erste Version zwischen: 16.5.01 und 29.08.01
letzte Überarbeitung: 6/07
Stand: 29.08.01 1. Kritik des Ausdrucks "Ichlosigkeit"In der Buddhistischen Tradition wird häufig gesagt, man müsse sein "Ich" oder "Ego" verlieren und in den Zustand der "Ichlosigkeit" eintreten. Tatsächlich gibt es Zustände, für die Menschen spontan die Beschreibung wählen: "Mein ich war nicht mehr da."O7.58 Nun ist es aber so, daß nicht alle Menschen dasselbe als "ich" bezeichnen. Als Kleinkinder wenn wir sprechen lernen, gehen wir ja beim erlernen des Wortes "ich" so vor: "Mutti meint Mutti, wenn sie ich sagt, Papa meint Papa wenn er ich sagt, also meine ich (Kersti) Kersti, wenn ich ich sage." Womit man "ich" identifiziert hängt nun davon ab, was man als das Wesentliche oder kennzeichnende eines Menschen betrachtet. Ein materialistisch eingestellter und in seinen Wahrnehmungen auf die körperlichen Sinne fixierter Mensch meint mit "ich" vielleicht seinen Körper. Wer die Gefühlswelt wahrnehmen kann und wichtig nimmt, meint damit vielleicht die gefühlsmäßige Grundstimmung. Wer das Denken als wesentlich betrachtet und es direkt wahrnimmt, meint damit vielleicht eine typische Konstellation and Glaubenssätzen die zu typischen Verhaltensweisen führt. Der Buddhismus geht davon aus, daß Menschen normalerweise nicht in dem Zustand aufwachsen, den sie als "Ichlosigkeit" bezeichnen und daß sie sich deshalb alle mit Dingen identifizieren, die nicht zu ihrem wahren Wesen gehören. Ich aber nehme in anderen Menschen neben alls diesen Dingen ein inneres Licht wahr, einen Göttlichen Kern, was der Grund ist, warum ich jeden einzelnen Menschen als heilig betrachte. (Ich meine nicht die Aura - auch keinen "Heiligenschein", die gehört zu unserer Gefühls- und Gedankenwelt.) Und mein inneres Licht ist das, was ich als "ich" bezeichne. Dieses innere Licht zu verlieren ist nicht nur nicht wünschenswert - es ist sogar unmöglich. Auch ist es unmöglich die anderen Dinge, die man als "ich" bezeichnen könnte, völlig zu verlieren, solange man lebt. Denn wer keinen Körper hat, lebt definitionsgemäß sowieso nicht, wer keine Gefühle hat, kann auch keinen Körper haben, weil er den "Emotionalkörper" braucht um die Lebensenergie auf die materielle Ebene herunterzutransformieren. Dasselbe gilt auch für unsere Gedanken und den dazugehörigen feinstofflichen Körper. All diese Dinge gehen nicht völlig verloren, sie werden nur sozusagen durchsichtig, so daß man fähig wird, die darüberliegenden Ebenen bewußt wahrzunehmen. Wahrscheinlich würde "Ichlosigkeit" heißen, daß auch der Göttliche Kern durchsichtig wird, so daß man fähig wird, zu erkennen, daß wir in der darüberliegenden Ebene alle Gott sind, der Millionen verschiedener Rollen gleichzeitig spielt, so wie auch ich in Rollenspielen oft mehrere Personen gleichzeitig gespielt habe. Doch so weit bin ich noch nicht.
6/07 2. Änderungen der Ich-Definition im Verlauf einer TherapieTherapieformen die die hier geschilderte Entwicklung anstoßen können sind beispielsweise Option, The Work, Reinkarnationstherapie, Meditation.V26. VA289. VA248. VA250. 2.1 Entdeckung der persönlichen Freiheit: Ich bin nicht meine typische Gefühlslage, meine Handlungsmuster, Denkmuster oder ÜberzeugungenDie erste Erfahrung, die man im Verlauf einer Therapie macht, ist, daß sich alle Verhaltensweisen und Gefühlsreaktionen, die man bisher als "typisch ich" betrachtet hat nach und nach ändern. Oft bekommt man dann Angst, weil man nicht weiß, wer man denn nach dieser Therapie sein wird. Die Antwort auf diese Frage ist: Man wird so sein, wie man sein will.Nachdem man diese erste Phase der Therapie durchgemacht hat, definiert man sich nicht mehr über die Gefühlsreaktionen, Handlungsweisen und Glaubenssätze, die man in bestimmten Situationen zeigt, denn man weiß, daß man sie jederzeit auf Wunsch ändern kann.
Abgeschlossen wird diese Phase dadurch, daß man begreift, daß man niemanden braucht, der einem dabei hilft, Glaubenssätze, Gefühle und Verhaltensweisen nach eigenen Wünschen zu gestalten. Der Punkt wo das so weit ist, wird in der Scientology-Church heute in der Praxis als Clear bezeichnet. Ältere Clear-Definitionen (es gibt einige) sind wesentlich später in der Entwicklung anzusiedeln und werden in der Scientology-Church jetzt als OT (Operating Thetan) bezeichnet. Zum Begriff Wunschlosigkeit ist zu sagen: Wer eine so weit gekommen ist, ist nicht wunschlos in dem Sinne, daß er unfähig wäre, sich etwas zu wünschen. Er wird aber nicht mehr durch seine Wünsche beherrscht, sondern hat das Werkzeug in der Hand, seine Wünsche beliebig zu ändern. Die Unfähigkeit Wünsche zu haben, erscheint mir nicht wie ein erstrebenswerter oder für ein Leben in dieser Welt geeigneter Zustand und ist wohl im Buddhismus auch nicht mit dem Wort "Wunschlosigkeit" gemeint. 2.2 Wundererfahrungen: Ich bin unabhängig von meinem KörperEtwa zu der Zeit, in der man seine therapeutische Selbstständigkeit erreicht, manchmal deutlich früher, manchmal etwas später, beginnt man Erfahrungen zu machen, die man sich nicht mit dem heute üblichen naturwissenschaftlichen Weltbild erklären kann.
Interessant für die Ich-Entwicklung sind diejenigen Erfahrungen, die uns bewußt machen, daß wir nicht mit unserem Körper identisch sind. Dazu gehören vor allem klare Erinnerungen an eigene frühere Leben, an Zwischenlebenscenen und außerkörperliche Erfahrungen, sowie die Wahrnehmung eigener feinstofflicher Anteile. Man merkt, daß man in unterschiedlichen Leben sehr unterschiedliche Rollen gespielt hat: Hexe und Priestern, Krieger und Nonne, Sklave und Herrin - und daß man trotzdem irgendwie derselbe geblieben ist. Man merkt daß man auch ohne Körper noch denken und fühlen und auf den feinstofflichen Ebenen auch handeln kann. 2.3 Die Gruppenseele: ein größeres IchDie meisten Menschen brechen eine Therapie ab, sobald sie alle greifbaren Probleme gelöst haben. Einige machen jedoch weiter, da sie denken: "Die Therapie hat mir nicht nur geholfen, konkrete Probleme zu lösen, sie hat mich auch glücklicher gemacht, in den Zeiten, wo ich nie ein sichtbares Problem hatte. Es muß doch möglich sein, noch glücklicher zu werden!" Dann jedoch stellt man zuerst einmal fest, daß es nicht besser sondern schlechter wird: die Verbindung über das innere Licht zur Gruppenseele öffnet sich und man ist plötzlich nicht mehr nur mit den eigenen Problemen und früheren Leben konfrontiert sondern bekommt nach und nach auch die Probleme der anderen Anteile der Gruppenseele aufgetischt. - Das jedoch merkt man zuerst einmal nicht, weil man jeden Anteil, den so man kontaktiert als "ich" empfindet.Diese Phase ist erschreckend, weil sie uns mit allem konfrontiert was wir nicht wahrhaben wollen und was uns verrückt erscheint:
VA212.
Dennoch bekommt man von Zeit zu Zeit Erfahrungen, die beweisen, daß das ganze nicht reine Einbildung ist. Erst nach einige Jahren merkt man wie es wieder bergauf geht, weil inzwischen so viel in den Hauptteil der Gruppenseele integriert ist, daß die noch fehlenden Anteile, wenn sie ankommen, nicht mehr das Gruppenseelenich als Ganzes überfordern können.
Dieselben Erfahrungen macht man etwas später als bei den menschlichen Anteilen auch mit Anteilen, die Tiere, Pflanzen oder Atome sind. Für die Ich-Entwicklung bedeutet die Gruppenseelenphase, daß man nach und nach begreift, daß man nicht nur das ich hier auf der Erde ist, sondern auch andere Anteile, die in feinstofflichen Welten oder aber auch hier auf dieser Erde verkörpert leben. Man macht die Erfahrung, daß man jeden dieser Anteile von innen als "ich" erleben oder aber auch durch einen anderen Anteil von außen als "Du" ansprechen kann. Als dritte Perspektive kann man auch mehrere verstreut lebende Anteile insgesamt als ein verstreut lebendes ich erleben, dessen Gesamtform man als Körper spürt. Mit der Zeit wird man immer geübter in dieser Form des Perspektivwechsels und betrachtet keine dieser Perspektiven mehr als richtiger als die anderen. Die Fähigkeit einen anderen Anteil als "Du" anzusprechen verliert man jedoch nicht, und es ist auch nicht wünschenswert sie zu verlieren. 2.4 GottesbewußtseinMit der Zeit merkt man immer deutlicher, daß diese drei Perspektiven nicht nur für Anteile der eigenen Gruppenseele möglich sind, sondern daß man sie auch für Anteile anderer Gruppenseelen einnehmen kann.
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V4. V12. V58. V59. V77. V83. V142. V143. V195. V212. V213. V214. V215. V216. V233. V234. V235. V253. V286. V295. V320. VA33. VA36. VA37. VA38. VA39. VA44. VA46. VA47. VA48. VA58. VA82. VA87. VA89. VA91. VA93. VA101. VA106. VA109. VA111. VA112. VA116. VA117. VA118. VA130. VA131. VA170. VA171. VA175. VA176. VA177. VA179. VA180. VA181. VA182. VA185. VA187. VA188. VA194. VA197. VA199. VA200. VA201. VA202. VA203. VA204. VA205. VA206. VA214. VA215. VA217. VA218. VA220. VA222. VA223. VA235. VA236. VA237. VA241. VA243. VA244. VA247. VA248. VA249. VA256. VA257. VA278. VA290. VA292. VA293. VA301. VA310. VA311. VB16. |
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.