erste Version 10/2004
letzte vollständige Überarbeitung: 10/2020
letzte Bearbeitung: 10/2020

VA197.

Entwicklungspsychologie der Einordnung spiritueller Erfahrungen

Inhalt

Übergeordneter Artikel:
VA114. Kersti: Wie Denken funktioniert
VA187. Kersti: Das Bildungs- und Erfahrungsproblem in der Übersetzung der Wahrnehmungen der Geistigen Welt und aus anderen Leben in die Sprache unseres Denkens
Dieser Text:
VA197.1 Kersti: Entwicklungspsychologische Trennung zwischen materieller Realität, Fantasie und Geistigen Welten (=feinstoffliche Welten)
VA197.2 Kersti: Moral im Kontext des Feinstofflichen
VA197.3 Kersti: Das Verständnis des Feinstofflichen stellt hohe Anforderungen an unser Verständnis was Weltbilder eigentlich sind
VA197. Kersti: Text
VA197. Kersti: Text
VA197. Kersti: Quellen

 
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1. Entwicklungspsychologische Trennung zwischen materieller Realität, Fantasie und Geistigen Welten (=feinstoffliche Welten)

Kleinkinder haben häufig sehr viele feinstoffliche Wahrnehmung und oft auch Erinnerungen an ihre eigenen früheren Leben, sind aber noch nicht fähig ein wirklich esoterisches Weltbild zu verstehen, weil ihnen dazu das passende logische Grundgerüst fehlt.

Im Alter zwischen vier und acht Jahren lernen Kinder in materiell ausgerichteten Kulturen zwischen innerer und äußerer materieller Realität zu unterscheiden. Das heißt Kinder lernen, daß z.B. Träume nicht wirklich im materiellen Raum sind, daß andere die Träume ihrer Mitmenschen nicht sehen können, daß Träume von innen kommen und innen stattfinden, daß sie immateriell und selbst verursacht sind. In Kulturen, in denen Magie und Telepathie als real gelten, läuft diese Entwicklung erheblich langsamer ab, da die Kinder dadurch in diesem jungen Alter verwirrt werden.1. S.24ff

Die Welt wird also in zwei Wahrheitswerte aufgeteilt:

Darauf folgt bei einigen Menschen ein zweiter Entwicklungsschritt, den viele nicht verstehen. Die Kategorie "irreal" wird in zwei Kategorien aufgeteilt: Danach wird jeder der jetzt drei Kategorien ein neuer Wahrheitswert zugewiesen und es ergibt sich folgende Dreiteilung: Die feinstoffliche Realität wird mit einem Mechanismus wahrgenommen, der der Synästhesie sehr ähnlich ist:
V74. Kersti: Feinstoffliche Wahrnehmung als Synästhesie

Wer nur die Zweiteilung in real/irreal kennt, findet Texte oder Internetseiten die von der Dreiteilung (diese/andere/persönliche Realität) ausgehen oft verwirrend. Da er nur die Zweiteilung kennt, schließt er aus der Tatsache, daß von Erlebnissen aus feinstofflichen Welten gesagt wird, sie würden wirklich (=feinstoffliche Realität) existieren und nicht nur in der Fantasie (=persönliche Realität), daß derjenige mit der dreigeteilten Realität sie in DIESE materielle Realität einordne - denn andere überpersönliche Realitäten sind in seinem Weltbild nicht vorgesehen. Tatsächlich ist sich der mit der dreigeteilten Realität sehr wohl bewußt, daß es sich nicht um diese materielle Welt handelt, sondern ein Teil der ursprünglich als irreal wahrgenommenen Realität ist.

V118. Kersti: Was ist Laran? - oder - Die Möglichkeiten und Grenzen der Verständigung in andere Erfahrungswelten hinein
Viel ausführlicher wird das Ganze hier behandelt:
O7.A7 Kersti: Entwicklungspsychologische Trennung zwischen materieller Realität, Fantasie und Geistigen Welten (=feinstoffliche Welten)

Die Feinstoffliche Realität wird in der Folge in vielen Schritten noch wesentlich feiner aufgeteilt:
VA130. Kersti: Feinstoffliche Welten: Das Sieben mal Sieben-Ebenen-System
Jede dieser weiteren Aufspaltungen erfordert einige zusätzliche Jahre in denen der Betroffene weiterhin Erfahrungen mit feinstofflicher Wahrnehmung macht, um ihre Quellen genauer unterscheiden zu lernen.

 
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2. Moral im Kontext des Feinstofflichen

Ausführlicher ist das hier beschrieben.
VB217. Kersti: Moral - von der Unterordnung zur Verantwortung

Zunächst einmal führt das Wissen um die Feinstoffliche Realität, in der man nach dem Tod weiterexistiert, zu einer massiven Verunsicherung bezüglich der Moral. In irdischen Dingen ändert sich nur so viel, daß man materielles und den Körper nicht mehr so wichtig nimmt, weil man weiß, daß man nach dem Tod weiterexistieren wird und sie nicht mitnehmen kann. Es wird einem aber auch bewußt, daß es dort in der spirituelen Welt Sachverhalte gibt, deren Auswirkungen wir schlicht nicht beurteilen können. Daher funktioniert das Regeln von moralischen Prinzipien ableiten zunächst nicht mehr, da einem einfach das Fachwissen fehlt um die Auswirkungen der möglichen Handlungsweisen im Feinstofflichen einschätzen zu können und man daher nicht mehr beurteilen kann was fair wäre und was sich gut oder schlecht auf einen selbst, auf andere und die gesamte Wirklichkeit auswirkt.

Man fällt also, wenn man vorher auf Moralstufe fünf oder sechs war auf Moralstufe 3 zurück, in der man von einer Autorität - meist die eigenen feinstofflichen Freunde - unhinterfragt die moralischen Ansichten übernimmt, weil einem das Fachwisen fehlt, um es selber beurteilen zu können.

Mit dr Zeit hat man dann wieder genug gelernt, um Festzustellen, daß es im Feinstofflichen eigentlich genauso funktioniert wie hier, wenn man berücksichtigt, wie sich das feinstoffliche Verhält und wie die Auswirkungen sind und erlaubt sich wieder eigene Urteile. Man hat also das Fachwissen erworben, das man braucht, um feinstoffliche sachverhalte unabhängig von den feinstofflichen Autoritäten beurteilen zu können.

dabei kann man dann oft feststellen daß manche wesen im Feinstofflichen noch Fehler machen, über die wir Irdisch bereits hinausgewachsen sind. Es ist also an der Zeit die betreffenden feinstofflichen Anteile upzudaten.

VA199. Kersti: Können Engel böse sein?
VA116. Kersti: Abgespaltene Anteile: Das Leben ist ungerecht
VA45. Kersti: Was ist an Heiligen so gefährlich, daß man sie unbedingt totschlagen muß? oder Wunder erscheinen wie eine Vergewaltigung
VB51. Kersti: Verdrängung - oder warum der Teufel verteufelt wurde
VB219. Kersti: Feinstofflicher Staub: Graue Energie ist Opferenergie, nicht Täterenergie
VA243. Kersti: Unbewußte schwarze Magie
V42.4.1 Kersti: Die Licht-und-Liebe-Verdrängung
VA284. Kersti: Dämonen können besser verzeihen als Engel
VA285. Kersti: Gibt es Fehler?
VB141. Kersti: Darf man von Gott Rechenschaft über seine Taten verlangen?

 
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3. Das Verständnis des Feinstofflichen stellt hohe Anforderungen an unser Verständnis, was Weltbilder eigentlich sind

Im Alltag nehmen wir oft naiverweise an, daß die wlt so ist wie unser Weltbild beschaffen ist.

Das allerdings kann so gar nicht stimmen, denn die Welt ist um ein vielfaches komplexer als unser Bewußtsein erfassen kann. Und genau, genau wie man eine Modelldampflock nicht im Maßstab 1/87 auf Spurgröße H0 verkleinern ohne irgendetwas zu vereinfachen, kann man auch unsere gesamte Welt nicht in unseren Kopf pressen, ohne etwas zu vereinfachen und jede Vereinfachung stellt auch eine Verfälschung dar.

Auf der instinktiven Stufe, nehmen wir an, daß die Welt so wäre, wie unsere irdischen Sinne sie uns zeigen. Während die Sinne durchaus so beschaffen sind, daß wir sinnvoll auf die Welt reagieren können und das nur möglich ist, wenn sie uns ein einigermaßen brauchbares Modell der Welt liefern, ist dieses instinktiv vorgegebene Weltmodell unvollständig, stark vereinfacht und an manchen Stellen grob verfälscht.

Später lernen wir ein Weltbild von Eltern und Lehrern unserer Kultur und da wir dieses Weltbild nicht selbst konstruiert haben, nehmen wir auch auf dieser Ebene oft naiverweise an, daß das Weltbild die Welt richtig darstellen würde. Besonders wenn Menschen verlangen, man möge "der Wissenschaft" alles glauben oder "den Fachleuten" vertrauen, haben sie nicht verstanden was Wissenschaft eigentlich ist und mißbrauchen sie als Religion.
VB136. Kersti: Der Unterschied zwischen Religion und Wissenschaft

Wenn wir unser Weltbild grundsätzlich infrage stellen und in seiner Grundstruktur vollständig umbauen, beginnen wir zu lernen daß Weltbilder nur Modellvorstellungen, geistige Modelle der Welt sind, die gegenüber der Welt stark vereinfach und manchmal auch falsch sein können.
VB50. Kersti: Entwicklungspsychologie: Weltbild-Stufen

Dieses Verständnis ist nötig, damit wir es merken, wenn wir Realitäten wahrnehmen, die grundlegend anders funktionieren als unsere materielle Realität. Wir brauchen sie ebenfalls, um zu verstehen, wie sich das anderer Weltbild der Wesen deren Erfahrungen wir erklärt bekommen oder miterleben auf ihre Wahrnehmugn der Welt auswirkt.

 
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Entwicklungsspychologisch betrachtet ist die Esoterik deshalb ganz sicher das am Schwierigsten zu verstehende Wissensgebiet.

Kersti

Quelle

  1. Autor: Lawrence Kohlberg: Buch: B125.1 Zur kognitiven Entwicklung des Kindes. (1974) Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.
  2. Autor: Lawrence Kohlberg (Herausgegeben von Wolfgang Althof, Gil Noam und Fritz Oser): Buch: B125.2 Die Psychologie der Moralentwicklung. (1996) Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag. ISBN 3-518-28832-6

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.