erste Version: 7/2015
letzte Bearbeitung: 7/2015
Vorgeschichte:
F520.
D
Georg erzählt:
Der Dämonenlehrer Khar war der Ansicht, daß ich erstens meine Angst vor Engeln abbauen müßte und daß ich zweitens meine ungelösten Probleme, die ich mit Engeln hatte, lösen müßte.
Also rief er jeden Abend für mich einen Engel, mit dem ich Probleme klären sollte. Jeder Engel, den er rief, war mir zunächst einmal unsympathisch. Vor dem einen fürchtete ich, den zweiten mußte ich nur sehen, um wütend zu werden, der Dritte erschien mir schon vor dem ersten Wort, das er äußerte, wie die reinste Nervensäge. Außerdem schien ich für jeden eine lange Liste an Untaten zu wissen, die sie wieder gut machen mußten. Jedenfalls staunte ich über meine heftigen Gefühle.
Natürlich wäre es indiskutabel gewesen, in diesen Situationen meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Ich war verpflichtet, mich wie ein Diplomat zu verhalten, um Probleme zu klären, ich durfte die Streits nicht noch verschlimmern.
Hinzu kam, daß sie eine Reihe Dinge wußten, die sie mir vorwarfen, aber partout keinen Grund zu wissen schienen, warum ich böse auf sie sein könnte. Das was sie mir vorwarfen konnte ich absolut mit nichts, woran meine Seele mich erinnern konnte, in Verbindung bringen, während sie was mich an ihnen störte, absolut nicht zu begreifen schienen.
Glücklicherweise wußte der Dämonenlehrer sehr viele Tricks, mit denen man Schritt für Schritt von den anfänglichen Gefühlen bis zu ihrer feinstofflichen Ursache fand und dann Möglichkeiten finden konnte, wie sich die daraus entstandenen Probleme so heilen ließen, daß am Ende auf beiden Seiten keine negativen Gefühle mehr übrig blieben.
Es beginnt normalerweise damit, daß man die genaue sechsdimensionale Raum-Zeit-Koordinate des Ereignisses nennt, das die Gefühle auslöst. Dann prüft man nach, ob der andere diesen Ort und die Zeit wahrnehmen kann. Wenn da nicht der Fall ist, arbeitet man so lange an den Verdrängungen, bis die Ursache des Problems für beide erkennbar ist. Und danach schaut man nach, welche Probleme von damals heute noch existieren und heilt diese Verletzungen.
Während dieser Sitzungen tauchte oft der Wunderheiler auf, bot seine Hilfe und seinen Rat an und trug dazu bei konkrete Probleme zu lösen und alte Verletzungen der Engel oder meiner eigenen Anteile zu heilen.
Insgesamt gefiel mir das, weil ich das Gefühl hatte etwas nützliches zu tun.
Was mich jedoch etwas seltsam berührte war, daß mein Zen-Lehrer jeden Tag zu mir kam und mir erzählte, wie furchtbar hart ihn doch der Dämonenlehrer herannehmen würde. So weit ich das beurteilen konnte, waren die Dämonen zu ihm ungefähr genauso anständig wie die Engel zu mir. Sie bemühten sich genauso wie die Engel, mit denen ich zu tun hatte, sehr darum, alle Probleme, die sich zeigten, so gut wie möglich zu lösen. Trotzdem fand mein Lehrer das schrecklich schwierig und empfand es als Überforderung, während ich nicht das Bedürfnis hatte ihm etwas vorzujammern. Ich wunderte mich. Schließlich fragte ich den Dämonenlehrer, wie er sich das erklärte.
"Das liegt daran, daß wir immer wußten, daß wir uns heimlich zwischen Engeln inkarniert haben, daß die Engel aber lange nicht wußten, daß die Hälfte der Menschheit mindestens Dämonen sind. Dadurch haben wir unser Engel-Problem besser aufgearbeitet, als sie ihr Dämonenproblem aufgearbeitet haben." erklärte er.
Das klang zumindest logisch.
Fortsetzung:
F596.
W
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
Werbung - auch in Form spiritueller Newsletter - ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.