erste Version: 5/2006
letzte Bearbeitung: 8/2017
Nach dem, was ich von ehemaligen Scientologen die bei mir anrufen so höre, ist die Entwicklung des "typischen Scientologen" (wobei wohl klar ist, das niemand hundertprozentig typisch ist, aber das Grundmuster tritt halt auffällig häufig auf) folgende:
Ähnlich gut ausgebildete Leute kenne ich nur vom Option-Institut, das ich für einen indirekten Ableger der Scientology-Church halte, obwohl die Leute dort davon nichts wissen.
V26.
Option-Fragen
V223.
Option - was mir einmal sehr geholfen hat
Es gibt übrigens diverse Organisationen die entweder Ableger der Scientology-Church sind oder nur sehr ähnliche Therapiemethoden anwenden. Meines Wissens ist keiner dieser Ableger negativ aufgefallen. Die mit der Scientology-Church verbundenen Probleme sind also offensichtlich nicht durch die in der Scientology-Church verwendeten Therapiemethoden entstanden sondern durch andere Faktoren.
Gleichzeitig macht er oft die ersten Erfahrungen mit völlig überzogener und oft sehr gemeiner Hetze gegen Scientology und wird eventuell persönlich angegriffen in einer Form, die sich andere kaum vorstellen können. Bis hin zu Angriffen die die Existenzgrundlage gefährden. Na ja - und wie jeder normale gesunde Mensch fragt er sich, ob er da irgendwie in den falschen Film geraten ist. Und wie es denn sein kann, daß es SO etwas in einer Gesellschaft gibt, die er für frei gehalten hat. Der typische Scientologe hält sich dann so gut es ihm gelingt, (schließlich ist niemand völlig perfekt) an den sehr klugen Ratschlag Hubbards, daß man sich selbst wenn andere sich unethisch verhalten immer anständig und gesetzestreu (sofern die Gesetze nicht verbrecherisches Handeln fordern) verhält, weil man langfristig nur mit dieser Strategie zum Ziel kommt.
V281.
Wie man Menschen von außen in eine Sekte sperren kann...
Auditing selbst führt dazu daß man merkt, wie nach und nach innerlich immer reiner wird. Man sieht wie Probleme, die man sein Leben lang gehabt hat plötzlich spurlos verschwinden und erlebt ein Gefühl von Glück, wie man es sich vorher nicht hatte vorstellen können.
Ein Beispiel, wie Auditing ohne Scientology-Church sein kann, habe ich hier beschrieben:
V222.
Die L.Kin Schule - ein Erfahrungsbericht
Tatsächlich wird man aber zum Clear erklärt, wenn man zu der Überzeugung kommt, daß man keinen Auditor mehr braucht, seine durch Auditing lösbaren Probleme selbstständig lösen kann und diese Überzeugung durch eine schwebende Nadel bestätigt wird. Das heißt, der Clear ist jemand, der weiß, daß er nicht mehr von der Church abhängig ist.
Aus meiner Sicht hören diverse Clears einfach auf bezahltes Auditing zu machen, ohne diese Bestätigung zu bekommen, weil man das halt nicht zwangsläufig seinem Auditor mitteilt, wenn es so weit ist.
Eine Welt voller Clears wäre also eine Welt voller mündiger Bürger die endlich zu einer Demokratie im eigentlichen Sinne fähig wäre. Immer noch würde ausgebildete Fachleute die eigentliche Planung der politischen Vorgänge machen, aber sie würden die Cliquenwirtschaft, Manipulation und dergleichen doch deutlich mehr einschränken als das heute noch der Fall ist.
Ungefähr zu der Zeit, wo man clear geht, eventuell
auch etwas später erlebt man diverse fantastische Phänomene:
Der Zufall liefert vor der Haustür ab, was man sich so
zusammenwünscht, man erlebt eventuell Zeitverschiebungen,
stellt fest daß das Wetter auf die eigenen Wünsche und
Gefühle reagiert, entdeckt daß man telepathische
Fähigkeiten besitzt und dergleichen.
Das ist eine fantastische Erfahrung - und man staunt doch
ziemlich, was es so alles gibt, was man nie geglaubt hätte.
V4.
Merkwürdige Erfahrungen
V320.
Im oberen Teil der Brücke wird man verrückt!
V295.
Magie ist so natürlich wie atmen
VA79.
Wenn das ganze Leben plötzlich Magie wird...
Diese Erinnerungen sind tatsächlich so viele, daß man sie in einem Leben nicht abarbeiten kann. Das liegt daran, daß man nicht mehr nur die tatsächlich in diesem Körper inkarnierten Anteile auditiert, sondern daß man die gesamte Gruppenseele aus mindestens mehreren tausend wenn nicht mehreren Millionen Anteilen auditiert, der man angehört - es geht also endlos so weiter. Zumindest länger, als ein menschliches Leben dauert.
An dieser Stelle ist es wesentlich, daß man lernt das rechte Maß zu finden: Einerseits ist es wichtig, daß diese Arbeit getan wird und irgendjemand muß ja die schwer verletzten Anteile der Gruppenseele heilen. Andererseits ist es wesentlich daß das ein lebender und leistungsfähiger Mensch macht - und es ist deshalb überhaupt nicht sinnvoll seinen irdischen Körper dafür durch schlechte Ernährung oder unsichere Lebensumstände zu belasten.
Im Endeffekt darf dieses Auditing im Leben nicht
mehr Platz einnehmen als für Hobbys zur Verfügung steht.
Also die Zeit und die Kraft die nach dem Lebensnotwendigen
übrig ist. Außerdem ist es natürlich nicht angemessen,
die Menschen dafür daß sie Millionen anderer Wesen auditieren
auch noch bezahlen zu lassen.
VA213.
Ich bin eine Gruppenseele - oder - Der "Es ist echt!"-Schock
VA118.
Eine irre Reise durch meine persönlichen
Erinnerungen
In der Scientology-Church ist das Wissen, daß hier die Gruppenseele auditiert wird, offensichtlich nicht allgemein bekannt. Das ist aus meiner Sicht einerseits verständlich: Ich habe 1990 Option kennengelernt (das ich heute für einen Ableger der Scientology-Church halte) war bis 1993 etwa clear (Niemand verwendet das Wort clear im Option-Institut, schließlich versucht niemand dort Leute die meinen keinen Mentor mehr zu brauchen mit allen mögliche Tricks im Option-Institut zu halten, sondern wer meint das nicht mehr zu brauchen, tut dann eben etwas anderes. Aber ich weiß ja, wann man in der Scientology Church als clear bezeichnet wird) und habe bis Anfang 2006 - also etwa 12 Jahre - gebraucht um auf diesen Gedanken zu kommen, obwohl ich schon einige Jahre länger alle Einzelheiten zusammen hatte, die das belegen. Andererseits wurde Dianetic 1950 geschrieben und die Church als solche hatte damit über 50 Jahre Zeit auf diesen Gedanken zu kommen und es wundert mich deshalb schon, daß sich das dort nicht inzwischen herumgesprochen hat.
Nachdem die Gruppenseele also registriert hat, daß
eines ihrer Mitglieder clear gegangen ist, öffnet sie für
dieses Mitglied den Zugang zu dem Wissen der Gruppenseele
und stellt dieses Mitglied sozusagen als Auditor für die
Grupppenseele ein. Diesen Zugang nenne ich "inneres Licht".
Danach auditiert dieses Mitglied Wesen, die mengenmäßig
durchaus ein Prozent der Weltbevölkerung ausmachen können
oder sogar mehr. Es arbeitet also nicht mehr für sich selbst,
wie die meisten Menschen das Wort "ich" verwenden, sondern für
ein größeres Gesamt-Ich. Das erklärt das langsame Tempo,
in dem man dabei vorankommt.
Dieses Gesamt-Ich empfindet man dann aber als "ich" weil man die
Anteile der Gruppenseele die man auditiert von innen erlebt, wie
man sich selbst hier auch von innen erlebt und weil man durch diese
Anteile direkt handeln kann.
VA215.
Das persönliche innere Licht
Für den typischen Scientologen ist die Zeit in der er das macht, ziemlich frustrierend. Er ackert endlos um unübersehbare Berge an Ridges wegzuauditieren und hat das Gefühl dabei nicht voranzukommen. Es scheint sogar, daß es ihm schlechter geht als vorher, weil er die Probleme der anderen Anteile der Gruppenseele fühlen muß, um sie auditieren zu können. Dabei gibt er immer mehr Geld aus, verkauft vielleicht sein Haus und macht oft erhebliche Schulden. Nach und nach kommt er ins Zweifeln, ob das Auditieren wirklich so gut ist und gibt schließlich irgendwann auf.
Danach verläßt er enttäuscht die Scientology-Church, fühlt sich betrogen, da er das Gefühl hat, unendlich viel Mühe und Geld für nichts aufgewendet zu haben. Viele Menschen bilden sich danach ein, das mit dem Auditing wäre alles nur eine Täuschung gewesen. Andere machen später außerhalb der Church in Partnerarbeit weiter Auditing.
Wenn jemand eine ein wenig kritische Internetseite hat, wie meine es ist, bekommt er nur die ein oder andere empörte Mail von einem Scientologen, der der Ansicht ist, daß die Church hier ungerecht dargestellt wäre - und im Endeffekt beruhen diese Mails dann auch noch auf Mißverständnissen, die dadurch entstehen daß sie zuerst auf die Kritik gestoßen sind und die Seite deshalb mit einer regelrechten Hetzseite verwechselt haben.
Um Hartwigs Horrorstorys zu erleben muß man schon einen von zwei möglichen Fehlern machen:
Entweder man übt heftige und einseitige Kritik in einem
Ausmaß, die von der Church als existenzbedrohend erlebt
wird. Wobei diejenigen die das tun eben auch von Vorgängen
erfahren haben, die eine solche Kritik aus Sicht vieler
Menschen gerechtfertigt erscheinen lassen würden. Harmlos oder
richtig wird das Verhalten der Church dadurch allerdings nicht.
VA245.
Scientology-Church und schwarze Magie
VA273.
Manipulation, unterschwelliger Psychoterror und Gehirnwäsche bei der Scientology-Church
Oder aber man steigt in die höchsten Ränge der Scientology-Church auf UND macht sich wirtschaftlich von ihnen abhängig, indem man Vollzeitmitarbeiter wird. Gefährdet sind ebenfalls Kinder von solchen Mitarbeitern.
Das trifft übrigends prinzipiell auf nahezu alle Sekten im Sinne der
Sekteneigenschaften zu: ernsthafte Probleme bekommt nur, wer
wirtschaftlich abhängig ist, oder seine Kritik auf eine Weise
anbringt, die von der Sekte als bedrohlich erlebt wird, weil
sie - nach vorhergehenden schlechten Erfahrungen - damit rechnen daß
Brandanschläge, Entlassungen oder Psychoterror die Folge für
Mitglieder der eigenen Sekte sein können.
VA1.
Sekteneigenschaften als Folge von Ausgrenzung
Weitere Quellen waren:
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.