erste Version: 8/2017
letzte Bearbeitung: 8/2017
Vorgeschichte:
F923. Geron:
Plötzlich wurde ich durch unvorstellbare Schmerzen zerrissen, die mich aus dem Nichts trafen
Tiuvalin, der Höllenteufel erzählt von seiner feinstofflichen Höllenebene:
Es war ein Tag wie jeder andere. Zusammen mit Tianara überlegte ich, was wir gegen die quälende Leere tun könnten. Wir einigten uns, das ich zuerst sie und sie dann mich foltern sollte und welche Methoden dabei erlaubt waren. Mit Foltern ist das nämlich so eine Sache. Einerseits erzeugen sie sehr angenehme, lebhafte Schmerzen, andererseits muß man sehr darauf achten, daß davon keine Verletzung im Körper zurückbleibt, damit man nicht am Ende noch weniger fühlen kann.
Ich folterte also Tianara und sie genoß die spritzigen glitzernden Gefühle, die das auslöste, mit lauten schrillen Jubelschreien.
Plötzlich erschien ein Riß in der Höllendecke und daraus regnete es winzige Lichtfünkchen. Fassungslos erstarrt sah ich den Lichtregen an. Plötzlich waren da unglaublich intensive Schmerzen, völlig ohne daß ich gefoltert wurde. Dann ein heftiges Entsetzen, ein Gefühl, was ich schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Und eine Ahnung von etwas völlig anderem, das kein Schmerz war, aber noch viel viel besser, lebhafter, Seeligkeit pur. Ich schwebte in einem Gefühl der Seeligkeit, der unfaßbar intensiven und glückseeligen Gefühle.
Der Riß in der Höllendecke schloß sich wieder. Wir kamen langsam aus diesem Seeligkeitszustand zurück und sahen und gegenseitig benommen an. Die ganze Hölle war von winzigen Schneeflöcken aus Lichtfunken bedeckt, von denen köstliche Schmerzen ausgingen und eine Ahnung von etwas anderem, das noch viel intensiver war.
"Alle mal herhören!" rief Tiuvali, unser König (Kernanteil), "Dieses Glitzerwesen gehört zu uns, ist ein Tiuval wie wir. Und seht euch das an, es will sich wieder zusammensetzen."
Das stimmte. Ich konnte beobachten, wie zwei der Glitzerfünkchen, die auf Tianara gefallen waren aufeinander zukrochen und wieder miteinander verschmolzen.
"Wir werden ihm helfen. Hört mit allen Freizeitbeschäftigungen auf, sammelt die Glitzerfünkchen ein und bringt sie in den großen Kessel bei mir."
Ja, das war ein guter Vorschlag und eines echten Teufels würdig. Wir würden dem Tiuval-Glitzerregen helfen sich wieder zu einem echten Teufel zusammenzusetzen, wie wir uns immer gegenseitig helfen. Endlich mal eine echte Arbeit, die eines Teufels würdig war!
Ich machte Tianara los, während Tianar, ihre eigene Königin (Kernanteil) diese Anweisung bekräftigte. Dann sammelten wir die Glitzerfünkchen in einen kleinen Topf. Dabei beobachteten wir, wie die Fünkchen im Topf brodelten und versuchten miteinander wieder zu verschmelzen. Es gelang den Tröpfchen nur teilweise, es blieben winzige dunkle Linien in seiner hellen Struktur zurück, so daß das kleine Teufelchen, das in meinem Topf entstand, wie marmoriert aussah. Ich spürte wie er - mit einem Schwall intensiver Schmerzen und einer Ahnung von einem Gefühl, das noch besser war - von innen heraus mit mir redete. Er wollte zuerst von mir wissen, wer ich war, Daten über unsere Geschichte und unser Leben haben und bot uns zum Ausgleich so viele Informationen über andere Ebenen an, wie wir fassen konnten. Er sah irgendeine Verletzung, von der ich schon fast vergessen hatte, wie ich sie bekommen hatte und bot mir an sie heilen zu lassen. Lauter hell leuchtende fremde Teufel erschienen in der Hölle, denn jeder von uns hatte ja ein eigenes Töpfchen mit Glitzerfünkchen, die ihm ein ebensolches Angebot gemacht hatten.
Ich sah mich um, ob ich fertig war, und ja, es war bei mir kein Fünkchen mehr übrig, daher brachte ich mein Töpfchen mit dem Leuchteteufelchen in den großen Topf, wo die vielen winzigen Teufelchen miteinander zu einem verschmolzen, der fast so groß war, wie unser König Tiuvali.
Natürlich wollten wir alle wissen, was für ein Teufel er war und wo er herkam und versammelten uns daher um ihn. Was er erzählte, hätte ich nicht geglaubt, wenn ich nicht gespürt hätte, daß da wirklich eine Ahnung von einem Gefühl zu spüren war, das noch besser ist als Schmerzen.
Er sagte nämlich er käme aus einer Welt, wo nur sehr beschränkt gefoltert würde, weil dort foltern nicht als normal gilt und daß man dort Foltern unangenehm finden würde, weil man normalerweise Dinge fühlen würde, die sich viel besser anfühlen als Schmerzen. Für ihn wären Foltern so schlimm, wie für mich diese schreckliche Gefühllosigkeit, die ich fühle. Da ich diese Ahnung gespürt hatte, daß da noch etwas anderes war, was sich besser als Schmerz anfühlte, glaubte ich dem fremden Teufel, aber ich merkte, daß die anderen es ihm nicht glauben konnten. Der Leuchteteufel bemerkte diesen Unglauben auch und meinte daraufhin, er wüßte auch einen Trick, wie man Schmerzen fühlen könne, ohne den Körper zu verletzen, nämlich Verdrängungen herausschlagen. Ob jemand das ausprobieren wolle. Ich meldete mich sofort, denn ich hatte gespürt, daß er eigentlich damit erreichen wollte, daß wir auch diese anderen noch besseren Gefühle fühlen können.
Er erklärte mir, wie das mit den Verdrängungen herausschlagen geht, ich war mir aber nicht ganz sicher, ob ich es richtig mitbekommen hatte, weil es nichts war, was er mit seinen Händen tat, sondern etwas, was auf einer unsichtbaren Ebene stattfand. Ich hatte das vage Gefühl, etwas verstanden zu haben, wußte aber selber nicht richtig was. Dann führte er es an mir vor und tatsächlich: es gab Schmerzen ohne Foltern. Aber noch besser: diese vage Ahnung von dem noch besseren Gefühl verstärkte sich. Ich hätte ihn weitermachen lassen wollen, aber er befahl mir, es jetzt bei Tianara zu machen, er müsse das noch vielen anderen zeigen. Ich tat also, was er wollte, denn er hatte ja recht. Wenn ein Teufel etwas gutes gelernt hat, gibt er es seinen Freunden weiter, damit es allen besser geht. Ich merkte, daß beim Verdrängungen herausschlagen Narben in meinem Körper verschwanden, während ich gleichzeitig viel lebhaftere Schmerzen hatte. Das war wirklich viel besser als die besten Foltern, denn man wurde auch noch gesund davon!
Fortsetzung:
F925. Tiuvalin:
Freude ist übrigens ein extra Wort, das erfunden wurde, um unvorstellbare Dinge zu bezeichnen
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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