten aufsteigende Bilder
Außerkörperliche Erlebnisse könnte man für Bilder halten, die aus Unbewußten Erinnerungen an das beobachtbare Umfeld konstruiert wurden. Man kann in der Imagination wie im Außerkörperlichen Erlebnis durch Wände gehen und sehen, um Ecken und über weite Entfernungen hinweg wahrnehmen und in Gedankenschnelle die Welten und Szenen wechseln. Auch im Katathymen Bilderleben tauchen PSI-Leistungen auf.
1.6
Tatsächlich rufen Imaginationsübungen in denen man sich Außerkörperliche Erlebnisse vorstellt manchmal außerkörperliche Erlebnisse. Besonders das variierende Aussehen des Zweitkörpers und die Vermischung scheinbar realistischer Wahrnehmung der Umgebung mit fiktiven Elementen wie Dämonen und Engeln im Außerkörperlichen Erlebnise verweisen aufihre imaginative Konstruktion. Auch experimentell korrelierten die typischen positiven Gefühlsqualitäten und die NDE-Vorerfahrung mit den Imaginationsfähigkeiten. Weiterhin fördern Imaginationsprozesse wie (ca. 10% aller) Träume außersinnliche Wahrnehmung, was wiederum das gemeinsame Auftreten von Imaginationen und Außersinnlicher Wahrnehmung in Nahtodeserlebnissen und Außerkörperlichen Erlebnissen erklärt.
1.6
Argumente für die Entstehung der Jenseitsbilder aus
biologisch-endogenen Ursachen und nicht als Imagination
Michael Schröter-Kunhardt argumentiert: Die Tatsache, daß es bei völlig unterschiedlichen psychischen Bedingungen nur zu zwei Typen von (himmlischen und höllischen) Nahtodeserlebnissen kommt, verweist wiederum auf deren biologisch-endogene, nicht nur psychisch bedingte Genese. Dieser endogenen Polarität entsprechend geht auch spontanen (Saulus-Paulus-)Konversionserfahrungen, Halluzinogen- und epileptisch ausgelösten positivreligiösen Erfahrungen und mystischen Erlebnissen im Rahmen von Psychosen häufig ein negatives Erleben voraus. Die generelle Dominanz positiver Nahtodeserlebnisse ist dabei möglicherweise als biologisch gesteuerte Kompensation des beim Sterben erlittenen Leids zu erklären. Das ließe auch verstehen, daß auch Selbstmörder häufig positive Nahtodeserlebnisse erleben.
1.6
Wenn man die Imaginationshypothese beibehalten will, könnte man argumentieren, daß die endogenen Ursachen die Funktion der vom Therapeuten vorgegebenen Rahmengeschichte übernehmen, indem sie einen Rahmen mit mehreren Platzhaltern liefern. Dabei könnte es sich um folgende Platzhalter handeln: Außerkörperliches Erlebnis, Tunnel, Himmel/Hölle, Begegnungen mit Toten, Begegnung mit dem Lichtwesen. Die Platzhalter würden dann durch imaginative Bilder ausgefüllt.
Blinde werden im Außerkörperlichen Erlebnis sehend
Gegen eine Imaginationshypothese spricht, daß von Geburt an und bis zum 5. Lebensjahr blind Gewordene nicht bildhaft imaginieren können, so daß die auch bei ihnen auftretenden Nahtodeserlebnisse und Außerkörperlichen Erlebnisse keine (bloße) Imagination sein können.
1.6, 1.8,
1.9, 3.3 S.212
O7.92
Blinde können im Außerkörperlichen Erlebnis sehen
Imagination holt Vergessenes aus dem Unterbewußtsein, aber es liefert kein neues Wissen. Nahtodeserfahrungen tun das schon
Erinnerungen können aus verschiedenen Gründen vergessen werden.
Babys: Bei sehr Babys wird angenommen, daß das Gehirn eventuell noch nicht ausgereift genug sein könnte, um Erinnerungen abzuspeichern.
Vorsprachliche Erinnerungen: Da die ersten bewußten Erinnerungen meist zu einer Zeit kommen, wo das Kind sprechen lernte, wird angenommen daß bewußtes Erinnern, wie es Erwachsene tun, erst möglich ist, wenn ein Kind das sprachliche Denken gelernt hat. Erinnerungen vor dem Spracherwerb sind dem Bewußtsein deshalb nicht ohne Weiteres zugänglich - sie sind aber sehr wahrscheinlich schon in einer ähnlichen Form im Körper abgespeichert, wie das bei Tieren der Fall ist, die ja auch nicht sprachlich denken und sich trotzdem offensichtlich erinnern können, wie man daran merkt, daß sie sich durch Dressur erlerntes jahrelang merken.
Vergessenes: Erinnerungen, über die nicht oft genug nachgedacht wird, werden entweder nicht vom Kurzzeitgesdächtnis ins Langzeitgedächtnis übernommen oder es verschwindet mit der Zeit wieder aus dem Langzeitgedächtnis. In beiden Fällen ist es möglich, daß der Erinnerungseindruck zwar im Langzeitgedächtnis vorhanden ist, aber von dort nicht abgerufen wird, weil er so schwach ist, daß dem Betroffenen immer zuerst etwas anderes einfällt.
Verdrängtes: Manche Erinnerungen werden aus dem Bewußtsein verdrängt, weil sie als zu schrecklich empfunden werden oder weil sie aus anderen Gründen nicht in das Weltbild integrierbar sind.
Wenn im Katathymen Bilderleben überraschende Bewußtseinsinhalte hochkommen, so könnte das auf vorsprachliche Erinnerungen, Vergessenes oder Verdrängtes zurückzuführen sein. All diese Erinnerungen können in symbolischer Form verkleidet werden, wie das auch im Traum der Fall ist.
Doch nicht jede Art von Wissen, läßt sich so erklären.
Weitere Argumente gegen eine Imaginationshypothese
Außerdem fand man bei Menschen, die Nahtodeserlebnisse oder Außerkörperliche Erlebnisse hatten, keine bessere Imaginationsfähigkeit als bei der Normalbevölkerung. Auch sind imaginierte Bilder immer individuell unterschiedlich. Außerkörperliche Erlebnisse laufen weltweit gleich ab, andere Abschnitte der Nahtodeserlebnisse bestehen aus gemeinsamen Grundelementen, die nur unterschiedlich ausgestaltet sind und verschieden interpretiert werden. Imaginative Fähigkeiten und die optische Ausgestaltung spielen beim Außerkörperlichen Erlebnis nur eine geringe Rolle, während eine grundlegende, nicht-optische Veränderung der Selbst-Wahrnehmung bzw. Selbstlokalisation beim Außerkörperlichen Erlebnis die zentrale Rolle spielt.
1.6, 1.8,
1.9, 3.3 S.212
Argumente für eine Kombination eine realistischen Ansatzes mit der Imaginationshypothese
Schon unsere alltägliche Wahrnehmung weist eine subjektive Prägung auf und wird durch unser Weltbild, dadurch worauf wir uns gerade konzentrieren und womit wir rechnen, sowie durch die Verarbeitungskapazität und Funktionsweise unseres Gehirns geprägt. Da der menschliche Körper einen Organismus darstellt, der sich im Verlauf hunderten von Millionen Jahren der Evolution an die irdischen Bedingungen angepaßt hat und zusätzlich der irdische Organismus ist, dessen Konkurrenzfähigkeit am stärksten auf Sinnesleistungen, ihrer Auswertung und Intelligenz beruht, liefert uns schon unsere instinktive Veranlagung eine recht gute und verhältnismäßig realistische Modellvorstellung von der Materiellen Welt. Da der menschliche Körper jedoch nicht dazu dient im Jenseits zu überleben ist er ziemlich sicher wesentlich schlechter dafür ausgestattet die Verhältnisse im Jenseits korrekt wiederzugeben. siehe hierzu:
O7.A5
Die Grenzen unseres Gehirns und das Rätsel der Nahtodeserfahrung
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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